Der Garten von Spagyros sollte mehr als nur eine schmucke
Dekoration unserer Spagyrik-Manufaktur werden. Er dient uns heute als
Lehrgarten, nach Anwendungsgebieten gruppiert, Demeter-zertifiziert als
«Rohstofflieferant» für die Herstellung spagyrischer Essenzen und im Frühjahr
als Quelle von Knospen für die Produktion von Gemmo-Mazeraten.
Mehr zu unserem Heilpflanzengarten / Arzneimittelmanufaktur im Jura finden Sie hier:
Botanik: Der blaue Eisenhut gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sein Wuchs ist krautartig und er kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. Charakteristisch sind seine tiefblauen Blüten, die in leuchtenden traubenartigen Blütenständen schon von weitem zu sehen sind. Der blaue Eisenhut ist eine klassische Alpenpflanze und wächst bis auf über 2000 m über Meer. Nur vereinzelt ist er auch im Tiefland anzutreffen. Sowohl Kraut, als auch Wurzelknolle werden als Heilpflanze verwendet und sind im unverarbeiteten Zustand schon in geringen Mengen (2 g) giftig.
Wirkung: Aconitum napellus hat schmerzlindernde, antineuralgische und fiebersenkende Eigenschaften. Aconitum napellus ist angstlösend und beruhigend.
Anwendung: Die Symptome treten plötzlich und heftig auf. Die Einsatzgebiete sind Gelenkschmerzen, Ischias, Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen, akute Erkrankungen mit heftigem Fieber, Grippe und akute Entzündungen oder zur unterstützenden Behandlung bei Panikattacken und Ängsten.
Botanik: Kalmus gehört zu den Aronstabgewächsen und wächst an Teichrändern oder Bächen unauffällig zwischen Schilf und Röhricht. Lange, schilfähnliche Blätter und ein Blütenkolben von grün-brauner Farbe charakterisieren seinen Wuchs. Er wird bis zu 1.5 m hoch. Die Pflanze kam dereinst von Indien, über die Türkei bis Europa und wurde auch schon in vorchristlicher Zeit als Heilpflanze verwendet. Das Rhizom (Wurzelstock) wird bis zu 3 cm dick und dient der Vermehrung. Es ist reich an ätherischen Ölen und enthält Gerb-, Schleim- und Bitterstoffe. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzelknolle verwendet.
Wirkung: Acorus calamus wirkt stärkend auf Magen, Augen und Gedächtnis. Revitalisierende Eigenschaften kombinieren sich mit stoffwechselanregenden, verdauungsfördernden, blutbildenden und harntreibenden Wirkungen.
Anwendung: Acorus calamus wird bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden,
Verdauungsschwäche und zum Aufbau nach Magersucht eingesetzt. Aber auch zur
generellen Stärkung in Zeiten der Rekonvaleszenz und bei
Durchblutungsstörungen.
Botanik: Der Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen, ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe zwischen 30 und 60 cm. Die Blätter sind auf der Unterseite behaart. Die Blüten sind grüngelb bis gelb und erscheinen zwischen Mai und Juli. Der Frauenmantel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet und von Meereshöhe bis auf gebirgige Höhen von 2500 m.ü.M. oder mehr zu finden. Er wächst wild an feuchten Standorten, wird aber auch gerne als pflegeleichte Zierpflanze (z.B. zur Rosenbegleitung) angepflanzt. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie sind reich an Gerbstoffen und Flavonoiden.
Wirkung: Alchemilla xanthochlora harmonisiert den Hormonhaushalt, regt die Menstruation an, fördert die Milchbildung und ist entzündungshemmend. Weiter ist Alchemilla xanthochlora harntreibend, wundheilungsfördernd und blutreinigend.
Anwendung: Als grosses Frauenmittel wird Alchemilla xanthochlora als
Hormonregulans, bei Zyklusstörungen, Post-Pill-Syndrom, aber auch bei
klimakterischen Beschwerden und Weissfluss sowie zur Unterstützung der
Eierstockfunktionen eingesetzt.
Botanik: Die Küchenzwiebel gehört zur Familie der Lauchgewächse. Typisch ist das zur Zwiebel verdickte Speicherorgan und die röhrenförmigen, spitz zulaufenden Blätter. Die Blüte ist eine kugelige Scheindolde, die sich aus mehr als 100 Einzelblüten zusammensetzen kann. Ursprünglich kommt die Zwiebel wahrscheinlich aus Asien, ist aber heute auf der ganzen Welt verbreitet. Wilde Vorkommen sind keine bekannt. Sie ist nur noch als kultivierte Nutzpflanze anzutreffen. Bereits vor über 5000 Jahren war sie eine wichtige Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze. In der Heilkunde wird die frische Zwiebel verwendet. Sie enthält verschiedene schwefelhaltige Verbindungen sowie Vitamine und Mineralstoffe.
Wirkung: Allium cepa beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt, ist schleimverflüssigend, schleimlösend, antibakteriell und regt den Stoffwechsel an. Ebenso ist sie blutdrucksenkend und hemmt das Zusammenkleben der Blutplättchen.
Anwendung: Klassische Einsatzgebiete sind Husten, Schnupfen, Heuschnupfen
und Mittelohrentzündung. Aber auch zur Ausleitung von Schwermetallen und bei
Blasenkatarrh wird Allium cepa eingesetzt.
Botanik: Der Eibisch gehört zu den Malvengewächsen, ist von aufrechtem, mehrjährigem Wuchs und erreicht Höhen zwischen 60 und 150 cm. Auffallend sind seine kräftigen Stängel und die behaarten, samtig weichen Blätter. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August und bringt weisse oder blass rosafarbene Blüten hervor. Er kommt ursprünglich aus Asien und bevorzugt warme und sonnige Standorte auf lehmigem bis tonigem Boden. Für Heilzwecke kann die ganze Pflanze verwendet werden, wobei aber meist die Wurzel aufgrund ihres hohen Schleimstoffgehaltes bevorzugt wird.
Wirkung: Die schleimhaltige Heilpflanze ist befeuchtend und reizmildernd, beruhigt trockene Schleimhäute, ist entzündungshemmend und steigert die Aktivität der Fresszellen.
Anwendung: Althaea officinalis ist bewährt bei trockenem Reizhusten,
Keuchhusten (zusammen mit Drosera und Thymian) und chronischer Bronchitis.
Sie findet aber auch Anwendung bei Entzündungen und Katarrhen der Luftröhre,
des Kehlkopfes, der Hals-, Magen- und Darmschleimhaut.
Botanik: Der Fliegenpilz gehört zur Familie der Wulstlingverwandten. Charakteristisch sind sein weissbeflockter, roter oder rotoranger Hut und der weisse Stängel. Er erreicht eine Wuchshöhe von 10-20 cm und gedeiht vor allem in den Nadel- und Laubwäldern der nördlichen Breiten bis zur Waldgrenze hinauf. Zu entdecken ist er meist zwischen Juli und Oktober. Der Fliegenpilz ist in unverarbeitetem Zustand giftig sowie leberschädigend und gehört somit nicht zu den essbaren Pilzen.
Wirkung: Amanita muscaria hat seine Wirkungen vor allem im Nervensystem. So harmonisiert er Nerven- und Gehirnfunktionen, lindert Schmerzen und ist antineuralgisch. Diese Wirkungen werden durch stärkende Eigenschaften ergänzt.
Anwendung: Amanita muscaria kommt bei Störungen der Nerven- und
Gehirnfunktionen, Schwindel, Zittern, Herpes zoster, Krämpfen und bei
körperlich-geistigen Erschöpfungszuständen zum Einsatz.
Botanik: Die Engelwurz gehört zu den Doldenblütlern. Sie ist von aufrechtem, starkem Wuchs und wird zwischen 1 – 3 m hoch und wird 2-4-jährig. Ihre Blüte ist doldenförmig und von hellgrüner Farbe, aus der sich nach der Bestäubung die Samen, sogenannte Spaltfrüchte bilden, über die sie sich auch vermehrt. Die Engelwurz blüht nur einmal. Sie ist auf der ganzen Nordhalbkugel weit verbreitet und bevorzugt feuchte bis nass Wiesen und Uferzonen. Es können alle Teile der Pflanze zu Heilzwecken verwendet werden. Normalerweise kommt aber die Wurzel zum Einsatz, welche reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen ist.
Wirkung: Angelica archangelica stärkt Magen und Nerven, fördert den Auswurf von Schleim, ist krampflösend, wärmend und entspannend und fördert die Menstruation. Ausserdem wird die Nahrungsauswertung im Darm verbessert.
Anwendung: Alle Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Magenkrämpfe, Magenkatarrh,
Völlegefühl etc.) profitieren von der Wirkung. Daneben ist es ein wichtiges
Frauenmittel und reguliert und stärkt das weibliche Genitalsystem.
Botanik: Arnika gehört zu den Korbblütlern. Typisch für Arnika sind die rosettenartigen Grundblätter und nur zwei bis drei gegenständige Paar-Laubblätter. Die Blüte wird bis zu 60 cm hoch und ist von tief gelber bis gelboranger Farbe. Sie blüht von Mai bis August. Danach werden die Blüten zu Schirmchenfliegern und verbreiten den Samen. Arnika findet man in den Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan und nach Norden hin bis nach Südskandinavien und ins Baltikum bis auf eine Höhe von 2800 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie sind reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Sesquiterpenlactonen.
Wirkung: Arnica montana ist wundheilungsfördernd, hat aber auch entzündungshemmende, blutstillende und kreislaufanregende Eigenschaften.
Anwendung: Arnica montana ist DIE Heilpflanze bei allen Verletzungen wie
z.B. Schnitt- und Schürfwunden, Verstauchungen, Sportverletzungen,
Quetschungen, Blutergüssen etc. Arnica wird auch bei rheumatischen
Beschwerden sowie bei Heiserkeit und Stimmverlust eingesetzt.
Botanik: Die Eberraute gehört zu den Korbblütlern. Sie kommt als Halbstrauch oder ausdauernde krautige Pflanze vor und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 130 cm. Die Blätter sind fein gefiedert und die Blüte eher unscheinbar. Die Eberraute duftet aromatisch. Ihre ursprüngliche Heimat ist Osteuropa. Heute ist sie aber in vielen Gärten zu finden und hat sich daraus verwildert. Selten noch als Gewürzpflanze genutzt, findet die Eberraute heute vor allem in der Pflanzenheilkunde Verwendung. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile. Sie enthalten reichlich Bitterstoffe, ätherische Öle und Abrotanin.
Wirkung: Die Essenz aus Artemisia abrotanum stärkt, reinigt und reguliert den Verdauungstrakt und das Lymphsystem. Sie ist wärmend, krampflösend und regt den Fluss der Verdauungssäfte an.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Artemisia abrotanum sind weit und
umfassen allgemeine Verdauungsbeschwerden, Darmentzündungen, Reizdarm und die
Sanierung der Schleimhäute ebenso wie Mensprobleme und Koliken und dient als
Aufbaumittel in allen Lebensphasen.
Botanik: Der Wermut ist der Familie der Korbblütler zugeordnet. Er ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe von 40-60 cm, manchmal 1 m. Typisch ist die grau-grüne Färbung und sein aromatischer Duft. Die Blätter sind auf der Oberseite dicht behaart. Die Blüten sind klein und gelb und sind in rispenartigen Gruppen zusammengefasst. Wermut wächst natürlich in den gemässigten Breiten Eurasiens, aber auch in Nordafrika und Nordamerika. Die oberirdischen Pflanzenteile werden als Gewürz oder Heilpflanze verwendet. Wermut ist reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen.
Wirkung: Artemisia absinthium hat stärkende Eigenschaften, regt Leber und Galle an, ist schweiss- und harntreibend und fördert die Menstruation.
Anwendung: Als Stärkungsmittel für ständig erschöpfte und müde Menschen,
bei Appetitlosigkeit, unspezifischen Verdauungsbeschwerden und Magen-Darm
Leiden sowie bei innerer Kälte kann Artemisia absinthium eingesetzt werden.
Botanik: Der Beifuss gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch werden. Die Blätter sind auf der Oberseite grün und die Unterseite ist behaart und gräulich bis weisslich. Der Beifuss blüht eher unscheinbar zwischen Juli und September mit kleinen gelblichen oder rötlich-braunen Blütenkörbchen. Er ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet und findet Verwendung als Gewürz und Heilpflanze. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile und davon vor allem die oberen Triebspitzen noch vor der Blütezeit. Er enthält Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonoide.
Wirkung: Für Artemisia vulgaris werden appetitanregende, verdauungsfördernde und menstruationsfördernde Wirkungen beschrieben. Ausserdem fördert sie die Ausscheidung, ist krampflösend und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen kann Artemisia vulgaris für
Entgiftungskuren, bei Post-Pill-Syndrom, schwacher oder ausbleibender
Menstruation, aber auch zur Verdauungsförderung und bei psychosomatischen
Magenbeschwerden eingesetzt werden.
Botanik: Der gefleckte Aronstab gehört zur Familie der Aronstabgewächse, ist von krautigem Wuchs und wird zwischen 20 cm und 40 cm hoch. Typisch ist die Blüte: Ein einzelnes Hüllblatt umschliesst wie ein Kelch den sogenannten Kolben, welcher oben nackt und im unteren Teil mit Blüten besetzt ist. An diesem bilden sich nach der Bestäubung die Früchte. Sie sitzen dicht gedrängt auf dem Kolben und sind in reifem Zustand von leuchtendem rot. Der Aronstab ist in ganz Europa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig.
Wirkung: Arum maculatum hat antientzündliche, schmerzstillende, wärmende und trocknende Eigenschaften, ist aber auch harntreibend, zusammenziehend, auswurffördernd und stärkend.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete sind brennende und stechende
Schmerzen der Mund- und Rachenschleimhäute, Heiserkeit und Husten oder
Hustenkrämpfe. Arum maculatum kann aber auch bei leicht blutendem Zahnfleisch
eingesetzt werden.
Botanik: Die Schwarze Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen, ist eine krautige Pflanze und kann eine Höhe von 1,50 m, selten bis 2 m erreichen. Sie wächst stark verzweigt. Die grün-bräunlichen Blätter sind auf der Unterseite entlang der Nervatur schwach behaart. Die Blüte ist kelchförmig, aussen braun-violett und innen gelbgrün mit purpurfarbener Nervatur. Die Frucht erscheint als 10-15 mm grosse, kugelige Beere von glänzend lackschwarzer Farbe. Man findet die Schwarze Tollkirsche in West- und Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika bis auf eine Höhe von 1700 m.ü.M.. Die ganze Pflanze, v.a. aber die Beeren sind in unverarbeitetem Zustand wegen dem Gehalt an Alkaloiden (Atropin) giftig.
Wirkung: Atropa belladonna ist krampflösend, entzündungshemmend und fiebersenkend.
Anwendung: Krämpfe (insb. Magen-Darm), Kopfschmerzen, Neuralgien und
Entzündungen sind mögliche Einsatzgebiete für Atropa belladonna. Auch Fieber
mit heissem, rotem Kopf profitiert von der kühlenden Wirkung. Im psychischen
Bereich sind es Reizüberflutung, innere Unruhe und psychische Verkrampfung
(Loslassen), die einen Einsatz von Atropa belladonna anzeigen.
Botanik: Der Hafer gehört zu den Süssgräsern und ist eine einjährige Pflanze, die zwischen 60 cm und 1.5 m hoch wird. Das Rispengras hat nach unten hängende Rispen (Blütenstände) in denen nach der Bestäubung die Haferkörner heranreifen. Diese sind von Spelzen umhüllt. Der Hafer ist von blassgrüner Farbe, die im reifen Zustand in sandfarben wechselt. Hafer ist in ganz Europa bis weit nach Asien hinein und in Nordamerika verbreitet anzutreffen. Neben der bekannten Verwendung des Haferkorns kommen in der Naturheilkunde vor allem das grüne Haferkraut und das Haferstroh zum Einsatz.
Wirkung: Avena sativa wird vor allem wegen seiner schlaffördernden und stärkenden Eigenschaften geschätzt. Aber auch stoffwechselanregende Wirkungen sind ihm eigen.
Anwendung: Als Aufbaumittel in der Rekonvaleszenz, bei Nervenschwäche und
Erschöpfung ist Avena sativa ein probates Mittel. Die Essenz kann aber auch
bei Magen-Darm-Krankheiten (Haferschleim), Schlaflosigkeit, Suchtentwöhnung
und zur Senkung des Harnsäurespiegels eingesetzt werden.
Botanik: Das Gänseblümchen gehört zu den Korbblütlern, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Es erreicht eine Höhe von 5 cm bis max. 20 cm. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, aus der ununterbrochen zwischen März und November die Blütenstandschäfte mit den typischen weissen Blütenkörbchen mit dem gelben Zentrum hervorwachsen. Das Gänseblümchen ist vom Mittelmeerraum bis nach Nordeuropa verbreitet zu finden. Es bevorzugt nährstoffreichen Boden von Wiesen und Weiden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Gänseblümchen enthält Saponine, ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Bellis perennis hat ähnliche Wirkeigenschaften wie Arnica montana. Es ist wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und abschwellend.
Anwendung: Bellis perennis wird auch als Arnica der Gebärmutter bezeichnet.
Es wird zur Regeneration der Gebärmutter, aber auch nach Verletzungen tiefer
Gewebe, nach Operationen und bei postoperativen Schmerzen eingesetzt. Weiter
Einsatzgebiete sind stumpfe Verletzungen, Blutergüsse und Hautkrankheiten.
Botanik: Die Gewöhnliche Berberitze gehört zur Familie der Berberitzengewächse. Der mehrjährige Strauch wird zwischen 1 m und 3 m hoch und die Äste sind mit Dornen bewehrt. Die Blüten sind halbkugelig, glockig und von gelber Farbe. Nach der Blüte trägt die Berberitze scharlachrote längliche Beeren. Sie kommt in West-, Mittel- und Südeuropa bis auf Höhen von 2500 m.ü.M. vor. Die Beeren sind essbar, die restlichen Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand aber giftig. Die Berberitze enthält Alkaloide (Berberin), Gerbstoffe, Vitamin C und Fruchtsäuren.
Wirkung: Berberis vulgaris ist reinigend, Harnsäure ausleitend und steigert die Abwehrkräfte.
Anwendung: Angewendet wird Berberis vulgaris bei Rheuma und Gicht mit
heftigen und hartnäckigen Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, bei Übersäuerung
mit Erschöpfung, bei Neigung zur Bildung von Nierensteinen und zur
allgemeinen Stärkung der Abwehrkräfte.
Botanik: Der Borretsch gehört zur Familie der Raublattgewächse, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er wird ca. 70 cm hoch. Die Stängel und Blätter sind borstig behaart. Zwischen Mai und September zeigen sich die typischen sternförmigen Blüten, die erst rosa und im späteren Verlauf tief blau sind. Der Borretsch ist im Mittelmeergebiet beheimatet, hat sich aber bis nach Mitteleuropa verbreitet und findet Verwendung als Gewürz- und Heilpflanze. Für die Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter, aber auch das Öl der Samen genutzt. Borretsch enthält Gerb- und Schleimstoffe, ätherisches Öl, Alkaloide und der Samen ist reich an ungesättigten Fettsäuren.
Wirkung: Borrago officinalis ist vielschichtig und hat herzstärkende, reizlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften, ist aber auch nervenstärkend und reinigend.
Anwendung: Anwendungsmöglichkeiten für Borrago officinalis sind
Melancholie, Schwermut (tiefer Kummer, Kummerbuckel) „schwermütiges Herz“,
nervöse Herzbeschwerden, rheumatische Beschwerden und Bronchitis.
Botanik: Die Weisse Zaunrübe ist ein Kürbisgewächs. Sie wächst krautig, sehr schnell und bildet 3-5 m lange Kletterranken. Der Stängel ist rau behaart und die Ranken sind korkenzieherartig. Die rübenartige Wurzel kann recht gross werden und sieht ähnlich wie eine Zuckerrübe aus. Die traubigen Blütenstände tragen von Juni bis Juli kleine gelbgrüne Blüten. Ab August zeigen sich dann schwarze Beeren. Ursprünglich stammt die Weisse Zaunrübe aus Südeuropa, ist heute aber bis nach Skandinavien und Mittelrussland an Hecken, Feld- und Waldrändern sowie Mauern und Zäunen zu finden. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. Sie enthält vor allem Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Bryonia alba findet man entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen. Zusätzlich ist sie harntreibend, antirheumatisch und wärmend.
Anwendung: Alle subakuten und chronischen Entzündungen der Gelenkhäute und
entzündliche Lungenerkrankungen, hartnäckiger, trockener Husten, Grippe und
berstende Kopfschmerzen sind die Einsatzgebiete von Bryonia alba. Oft
begleiten stechende Schmerzen die Symptome.
Botanik: Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Die Stängel und Blätter sind kurz und flaumig behaart. Zwischen Juni und Oktober bringt die Ringelblume die bekannten dottergelben bis orangefarbenen Blüten hervor. Der Samen ist sichelförmig gebogen oder ringelt sich sogar, woher die Ringelblume ihren Namen hat. Verbreitet ist die Ringelblume in ganz Europa und recht anspruchslos, was den Standort betrifft. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten Flavonoide, ätherische Öle und Carotinoide.
Wirkung: Bekannt ist Calendula officinalis wegen der wundheilungsfördernden, antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie fördert aber auch den Lymphfluss, ist blutreinigend und erweichend.
Anwendung: Wunden, Wundheilungsstörungen (z.B. postoperativ, rissige Hände,
Wundliege- und Druckgeschwüre), Katarrh der Ohrtrompete, Entzündungen und
Schwellungen von Drüsen, Weissfluss, sowie Magen- und Darmstörungen sind die
Anwendungsgebiete.
Botanik:
Der Gattungsname „cetraria“ lt. „caetra“
bedeutet „kleiner leichter Lederschild“, was sich auf die kräftigen, braunen,
lederartigen Blätter bezieht. „islandicus“ verweist vermutlich auf die Nutzung
in den nördlichen Gefielden / die erstmalige Nutzung durch die Isländer. Der
deutsche Name Isländisch Moos ist irreführend, denn es handelt sich nicht um
ein Moos sondern eine Flechte. Also eine Symbiose zwischen Pilz und Alge. Weitere
Bezeichnungen sind unter anderem: Lungen-, Brocken-, Fiebermoos, Blätter-, Heide-,
Lungen-, Hirschhorn-, Rentierflechte. Flechten sind urtümliche Lebewesen, die
uns durch ihre relativ wenig gestaltete Erscheinung, aber auch durch ihren
extremen, geradezu lebensfeindlichen Lebensraum primitiv vorkommen. Ohne eigene
Wurzeln besiedeln sie nackten Fels, tote Rinde und nährstoffarme Böden. Tatsächlich
sind sie ziemlich komplexe Wesen, welche auf eine sehr hohe Luftqualität
angewiesen sind. Die Symbiosepartner vermehren sich nicht gemeinsam, sondern
jeder für sich und die Nachkommen müssen sich wieder finden. Als
„Zwischenwesen“ gehören sie zu mehreren Welten. Algen stammen aus
lichtdurchfluteten Wasserschichten, Pilze aus modrig-dunklem Erdreich.
Gemeinsam erobern sie Räume, welche jedem einzeln verschlossen bleiben würden.
Sie leben durch sich selber, jeder Partner durch den anderen. So vermögen sie
Grenzen aufzulösen, zu überwinden, zu negieren.
Wirkung: Reizmildernd auf Schleimhäute, schleimhautschützend, auswurffördernd, entzündungshemmend, immunmodulierend, wundheilend, appetitanregend, verdauungsfördernd, stärkend, phytobiotisch.
Anwendung: Chronische Katarrhe der Luftwege und Schleimhäute, Bronchialhusten, Reizhusten, Entzündungen im Mund und Rachenraum, Stärkung des Atemtraktes, Bronchitis, Stärkungsmittel bei auszehrenden Erkrankungen, Appetitlosigkeit, Gastroenteritis, Akne und Hautunreinheiten, Magenerkrankungen, Durchfall, Wundbehandlung, Tuberkulose, Asthma, Übelkeit und Erbrechen.
Botanik: Das Schöllkraut gehört zu den Mohngewächsen. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 70 cm hoch. Die grau-grünen Laubblätter sind mit einem wasserabstossenden Wachsfilm überzogen und auf der Unterseite heller. Die Blüten sind intensiv gelb und erscheinen zwischen Mai und Oktober. Der kleine schwarze Samen trägt ein weisses, hahnenkammförmiges Carunculum (fettreiches Anhängsel, das Ameisen fressen und dabei die Samen verbreiten). Bricht man einen Stängel, tritt ein scharfer, sehr bitterer und giftiger gelber Milchsaft aus. Ursprünglich in Eurasien und dem Mittelmeerraum verbreitet, findet man Schöllkraut heute weit verbreitet bis nach Nordamerika in der Nähe von Wohnsiedlungen. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze oder auch nur der Saft verwendet. Schöllkraut enthält verschiedene Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Chelidonium majus fördert den Gallenfluss und Leberstoffwechsel, ist entgiftend, harntreibend, schmerzstillend und augenstärkend.
Anwendung: Krampfartige Galle- und Magen-Darm Beschwerden, Unterstützung
der Gallenblasenfunktion, mangelnde Fettverdauung, Leberschwäche und die
Stoffwechselaktivierung sind zusammen mit Warzen, Hautausschlägen und
Sehstörungen (der Lebermeridian endet im Auge) Einsatzgebiete von Chelidonium
majus.
Botanik: Die Traubensilberkerze gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Sie wird bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sitzen an einem langen Stiel, sind gefiedert und die Ränder stark gezähnt. Von Juni bis September blüht die Traubensilberkerze. Die Blütenstände sind aufrecht wachsende Rispen, die aus mehreren traubenartigen Teilblütenständen zusammengesetzt sind. Die Kronblätter sind sehr klein und weisslich. Sie werden in der Blütenoptik von den viel längeren und zahlreichen Staubblättern überlagert. Die Traubensilberkerze ist im östlichen und nördlichen Amerika beheimatet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthält Triterpenglycoside und Flavonoide.
Wirkung: Neben der bekannten Phytoöstrogen-Wirkung ist Cimicifuga racemosa ausgleichend in Pubertät und Klimakterium, harmonisierend, umstimmend und antiseptisch.
Anwendung: Klassischerweise wird Cimicifuga racemosa bei
Wechseljahrbeschwerden eingesetzt kommt aber auch bei anderen hormonell
bedingten Beschwerden wie Pubertätsbeschwerden, Schwangerschaftsbeschwerden,
Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien und Impotenz zur Anwendung.
Botanik: Der Ceylon-Zimtbaum gehört zu den Lorbeergewächsen und wird bis zu 10 m hoch. Die jungen Laubblätter sind anfangs oft rot und werden später dunkelgrün. Typisch sind die drei weissen, deutlich sichtbaren und erhabenen Blattnerven sowie die dazwischenliegende Netznervatur. Die einzelnen Blüten sind klein und gelb und wachsen an 10-12 cm langen Rispen. Ursprünglich ist der Ceylon-Zimtbaum in Sri-Lanka beheimatet, wird aber heute in vielen tropischen Ländern angebaut. Die Rinde zweijähriger Wurzeln oder Stockausschläge werden als Gewürz und in der Pflanzenheilkunde verwendet. Sie enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteil Zimtaldehyd), Schleimstoffe und Gerbstoffe.
Wirkung: Cinnamomum zeylanicum ist wärmend, entkrampfend und desinfizierend, hat stärkende Eigenschaften und regt die Funktionen von Magen und Darm an. Er fördert aber auch die Geburt, ist menstreibend und anregend auf Herz und Kreislauf.
Anwendung: Als wärmendes Tonikum kann Cinnamomum zeylanicum bei Nervenschwäche, Magenschwäche (kalter Magen) und allgemeinen Schwächezuständen (starke Ohnmachtsneigung) eingesetzt werden.
Botanik: Die Aufrechte Waldrebe gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 1.5 m hoch. Im Gegensatz zu anderen Waldreben ist sie nicht kletternd. Die weissen Blüten erscheinen zwischen Juni und August in rispenartigen Scheindolden. Typisch sind die braunen Früchte (Nüsschen) mit ihren ca. 2 cm langen federartigen, haarigen Griffeln. Sie kommt in Süd-, Ost- und Mitteleuropa, bis in den Kaukasusraum vor und bevorzugt warme und eher trockene Standorte auf kalkreichen Böden. Verwendet werden die oberirdischen Pflanzenteile, die in unverarbeitetem bzw. ungetrocknetem Zustand giftig sind. Die aufrechte Waldrebe enthält Anemonin und Protoanemonin.
Wirkung: Clematis recta hat stark wärmende und trocknende Eigenschaften.
Anwendung: Das Haupteinsatzgebiet sind Erkrankungen der männlichen
Geschlechtsorgane (Prostataerkrankungen, Hoden- und Samenstrangneuralgien,
Blasen- und Harnröhrenentzündung). Clematis recta kann aber auch bei Drüsenverhärtungen,
juckenden, nässenden Ekzemen, Bläschenausschlägen sowie Gicht und Rheuma
eingesetzt werden.
Botanik: Der Arabica-Kaffee gehört zu den Rötegewächsen, wächst als Strauch oder Baum und wird maximal 5 m hoch. Die Blätter sind dunkelgrün und glänzend. In den Blattachseln wachsen ganzjährig die kleinen, weissen Blüten. Typisch sind die Kaffeekirschen, die sich aus den bestäubten Blüten bilden und den Ast fast umhüllen zu scheinen. Sie sind zuerst grün und werden in reifem Zustand leuchtend rot. Sie enthalten meist zwei Samen mit der allseits bekannten, geschwungenen Mittelfurche auf der flachen Seite. Arabica-Kaffee ist in Äthiopien beheimatet, wird aber heute in vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens angebaut. Kaffee enthält hauptsächlich Koffein und Gerbstoffe.
Wirkung: Coffea arabica beruhigt den Gedankenfluss und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Er steigert den Herzschlag, fördert die Schweissbildung und regt die Harnausscheidung an.
Anwendung: Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen profitieren von der
Coffea-Wirkung genauso wie Überempfindlichkeit auf Sinneseindrücke,
Schlaflosigkeit durch Gedankenfluss und allgemeine Schwächezustände.
Botanik: Die Herbstzeitlose gehört innerhalb der Ordnung der Lilien zur Familie der Zeitlosengewächse, ist mehrjährig und wird max. 30 cm hoch. Sie überwintert als unterirdische Sprossknolle. Im Frühjahr erscheinen die langen lanzettlichen Laubblätter und im Mai, Juni die Fruchtstände. Erst im September und Oktober blüht die Herbstzeitlose mit den typischen rosa bis violett farbenen Blüten. Sie bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Wiesen und Böschungen an der Sonne oder im Halbschatten und kommt vom südlichen Grossbritannien bis nach Norditalien und in die westliche Ukraine vor. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. Verwendet werden die Samen oder die Zwiebel. Die Herbstzeitlose enthält Alkaloide (Colchicin), Gerbstoffe und fette Öle.
Wirkung: Cholchicum autumnale ist entzündungshemmend, säureregulierend und harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung sind Gichtanfälle und Gelenkrheuma die
Haupteinsatzgebiete. Cholchicum autumnale kann aber auch bei
Harnsäurestoffwechselstörungen angewendet werden.
Botanik: Der Gefleckte Schierling gehört zu den Doldenblütlern. Er ist zweijährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Die Stängel sind rund und hohl und mit einem bläulichen Reif überzogen. Die Blätter sind gefiedert und von lichtem Grün. Er blüht in grossen weissen Dolden von Juni bis September. Die Früchte sind deutlich gekerbt. Der Gefleckte Schierling riecht stark nach Mäuse-Urin. Er wächst in Europa, Asien und Nordafrika auf lehmhaltigen Böden. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. In der Heilkunde wird die gesamte Pflanze verwendet. Gefleckter Schierling enthält Alkaloide (Coniin), Polyine, Flavonide und Fumarocumarin.
Wirkung: Conium maculatum ist kühlend, schmerzlindernd, krampflösend und beruhigt eine Überfunktion der Schilddrüse.
Anwendung: Die Einsatzgebiete sind vielfältig und umfassen die
unterstützende Therapie leichter Schilddrüsenüberfunktionen, Asthma, Krämpfe,
Taubheitsgefühl längs der Nerven, Schwindel, Prostatavergrösserung und
Drüsenverhärtungen. Auch zu versuchen bei Wechseljahrbeschwerden mit starken
Wallungen und grossem Hitzeempfinden.
Botanik: Das Maiglöckchen gehört zur Familie der Spargelgewächse, ist mehrjährig und erreicht eine Wuchshöhe von ca. 30 cm. Aus dem Rhizom erscheinen im Frühjahr die jungen Sprosse. Zwei bis drei Laubblätter bilden mit der Blattscheide im unteren Teil einen Scheinstängel, bevor Sie im oberen Teil zur breit-lanzettlichen Blattspreite werden. Zwischen April und Juni blüht das Maiglöckchen in traubigen Blütenständen mit 5-10 weissen glockigen Blüten. Sie verströmen einen intensiven Duft. Die Früchte sind kugelige, bei Reife leuchten rote Beeren. Man findet das Maiglöckchen in ganz Europa und Nordamerika an sonnenwarmen, halbschattigen Standorten (z.B. lichte Laubwälder). Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. Verwendet werden in der Heilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Das Maiglöckchen enthält Herzglycoside, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Convalaria majalis ist vor allem wegen seiner Herzwirkung bekannt und ist beruhigend auf den Herzschlag und reguliert den Herzrhythmus. Gleichzeitig ist es leicht harntreibend.
Anwendung: Convalaria majalis ist ein Herzmittel und wird eingesetzt bei
leichten Herzbeschwerden und nervösem Herzklopfen sowie bei Atemnot bei
kleinster Anstrengung.
Botanik: Der Name der Pflanze geht vermutlich auf das altindische Wort „kurkuman“ zurück, das für Safran steht. Beide zeichnen sich durch eine intensive Gelbfärbung aus. Die deutsche Bezeichnung „Gelbwurz“ bezieht sich auf die intensive Farbe der Wurzel. Weitere Bezeichnungen sind: Kurkuma, Indischer Safran, Safranwurzel, Tumerik, Gelber Ingwer.
Die gelbe Farbe ist das charakteristische Merkmal der Pflanze. Vom zarten Gelb der Blüte bis zum intensiven Gelb der Wurzel. Welche einen starken Bezug zur Leber-Galle anzeigt. Die starke sulphurische Eigenschaft macht sie zu einer wichtigen Gewürzpflanze, was den Bezug zur Verdauung verdeutlicht.
Wirkung: Förderung der Magensaftsekretion, leber-galleanregend, leberschützend, blähungswidrig, verdauungsfördernd, appetitanregend, antioxidativ, entzündungshemmend, neuroprotektiv, immunstärkend, lipidregulierend, tonisierend.
Anwendung: Bei Dyspeptische Beschwerden (Völlegefühl, Meteorismus), als Stomachikum und Karminativum, Leberaktivierung und Leberschutz, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Wurmbefall, Durchfall, Leber-Galleinduzierte Kopfschmerzen, äusserlich zur Wundheilung und bei Insektenstichen. Wichtiges Tonikum, Energiespender und Reinigungsmittel der ayurvedischen Medizin.
Botanik: Die Artischocke gehört zur Familie der Korbblütler. Aus der ursprünglichen Wildform ging die heutige Kulturpflanze hervor. Sie ist mehrjährig und von krautigem, distelartigem Wuchs. Die Blätter sind lang, dornig und die Unterseite grau filzig behaart. Mehrmals im Jahr erscheinen die korbförmigen (als Gemüse verwendete) Blüten. Die Hüllblätter sind graugrün, unten fleischig und haben eine mehr oder weniger dornige Spitze. Wird der Blütenstand nicht geerntet, bricht die Blüte oben auf und es zeigen sich unzählige violette Röhrenblüten. Im Mittelmeerraum beheimatet, wird die Artischocke heute vor allem in Italien, Frankreich, Spanien, USA, Argentinien und Ägypten angebaut. In der Heilkunde wird die ganze Pflanze verwendet. Sie enthält Bitterstoffe (Cynarin), Flavonoide und Chinasäurederivate.
Wirkung: Die Wirkungen betreffen vor allem die Leber. Cynara scolymus fördert den Gallefluss, stimuliert die Fähigkeit der Leber, hilft Lebergifte unwirksam zu machen, hemmt die Cholesterinbildung und fördert die Cholesterinausscheidung.
Anwendung: Eingesetzt wird Cynara scolymus bei funktionellen
Leber-Galle-Störungen und daraus resultierenden Verdauungsbeschwerden, zur
unterstützenden Regulation erhöhter Cholesterin- und Blutfettwerten sowie bei
Fettstoffwechselstörungen.
Botanik: Der Besenginster gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Meist als Strauch, selten als Baum auftretend, wächst der Besenginster bis zu einer Höhe von 2 m. Die langen Zweige stehen besenförmig ab und sind fünfkantig. Die Blätter sind sehr klein und auf der Unterseite seidig behaart. Von Mai bis Juni blüht der Besenginster zahlreich und goldgelb. Danach bildet er schwarze, schiffchenartige Hülsenfrüchte mit den Samen. Er wächst in ganz Mitteleuropa bevorzugt auf sandigen Böden, auf Heiden und an Wegrändern. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Besenginster enthält Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Cytisus scoparius hat sehr ausgeprägte rhythmisierende Eigenschaften und ist harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Cytisus scoparius bei allen
Rhythmusstörungen, nervösen Herzbeschwerden und Kreislaufbeschwerden
(Schwindel, Zittern...) eingesetzt. Er findet aber auch Anwendung bei Nieren-
und Blasenleiden und bei Wassersucht.
Botanik: Der Gemeine Stechapfel ist ein Nachtschattengewächs, einjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 80 cm hoch. Die Blätter sind spitz gezähnt, dunkelgrün und an der Unterseite graugrün. Von Juni bis Oktober bildet der Gemeine Stechapfel weisse, trichterförmige Blüten, die sich erst in der Nacht öffnen und einen süssen, betörenden Duft verströmen. Danach bilden sich viergeteilte bestachtelte oder unbestachelte Kapselfrüchte, die bis zu 800 Samen enthalten können. Der Gemeine Stechapfel ist in ganz Mitteleuropa als sogenanntes Ackerunkraut verbreitet. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten die Alkaloide Hyoscamin und Scopolamin.
Wirkung: Datura stramonium ist krampflösend sowohl körperlich als auch auf psychischer Ebene.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Datura stramonium umfassen
Bronchialasthma, Keuchhusten, Reizhusten, aber auch Krampfbereitschaft,
Melancholie und Nervenschwäche.
Botanik: Der Rote Fingerhut gehört zur Familie der Wegerichgewächse und ist meist zweijährig. Aus der Grundblattrosette, die sich im ersten Jahr bildet, wächst im zweiten Jahr ein bis zu 2 m hoher, unverzweigter und beblätterter Stängel an dessen Ende sich der traubige Blütenstand mit den typischen purpur-violetten, fingerhutartigen Blüten zeigt. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Danach bilden sich eiförmige Früchte, welche die Samen enthalten. Der Rote Fingerhut ist im westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Herzglycoside (Digitalis).
Wirkung: Die Digitalis-Wirkung zeigt sich vor allem im Bereich des Herzens. So hat Digitalis stärkende und regulierende Eigenschaften im Herzbereich.
Anwendung: Digitalis purpurea wird in Kombination mit anderen Herzpflanzen
bei Herzschwäche eingesetzt.
Botanik: Das Schweizer Meerträubel gehört zur Familie der Meerträubelgewächse. Es ist ein mehrjähriger Zwergstrauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 25 cm. Die Äste sind graugrün, rund und fein gefurcht. Das Schweizer Meerträubel bildet keine Laubblätter. Die weiblichen Blüten sind grünlich, die männlichen gelb. Die Früchte sind beerenartig und leuchtend rot. Das Schweizer Meerträubel ist im Alpenraum vom Südtirol, über das Wallis bis in die Französischen Alpen auf trocken-warmen Felsfluren zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Es enthält Alkaloide (Ephedrin), Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Ephedra distachya wirkt abschwellend auf entzündete Schleimhäute, ist krampflösend, bronchienerweiternd und kreislaufanregend und hat unspezifisch antiallergische Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Ephedra distachya eingesetzt bei
Bronchialasthma, chronischer Bronchitis, Krämpfen der Bronchialmuskulatur und
bei Keuchhusten, aber auch bei Heuschnupfen und anderen Allergien.
Botanik: Das Sumpf-Weidenröschen gehört zu den Nachtkerzengewächsen. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 5 cm und 70 cm. An dem einfachen, selten verzweigten Stängel wachsen gegenständig länglich-lanzettliche Laubblätter, die am Rand leicht flaumig behaart sind. Zwischen Juli und September blüht das Sumpf-Weidenröschen mit trichterförmigen, rosafarbenen Blüten. Das Sumpf-Weidenröschen ist in ganz Europa, bis nach Ostasien, Nordamerika und Grönland verbreitet und wächst in Mooren, Sümpfen und Nasswiesen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Pektin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide.
Das Sumpf-Weidenröschen wirkt antientzündlich, antibakteriell und hemmt das
gutartig wuchernde Wachstum der Prostata. Hauptsächliche angewendet wird es
Heute zur Behandlung der gutartigen Prosatahypertrophie, bei verschiedenen
Formen der Prostataentzündung sowie bei Blasen- und Nierenkrankheiten.
Botanik: Der Ackerschachtelhalm gehört zu den Schachtelhalmgewächsen. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 50 cm hoch. Typisch sind die reichlich und quirlig verzweigten Äste der sterilen grünen Triebe, die ihm das Aussehen einer Flaschenbürste verleihen. Vor den grünen Trieben erscheinen im Frühjahr Sporangien tragende braune Triebe, die nach dem Ausstäuben absterben. Der Ackerschachtelhalm ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet anzutreffen und wächst auf feuchten Wiesen, Böschungen und Gräben. In der Pflanzenheilkunde wird der grüne sterile Trieb verwendet. Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Kieselsäure und enthält weiter Flavonoide, Magnesium, Natrium, Saponine, Kalium, Sterole, Quercetinglykosid.
Wirkung: Equisetum arvense wirkt harntreibend und stoffwechselanregend, bindegewebsstärkend, kräftigend und stärkend auf das Lungengewebe.
Anwendung: Angezeigt ist Equisetum bei Nieren- und Blasenerkrankungen,
Stoffwechselstörungen, rheumatischen Erkrankungen und zur
Bindegewebsfestigung sowie zur Steigerung der Lungenresistenz.
Botanik: Der Wasserdost gehört zu den Korbblütlern. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 1.75 m hoch. Der Wasserdost bildet einfache, beblätterte Stängel, die oft rötlich gefärbt sind. Die Laubblätter sind handförmig gefiedert. Er blüht zwischen Juli und September in schirmartigen Rispen mit rosafarbenen Blüten. Der Wasserdost ist in ganz Europa verbreitet und wächst auf feuchten Wiesen, an Ufern von Bächen und Gräben und an Waldrändern. Verwendet werden in der Pflanzenheilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Er enthält Flavonoide (Eupatorin), ätherisches Öl, Saponine und Bitterstoffglycoside.
Wirkung: Eupatorium cannabinum steigert die unspezifische Abwehr, reguliert den Wasserhaushalt und hat stärkende Eigenschaften.
Anwendung: Eupatorium cannabinum wird sowohl zur Steigerung der
Abwehrkräfte und zur Grippeprophylaxe, als auch bei fieberhaften Erkrankungen
und grippalen Infekten eingesetzt. Des Weiteren auch bei schmerzhaftem
Husten, und zur Stärkung in der Rekonvaleszenz nach schwächenden Krankheiten.
Botanik: Der Gemeine Augentrost gehört zur Familie der Rachenblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er erreicht eine Wuchshöhe zwischen 5 cm und 25 cm. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig, gezähnt und dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Die Blüte ist weiss, im Rachen lila mit einem gelben Fleck auf den unteren Blütenblättern. Der Gemeine Augentrost blüht von Juli bis September. Er ist in Mittel-, West- und Südeuropa verbreitet und bevorzugt Wiesen und Weiden bis in alpine Höhenlagen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gemeine Augentrost enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren und ätherisches Öl.
Wirkung: Euphrasia officinalis ist entzündungshemmend, schleimlösend, verbessert den Fluss des Kopflymphsystems und ist abschwellend.
Anwendung: Seit jeher wird Euphrasia officinalis bei Augenerkrankungen wie
Bindehaut- und Lidrandentzündung, degenerativer Netzhauterkrankungen,
müden/überanstrengten Augen und Gerstenkorn eingesetzt. Er kann aber auch bei
Heuschnupfen und chronischen Katarrhen der Nase und Nebenhöhlen angewendet
werden.
Botanik: Das Echte Mädesüss gehört zur Familie der Rosengewächse, ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Der Stängel ist rötlich gefärbt. Die dunkelgrünen Laubblätter sind gefiedert, an der Unterseite flaumig behaart und stark geadert. Von Juni bis August blüht das Echte Mädesüss in schirmrispigen Dolden mit gelblich-weissen oder cremefarbenen Blüten, die in den Abendstunden einen intensiven, honigartigen Duft verströmen. Es wächst bevorzugt auf nassen und feuchten Lehm-, Ton- oder Sumpfhumusböden und ist fast in ganz Mitteleuropa, aber auch in Nord- und Mittelasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile (v.a. die Blüten) verwendet. Echtes Mädesüss enthält ätherische Öle, Salicylate, Flavonoide, Gerbsäuren und Glykoside.
Wirkung: Filipendula ulmaria wirkt schmerzstillend, schweisstreibend und fiebersenkend, ist harntreibend und Harnsäure ausleitend.
Anwendung: Rheumatische Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke,
Sehnenscheidenentzündung, Ischias sowie allgemeine Schmerzen und
Gliederschmerzen bei Grippe können als Anwendungsgebiete genannt werden.
Weiter gehören auch Fieber und Übersäuerung dazu.
Botanik: Der Fenchel gehört zu den Doldenblütlern, ist zwei- oder mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch wachsen. Der runde Stängel ist kahl und bläulich bereift. Der Fenchel bildet mit seinen Speicherblättern eine knollenähnliche, essbare Zwiebel. Die gefiederten Laubblätter sind von lichtem Grün und haarförmig geschlitzt. Die Blütenstände sind doppeldoldig und beinhalten zahlreiche kleine Döldchen mit gelben Blüten. Die Früchte sind zylindrisch und fünffach gerippt. Er ist weltweit verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen, manchmal auch alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Fenchel enthält ätherische Öle, Kieselsäure und Flavonoide.
Wirkung: Diese alte Heilpflanze wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und blähungswidrig, ist appetitanregend, fördert die Milchbildung und stärkt die Augen.
Anwendung: Seit jeher wird Foeniculum vulgare eingesetzt bei krampfartigen
Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen und zur Unterstützung der
Milchbildung. Katarrhe der oberen Luftwege und die Kräftigung der Augen sind
weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Gewöhnliche Erdrauch gehört zu den Mohngewächsen. Er ist einjährig, von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm. Die Laubblätter sind fein-fiedrig zusammengesetzt und von bläulich grüner Farbe. Von Mai bis November blüht der Gewöhnliche Erdrauch in traubigen Blütenständen, die jeweils 20-40 rosa bis purpurfarbene Blüten umfassen. Beheimatet ist der Gewöhnliche Erdrauch in den gemässigten und mediterranen Gebieten Eurasiens, ist aber heute weltweit anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gewöhnliche Erdrauch enthält Alkaloide, Flavoglykoside, Fumarin und Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Fumaria officinalis findet man krampflösende, gallensaftbildende, schweisstreibende, entgiftende (blutreinigende) und hautreinigende Eigenschaften.
Anwendung: Durch die starke Entgiftungswirkung wird Fumaria officinalis
gerne bei Hautkrankheiten, Ekzemen, Psoriasis und Akne eingesetzt.
Krampfartige Gallen- oder Magen-Darmbeschwerden, Leberbeschwerden und
(Leber-) Migräne sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Das Wintergrün gehört zu den Heidekrautgewächsen, ist ein mehrjähriger Zwergstrauch von niedrigem Wuchs (bis 15 cm) und nicht zu verwechseln mit der Gattung Wintergrün (Pyrola / ein weiteres Heidekrautgewächs). Die Blätter sind dunkelgrün und verkehrt eiförmig mit leicht gesägtem Rand. Das Wintergrün blüht zwischen Juli und August. Die Blüten sind weiss bis rosa und krugförmig. Die Beeren sind rot und essbar. Es ist in den Wäldern des östlichen Nordamerika zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Wintergrün enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Monotropitosid (wird in der Mazeration zu Salicylsäuremethylester umgewandelt und in der Destillation gewonnen).
Wirkung: Als spagyrisches „Schmerzmittel“ hat Gaultheria procumbens entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Gaultheria procumbens bei
Gelenkrheuma mit heftigen Schmerzen, Arthritis, schmerzhaften Veränderungen
der Hals- und Lendenwirbelsäule, Hexenschuss und Neuralgien eingesetzt.
Magenschmerzen und Asthma sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Gelbe Enzian gehört zur Familie der Enziangewächse. Er ist eine mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1.5 m. Die Blätter sind graugrün und bilden Anfangs eine grundständige Blattrosette. Die Pflanze wächst sehr langsam, blüht erst nach zehn Jahren das erste mal, kann aber 40 bis 60 Jahre alt werden. Die Blüten sind goldgelb und wachsen in den Achseln der Hochblätter. Nach der Blüte bilden sich fachspaltige Kapselfrüchte mit den Samen. Der Gelbe Enzian ist in den Alpen und Gebirgen von Mittel- und Südeuropa verbreitet und bis auf 2500 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Er enthält Bitterstoffe (Gentianopicrin und Amarogentin) und verschiedene Zucker (z. B. Gentiobiose).
Wirkung: Auch Gentiana lutea ist eine alte Heilpflanze und wirkt magenstärkend, verdauungsanregend, appetitanregend, gärungswidrig und fördert die Stoffwechselprozesse und die Entgiftung.
Anwendung: Gentiana lutea wird vor allem bei Verdauungsbeschwerden,
Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Kann aber auch zur
Stärkung älterer Patienten angewendet werden.
Botanik: Der Stinkende Storchenschnabel gehört zur Familie der Storchenschnabelgewächse. Er ist eine sehr schattenverträgliche, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit flachen Wurzeln, wächst stark verzweigt und verfärbt sich bei voller Sonnenbestrahlung rot. Die Stängel sind glatt oder behaart, die Blätter handförmig. Die rosa bis lilafarbenen Blüten zeigen sich zwischen April und Oktober. Die Früchte sind einsamige Kapseln oder Spaltfrüchte, die sich um eine „Mittelsäule“ gruppieren. Der Stinkende Storchenschnabel ist in ganz Europa, Asien und Nordafrika verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Geranium robertianum hat stark reinigende und entgiftende Eigenschaften, fördert den Lymphfluss und ist zusammenziehend und blutstillend. Das Lösen von Blockaden und Therapieresistenzen sind weitere Wirkungen.
Anwendung: Als Lymphmittel und Wegbereiter bei Therapieresistenzen, aber
auch bei Durchfall, Hautkrankheiten, Mund- und Rachenentzündungen,
Nasenbluten und Zahnschmerzen wird Geranium robertianum eingesetzt.
Botanik: Die Gundelrebe gehört zu den Lippenblütlern, ist eine immergrüne krautige Pflanze und wird max. 30 cm hoch. Die Stängel und Blattunterseiten sind oft purpurfarben überlaufen. Meist ist die Pflanze glatt, tritt aber auch dicht behaart auf. Die Blätter sind nieren- oder herzförmig und haben einen gekerbten Rand. Die Gundelrebe blüht zwischen April und Juni. Die Blüten sind blau-violett, selten weiss oder rosa, mit purpurfarbenen Punkten auf der Unterlippe. Die Früchte bilden sogenannte Klausenfrüchte, welche die Samen enthalten. Man findet die Gundelrebe fast in ganz Europa, aber auch in Nord- und Westasien, Neuseeland, USA und Kanada. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Sesquiterpene und Flavonoide.
Wirkweise: Stark ausleitend, juckreizstillend, stoffwechselanregend, harntreibend, tonisierend, wundheilend, erwärmend, entzündungshemmend, blutbildend, desinfizierend.
Anwendung: Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, Verstimmungen im
Magen-Darm-Trakt, Diarrhö, schlecht heilende Wunden, Geschwüre, allgemein bei
Hautkrankheiten, Arthritis, Rheuma.
Botanik: Das Echte Süssholz gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Die Pflanze ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Die Laubblätter sind gefiedert. Aus den Blattachseln wachsen im Juni und Juli die ährigen Blütenstände. Die Blüten sind blau-violett und weiss. Nach der Blüte bildet die Pflanze Hülsenfrüchte mit den Samen. Das Echte Süssholz ist in der Mittelmeerregion und in Westasien verbreitet, wird aber auch in Mitteleuropa angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln (Rhizom) verwendet. Sie enthalten Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide, Glyzyrrhizin, Cumarine, Polysaccharide und Saponine.
Wirkung: Glycyrrhiza glabra ist schleimlösend und fördert das Abhusten von zähem Schleim, hemmt die Entstehung von Magengeschwüren hat aber auch schleimhautschützende und entzündungshemmende Wirkungen.
Anwendung: Heiserkeit, Husten und Bronchitis, aber auch
Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Bereich gehören zu den wichtigsten
Anwendungsgebieten von Glycyrrhiza glabra.
Botanik: Die Grindelie gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, wächst krautig und kann bis 1 m hoch werden. Der Stängel ist aufrecht, längsgefurcht und manchmal mit kleinen Harzdrüsen besetzt. Die Äste haben spärlich behaarte Blätter und tragen die endständige goldgelbe Blüte. Die Grindelie ist in Nordamerika beheimatet, wird aber in Norditalien und wenigen anderen Teilen Europas kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut zur Blütezeit verwendet. Es enthält Harze, Grindeliasäure, Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren, Polyine und ätherisches Öl.
Wirkung: Grindelia robusta löst zähen Schleim und erleichtert das Abhusten, ist krampflösend (Bronchien) und mildert den Hustenreiz.
Anwendung: Chronische Bronchitis, Asthma bronchiale mit zähem Schleim,
Schleimrasseln und pfeifender Atem und Atemnot im Liegen sind die
Hauptanwendungsgebiete von Grindelia robusta. Bei allergischem Asthma mit
Ephedra distachya kombinieren.
Botanik: Efeu gehört zur Familie der Araliengewächse, ist eine immergrüne kriechende oder kletternde Pflanze und kann mit ihren Haftwurzeln bis 20 m (selten 30 m) hoch klettern. Efeu kann über 400 Jahre alt werden. Die dunkelgrünen, glänzenden und ledrigen Blätter sind auf der Unterseite heller und matt. An jungen Pflanzenteilen sind sie handförmig gelappt, an älteren Pflanzenteilen eiförmig und nicht gelappt. Die Blütenstände sind kugelige oder halbkugelige Dolden. Die Blüten sind grünlich-gelb und unscheinbar. Speziell beim Efeu ist die späte Blütezeit von September bis Oktober bzw. die späte Fruchtreife zwischen Januar und April. Die blau-schwarzen Beeren stehen dicht und kugelig zusammen. Efeu ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. Die Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Efeu enthält Glykoside, Saponine, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Die Wirkung von Hedera helix kommt vor allem über das zentrale Nervensystem zustande. So findet man hustenreizstillende, krampflösende und die Kälteempfindlichkeit reduzierende Eigenschaften.
Anwendung: Hedera helix wird bei starkem Reizhusten, Keuchhusten,
(psychisch bedingten) Krampfzuständen der Bronchien und bei Asthma
eingesetzt. Hedera helix wird auch zur Anregung des Bindegewebsstoffwechsels
(Cellulite) verwendet.
Botanik: Die Christrose ist ein Hahnenfussgewächs. Die Pflanze ist mehrjährig, immergrün und wird 10-30 cm hoch. Die Laubblätter sind ledrig, dunkelgrün und „fussförmig“ in sieben bis neun Abschnitte gegliedert. Die Blüten sind weiss oder rötlich und blühen bei Wildvorkommen zwischen Februar und April. Danach bilden sich Balgfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Die Christrose ist in den Nord- und Südalpen als Wildform anzutreffen. Vom Tal bis auf Höhen von 1900 m.ü.M. trifft man sie auf buschigen Hängen oder in lichten Wäldern. Die ganze Pflanze ist unverarbeitet sehr giftig. In der Pflanzenheilkunde wir meist die Wurzel verwendet. Die Christrose enthält verschiedene Saponine (z.B. Hellebrin).
Wirkung: Helleborus niger ist stark harntreibend und hat Digitalis-ähnliche Wirkungen.
Anwendung: Das Anwendungsgebiet bezieht sich demnach auf das Herz.
Helleborus niger wird eingesetzt bei leichten Herzbeschwerden und Neigung zu
Ödemen.
Botanik: Der Hopfen ist den Hanfgewächsen zugehörig. Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, deren oberirdischer Trieb aber nach der Samenreife abstirbt und als Rhizom im Boden überwintert. Er kann in der Kultur bis auf ca. 7 m hochklettern. Die Wildform wird weniger hoch. Er ist zweihäusig. Die männlichen Blüten sind Rispen, die weiblichen zeigen sich als die bekannten Hopfenzapfen. Blütezeit ist von Juli bis August. Wilder Hopfen wächst nahezu in ganz Mitteleuropa in Gebüschen und Hecken, an Waldrändern und in Auwäldern. Für die Bierherstellung wird Hopfen auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Hopfenzapfen verwendet. Sie enthalten Bitterstoffe (Humulon und Lupulon), ätherisches Öl, Gerbstoffe, Harze und Flavonoide.
Wirkung: Humulus lupulus beruhigt die Nerven, ist angstlösend, schlaffördernd und leicht stimmungsaufhellend. Auch eine harntreibende Wirkung ist Humulus lupulus eigen.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete umfassen Unruhe und Erregungszustände
(wenn die Unruhe aus dem Bauch kommt), Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen
(in den Wechseljahren), Wechseljahrbeschwerden und Blasenreizungen.
Botanik: Das Schwarze Bilsenkraut gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanze ist ein- bis zweijährig, wächst krautig und wird 30 cm-60 cm hoch. Der Stängel ist klebrig, die Laubblätter sind länglich eifömig und grobbuchtig gezähnt. Die Blüte ist gelblich weiss und auffallend violett geadert. Das Schwarze Bilsenkraut blüht zwischen Juni und Oktober. Die Früchte zeigen sich als Deckkapseln an einem kurzen, starren Stiel und enthalten jeweils 300 bis 400 Samen. Beeindruckend ist die lange Keimfähigkeit von über 600 Jahren. Schwarzes Bilsenkraut ist in ganz Eurasien und Afrika verbreitet an Mauern, Wegrändern und auf Brachland anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze zur Blütezeit verwendet. Sie enthält Alkaloide (Hyoscamin, Scopolamin).
Wirkung: Hyoscyamus niger ist schmerzstillend und mildert Hyperaktivität, hat aber auch antineurotische Eigenschaften.
Anwendung: Muskelzuckungen, Zittern, Alterstremor und hyperaktive Zustände
sind zusammen mit Rheuma- und Nervenschmerzen die Anwendungsgebiete von
Hyoscyamus niger.
Botanik: Das Echte Johanniskraut gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautig wachsende Pflanze und wird bis zu 1 m hoch. Der Stängel ist durchgehend zweikantig, markig ausgefüllt und im oberen Teil der Pflanze buschig verzweigt. Die Blätter sind am Rand mit schwarzen Drüsen, die Blattspreite dicht mit durchsichtigen Öldrüsen punktiert. Von Juni bis August erscheinen die goldgelben Blüten, die das blutrote Hypericin enthalten. Die Frucht ist eine dreifächrige Spaltkapsel. Das Echte Johannikraut ist auf der ganzen Welt an sonnigen oder halbschattigen Plätzen (Wegränder, Brachen, Gebüsche etc.) anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile zur Blütezeit verwendet. Echtes Johanniskraut enthält Gerbstoffe, ätherisches Öl, Harze, Hypericine und Flavonoide.
Wirkung: Die Wirkungen dieser grossen Heilpflanze sind stimmungsaufhellend, antidepressiv, nervenstärkend, beruhigend, wundheilungsfördernd, schmerzlindernd, entzündungshemmend und harmonisierend.
Anwendung: Hypericum perforatum ist DAS Mittel bei allen Schnitt- und
Nervenverletzungen. Aber auch Depressionen, Schlafstörungen, Störungen des
zentralen Nervensystems, die Harmonisierung bei ADHS und Hautkrankheiten
gehören zu den Anwendungsgebieten.
Botanik: Der Echte Alant ist ein Korbblütler und wächst als mehrjährige, krautige Pflanze bis zu 2 m hoch. Die Laubblätter können bis 50 cm lang werden und sind an der Unterseite mit gräulichen Filzhaaren besetzt. Aus den Blattachseln wachsen die Blütenstiele an denen zwischen Juni und September goldgelbe Körbchenblüten erscheinen. Echter Alant ist ursprünglich in Klein- und Zentralasien beheimatet, seit langem aber auch in Spanien heimisch und wird heute auch in Mitteleuropa angebaut. Er bevorzugt sonnige Standorte und benötigt viel Wasser. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Inulin, Pektin und Harze.
Wirkung: Inula helenium ist schleimlösend und auswurffördernd, antiseptisch, harntreibend und nierenanregend, aber auch verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Anwendung: Schleimige Erkrankungen der Lunge (Husten, Asthma...),
Verschleimung von Magen und Darm, Reizungen und leicht entzündete
Erkrankungen der Schleimhäute im Verdauungstrakt, Magenschwäche und
Appetitlosigkeit gehören zu den Anwendungsgebieten von Inula helenium.
Botanik: Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse. Es ist ein sommergrüner Baum, der eine Höhe von 25 m und ein Alter von 160 Jahren erreichen kann. Die Rinde von jungen Bäumen ist glatt und aschgrau, bei älteren Exemplaren wird die Borke tief rissig und ist schwarzgraubraun gefärbt. Der Walnussbaum ist einhäusig. Zwischen April und Juni zeigen sich zuerst die männlichen Blüten als Kätzchen und später auch die weiblichen Blütenstände. Die unreifen Früchte sind grün und glatt. Später wird die Schale rissig und bräunlich und gibt den Samen, die eigentliche Walnuss, frei. Der Walnussbaum ist in Zentral- und Vorderasien sowie den Mittelmeerländern beheimatet, wird aber seit der Jungsteinzeit in ganz Europa und heute auch in den USA angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, Früchte und Nusskreuzchen verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, ätherisches Öl, Juglon, α-Linolensäure und Flavonoide.
Wirkung: Juglans regia ist stoffwechselanregend (v.a. im Bereich der Lymphe), stärkend, tonisierend, wärmend, trocknend und zusammenziehend.
Anwendung: Innerlich und äusserlich wird Juglans regia bei Hautkrankheiten
(Ekzeme, Akne, Herpes) eingesetzt, kann aber auch unterstützend bei
vergrösserten Mandeln, Polypen und
Lymphknotenschwellungen sowie bei Wachstums – und
Entwicklungsverzögerungen angewendet werden.
Botanik: Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse. Er ist ein kriechender bis aufrechter Strauch oder Baum, wird bis zu 12 m hoch und kann 600 Jahre alt werden. Die Blätter sind nadelförmig und stechend spitz in Dreier-Quirlen angeordnet. Wacholder ist zweihäusig, wobei man die männlichen Pflanzen von April bis Juni gut an ihren gelblichen Blüten erkennen kann. Das Ausbilden bzw. Reifen der beerenähnlichen Zapfen (Wacholderbeeren) dauert 3 Jahre. Wacholder ist von Nordamerika über Südgrönland, Nordafrika, Europa, Vorderasien, Nordasien und Zentralasien bis nach Ostasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Wacholderbeeren verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Harze, Gerbstoffe und organische Säuren.
Wirkung: Juniperus communis ist stark nierenanregend und harntreibend, hat aber auch blutreinigende, entgiftende und schleimlösende Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung wird Juniperus communis vor allem bei
Infekten der ableitenden Harnwege und zur Aktivierung des Stoffwechsels
angewendet. Durch die starke Entgiftung gehören auch Arthrose, Gicht sowie
neuralgische und muskelrheumatische Erkrankungen zu seinen Einsatzgebieten.
Botanik: Die Weisse Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 70 cm hoch. Der Stängel ist vierkantig und die Blätter haben einen gesägten Rand. Die Blüten sind in Scheinquirlen angeordnet und von weisser Farbe. Blütezeit ist von April bis September. Die Weiße Taubnessel ist in den gemässigten Zonen von ganz Europa und Nordasien verbreitet und wächst an Wegrändern, auf Wiesen sowie in Hecken und Gräben. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Weisse Taubnessel enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Iridoidglykoside, Saponin und Schleimstoffe.
Wirkung: Diese Frauenpflanze ist wärmend, schleimlösend, entzündungshemmend, tonisierend, erweichend und eröffnend.
Anwendung: Lamium album wird vor allem bei Erkrankungen der weiblichen
Genitalien eingesetzt. So gehören Weissfluss, zu frühe & zu spärliche
Menstruation, Gebärmutterschwäche und Blasenerkrankungen zu den
Hauptanwendungsgebieten.
Botanik: Der Echte Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Er ist ein mehrjähriger, winterharter Strauch, der bis zu 1 m hoch werden kann. Die Blätter sind schmal und länglich. Junge Blätter sind grau filzig behaart, später werden sie grün. Die typischen blauvioletten, Ähre-ähnlichen Blütenstände setzen sich aus einzelnen Blütenquirlen zusammen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Der Echte Lavendel bevorzugt warme und trockene Standorte und ist im Mittelmeerraum beheimatet. In Mitteleuropa ist er praktisch nur als Kulturpflanze anzutreffen und verwildert nur selten. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Blüten verwendet. Der Echte Lavendel enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide und Gerbstoffe.
Wirkung: Lavandula angustifolia ist sehr vielseitig und vereint in sich beruhigende und schlaffördernde Wirkungen, ist aber auch krampflösend, schmerz- und juckreizstillend und fördert die Durchblutung.
Anwendung: Zur Beruhigung bei Schlafstörungen und zum Ausgleich bei
nervöser Erschöpfung und Depressionen, kann Lavandula angustifolia ebenso gut
eingesetzt werden wie bei Herzklopfen, Nervenleiden, Kopfschmerzen und
Insektenstichen (äusserlich).
Botanik: Das Echte Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 30 cm und 1,2 m hoch. Der Stängel ist vierkantig, innen hohl und aussen behaart. Auch die handförmigen, gelappten Laubblätter sind an der Unterseite flaumig behaart. Die Blüten spriessen aus den Blattachseln in Quirlen. Sie sind rosa oder weiss und blühen zwischen Juni und September. Das Echte Herzgespann ist in ganz Europa, Vorder- und Mittelasien bis nach Sibirien und zum Himalaya verbreitet. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Leonurus cardiaca ist beruhigend und entspannend, löst Krämpfe und ist von stärkender Natur.
Anwendung: Herzzittern, nervöse Herzbeschwerden und die unterstützende
Therapie von schnellem Puls, hohem Blutdruck und verminderter
Leistungsfähigkeit sind die Hauptanwendungsgebiete. Die Essenz kann aber auch
bei Beklemmungsgefühlen und bei krampfartigen Magen-Darmbeschwerden mit
Blähungen eingesetzt werden.
Botanik: Der Liebstöckel gehört zu den Doldenblütlern. Er ist mehrjährig, winterhart und wächst krautig bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sind intensiv grün und gefiedert. Die Blütenstände zeigen sich als Doppeldolden. Die Blüten selbst sind grüngelblich und blühen zwischen Juni und August. Zwischen August und September reifen die braunen, länglichen Samen. Die ganze Pflanze verströmt einen aromatischen Duft. Ursprünglich stammt der Liebstöckel wahrscheinlich aus dem Mittleren Osten. In Europa ist er aber selten verwildert, sondern meist als Kulturpflanze anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen und der Wurzelstock verwendet. Liebstöckel enthält ätherisches Öl.
Wirkung: Levisticum officinale hat harntreibende, magenstärkende, verdauungsfördernde, stuhlfördernde und appetitanregende Eigenschaften, ist aber auch auswurffördernd und hormonsteigernd.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen der Harnorgane, Ödeme und
Mittelohrenentzündungen sind mögliche Anwendungsgebiete. Auch Magen- und
Darmleiden (Schwächen) und Verdauungsstörungen gehören dazu.
Botanik: Die Alraune gehört zu den Nachtschattengewächsen. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze. Die Laubblätter sind behaart oder unbehaart und stehen als grundständige Blattrosette zusammen. Sie sind dunkelgrün gefärbt und haben eine runzelig-nervige Struktur. Aus den Blattachseln wachsen im Zentrum der Blattrosette einzeln gestielte Blüten. Sie sind weisslich-grün oder hellblau bis violett. Nach der Blüte zeigen sich erst grüne, zur Reife hin gelbe bis orangefarbene essbare Beerenfrüchte. Die Alraune ist im ganzen Mittelmeerraum an sonnigen oder halbschattigen Standorten zu finden. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält Alkaloide (Scopalamin, Hyoscamin).
Wirkung: Mandragora wirkt schmerzstillend, ist aber auch schlaffördernd und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Mandragora kann als allgemeines Schmerzmittel, bei
Kopfschmerzen, Migräne, rheumatischen Beschwerden und zur Beruhigung, aber
auch bei übermässiger Gasansammlung im Magen (mit Druck auf das Zwerchfell)
eingesetzt werden.
Wirkung:Matricaria recutita wird seit jeher als Heilmittel verwendet und wirkt entzündungshemmend, wundheilungsfördernd sowie antiseptisch. Auch krampflösende, beruhigende, schmerzlindernde und magenstärkende Eigenschaften gehören zu den Wirkaspekten.
Anwendung: Entzündungen des Rachen-Magen-Darm-Kanals und der weiblichen Geschlechtsorgane (mit Krämpfen) aber auch Zahnungsbeschwerden, Reizbarkeit und Schmerzzustände sind die Anwendungsgebiete.
Botanik: Der Gelbe Steinklee gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Es handelt sich um eine zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 30 cm und 1 m. Die Stängel sind aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind gestielt und unpaarig gefiedert mit drei Fiederblättchen. Zwischen Juni und September zeigen sich die traubigen, gelben Blütenstände. Der Gelbe Steinklee wächst auf sonnigen Wiesen, an Ufern, Wegrändern und Böschungen mit mässig stickstoffarmem sowie auf steinigem Boden. Er ist in ganz Europa, Westchina, Nordafrika und Nordamerika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Gelber Steinklee enthält Cumarine, Glykoside, Flavonoide, und Gerbstoffe.
Wirkung: Melilotus officinalis verbessert den Blut- und Lymphfluss, ist erweiternd und abdichtend auf die Blutgefässe, wirkt antientzündlich, schmerzstillend, harntreibend, schlaffördernd und hemmt die Bildung von Ödemen.
Anwendung: Melilotus officinalis wird angewendet bei Krampfadern (mit
vermehrter Ödembildung), Gelenkerkrankungen, rheumatischen Schmerzen,
Ameisenlaufen, Unruhe in Armen und Beinen und bei Stauungskopfschmerzen.
Botanik: Die Pfefferminze gehört zu den Lippenblütlern. Sie ist eine mehrjährige, winterharte, krautige Pflanze, die ca. 1 m hoch wächst. Die Stängel sind aufrecht, behaart und wenig verzweigt. Die Blätter sind dunkelgrün, länglich-eiförmig und haben meist eine violette Blattnervatur. Die endständigen ähreförmigen Blütenstände zeigen sich von Juni bis September. Die Blüten sind lilafarben. Die Pfefferminze wird weltweit angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (besonders reich an Menthol), Sesquiterpene, Flavonoide sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Mentha piperita wirkt krampflösend, regt Galle und Leber an, mildert Übelkeit, ist schmerzstillend, keimtötend, stärkt und erwärmt den Magen.
Anwendung: Mentha piperita wird eingesetzt bei krampfartigen Beschwerden im
Magen-Darm-Bereich sowie der Gallenblase und Gallenwege, bei
Verdauungsbeschwerden und Übelkeit (Schwangerschaftserbrechen), Reizdarm,
Katarrhen der oberen Luftwege und bei Muskel- und Nervenschmerzen.
Botanik: Das Bingelkraut gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die ca. 30 cm hoch wird. Der Stängel ist vierkantig und im oberen Teil beblättert. Die Blätter sind länglich-eiförmig. Obwohl das Bingelkraut zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, enthält es keinen Milchsaft. Bingelkraut blüht von April bis Mai mit kleinen unscheinbaren grünen Blüten. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Es ist in ganz Europa und Vorderasien an schattigen, nährstoffreichen Standorten mit lockerem Boden, wie Laub- und Nadelwäldern anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in ungetrocknetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Saponine, Methylamin und Trimethylamin.
Wirkung: Mercurialis perennis hat harntreibende und abführende Eigenschaften, ist antimikrobiell, schleimverflüssigend, entzündungshemmend und entstauend.
Anwendung: Magen-Darm-Störungen mit Verstopfung, Erbrechen,
Appetitlosigkeit, rheumatische Kopf- und Gliederschmerzen, Verschleimung,
Bronchitis und Menstruationsbeschwerden sind die Anwendungsgebiete von
Mercurialis perennis.
Botanik: Die Brunnenkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist eine wintergrüne, mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und gilt als Sumpf- oder Wasserpflanze. Ihre Stängel sind rund und hohl, werden bis 90 cm lang und treiben im Wasser. Die Laubblättchen sind klein und grasgrün. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August. Brunnenkresse blüht in weissen, traubigen Blütenständen. Die Frucht zeigt sich als Schote, welche deutlich sichtbar die Samen in zwei Kammern beherbergt. Brunnenkresse wächst auf der ganzen Welt wild oder wird in Kulturen angebaut. Man findet sie an Quellen, Bächen und Teichen in sonniger oder halbschattiger Lage. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Brunnenkresse enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Nasturtium officinale ist blutreinigend, harntreibend, antibakteriell und pilzhemmend, hat aber auch verdauungs- und menstruationsfördernde Eigenschaften.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Nasturtium officinale umfassen
Entzündungen der Mundschleimhaut, akute und chronische Ekzeme,
Harnwegsinfektionen, Verdauungsschwäche sowie Entgiftungs- und
Frühjahrskuren.
Botanik: Die Tabakpflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist einjährig, von krautigem, aufrechtem Wuchs und kann bis zu 3 m hoch werden. Die ganze Pflanze ist klebrig behaart. Der dicke Stängel trägt die grossen, bis zu 50 cm langen, eiförmigen Laubblätter. Die Blüten sind weiss, pink oder rot gefärbt und zeigen sich in mehrfach verzweigten Rispen zwischen Juni und September. Danach erscheinen die Kapselfrüchte, die den Samen enthalten. Tabak ist selten wild anzutreffen und wird fast auf der ganzen Welt angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Tabak enthält Nikotin, Rutin, Betain, Asparagin, Gerbstoffe, Harze und Enzyme.
Wirkung: Nicotiana tabacum wirkt stimulierend und mildert Übelkeit, fördert die Konzentration, dämpft das Hungergefühl und lindert Schwindel und Schmerzen.
Anwendung: Starke, lähmende Übelkeit evtl. mit kaltem Schweiss, Schwindel,
reissende Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, aber auch Gesichtsneuralgien
sowie nervöses Herzklopfen und beschleunigter Puls sind die Einsatzgebiete
von Nicotiana tabacum.
Botanik: Die Dornige Hauhechel gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Es ist ein winterkahler Halbstrauch, der bis zu 80 cm hoch wird. Die Stängel sind mit Dornen bewehrt und in der oberen Hälfte meist rot gefärbt. Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die Blüten sind rosafarben und wachsen einzeln in den Blattachsen. Sie blüht zwischen April und September. Nach der Blüte bilden sich aufgeblasene Kapseln, die den Samen beinhalten. Die Dornige Hauhechel wächst bis auf 1500 m.ü.M. und ist in ganz Europa verbreitet und bevorzugt trockene, kalkhaltige Böden auf Weiden, Wiesen und Brachen. In der Pflanzenheilkunde wird primär die Wurzel verwendet. Die Dornige Hauhechel enthält ätherische Öle, Isoflavone, Gerbstoffe (Ononin) und Terpen.
Wirkung: Ononis spinosa wirkt harntreibend und blutreinigend.
Anwendung: Ononis spinosa wird eingesetzt zu Durchspültherapien bei
Harnwegsinfekten, unterstützend bei Neigung zu Harnsteinen und Harngriess,
bei chronischem Gelenkrheuma und Gicht sowie zur Stärkung einer geschwächten
Blase.
Botanik: Die Passionsblume gehört zur Familie der Passionsblumengewächse. Es handelt sich um einen immergrünen, mehrjährigen Kletterstrauch. Die Triebe werden bis zu 6 m lang und klettern mit langen Sprossranken, die am Ende korkenzieherartig gedreht sind. Die Laubblätter sind dreilappig und wechselständig angeordnet. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Die Blüte der Passionsblume ist einzigartig. Die Kelch- und Kronblätter bilden einen zehnblättrigen Kranz. Sie sind weiss, rosa oder hellviolett. Darüber liegt ein Strahlenkranz aus etwa 100 fransenartigen, gewellten Fortsätzen die im Zentrum weiss und nach aussen hin rosa oder violett sind. Im Zentrum stehen an einer Art Mittelsäule 5 kreisförmig angeordnete Staubblätter mit gelben Staubbeuteln und der dreigeteilte Griffel. Die eiförmige grüne Frucht ist eigentlich eine Beere. Die Pulpa mit den dunklen Samen ist essbar. Beheimatet ist die Passionsblume in Nordamerika, wurde aber weit verschleppt und auch in Europa angebaut. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Flavonoide, Cumarinderivate und ätherisches Öl.
Wirkung: Passiflora incarnata vereint beruhigende, angstlösende, krampflösende, antidepressive und schlaffördernde Eigenschaften in sich und vermittelt Halt.
Anwendung: Zur Beruhigung bei nervösen Schlafstörungen und Angstzuständen
kann Passiflora incarnata ebenso eingesetzt werden wie bei leichten
Depressionen, Kopfschmerzen und Neuralgien.
Botanik: Die Kapland-Pelargonie gehört zur Familie der Geraniengewächse. Sie ist von strauchartigem Wuchs und wird 20-80 cm hoch. Die herzförmigen Blätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt, was ihnen einen leichten Silberglanz verleiht. Die Blüten sind dunkelrot oder fast schwarz. Die Kapland- Pelargonie wächst in Südafrika von Lesotho bis ins nördliche Kapland, auf bis 2000 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Cumarinderivate, Gerbstoffe, Flavonoide und Benzopyranonderivate (z.B. Umckalin).
Wirkung: Pelargonium reniforme wirkt immunmodulierend, immunaktivierend, ist antibiotisch, entzündungshemmend und auswurffördernd.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Pelargonium reniforme umfassen akute und
chronische virale und bakterielle Katarrhe der Atemwege (Bronchitis,
Sinusitis, Angina der Mandeln, Kehlkopfentzündung), Katarrhe der Ohrtrompete
und Mittelohrentzündungen. Auch als Unterstützung bei der Nachbehandlung von
Tuberkulose.
Botanik: Die Pestwurz gehört zur Familie der Korbblütler, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Während der Blütezeit wird sie ca. 40 cm, während der Fruchtzeit bis zu 120 cm hoch. Noch vor den Grundblättern erscheinen zwischen März und Mai die traubigen Blütenstände. Die Blüten sind rötlich-weiss oder rot-violett. Die Laubblätter können einen Durchmesser von 60 cm erreichen und sind auf der Unterseite grauwollig behaart. Man findet Pestwurz oft an Bach- oder Flussufern in ganz Europa bis auf ca. 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter und die Wurzeln verwendet. Die Pestwurz enthält Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Petasin, Pyrrolizidinalkaloide und Sesquiterpene.
Wirkung: Petasites hybridus ist vor allem wegen seiner stark krampflösenden Wirkung bekannt. Sie wirkt aber auch hustenlösend, schleimlösend, schmerzlindernd, beruhigend und wundheilungsfördernd.
Anwendung: Krämpfe im Bereich von Magen und Darm, der Gallenblase und der
Bronchien sind das Haupteinsatzgebiet. Aber auch Husten, Keuchhusten und
schwere Atmung gehören zu den Einsatzmöglichkeiten von Petasites hybridus.
Botanik: „Peucedanum“ kommt vom griechischen „peukedanos“ was „bitter schmeckend“ bedeutet. „Ostruthium“ist eine mittellateinische Bezeichnung, abgeleitet von einem altokzitanischen Wort, welches „glückhaft, glücklich“ bedeutet. Der deutsche Name „Meisterwurz“ bezieht sich vermutlich auf die vielen Wirkungen, welche der Pflanze zugesprochen wurden. Weitere Namens sind: Anstrenz, Beizichrut, Durstwurz, Kaiserwurz, Magisterwurz, Bergwurz, Schwindwurz, Sirenenwurzel.
Wirkung: Stoffwechselanregend, immunmodulierend, Stärkungsmittel, Heuschnupfenprophylaxe, rheumatische Erkrankungen, Fieber, Bronchitis, Asthma, Schwächezustände, Magendarmbeschwerden, Schwäche- und Erschöpfungszustände, Antidot bei akuten Vergiftungen.
Anwendung: Magendarmbeschwerden, Schwäche und Erschöpfungszustände, Atemwegserkrankungen mit Verschleimung.
Botanik: Der Spitzwegerich gehört zur Familie der Wegerichgewächse. Spitzwegerich ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 5 und 50 cm hoch. Die Laubblätter sind auf eine grundständige Blattrosette beschränkt. Sie sind länglich, schmal und lanzettlich mit deutlich erkennbarer parallel verlaufender Nervatur. Zwischen Mai und September zeigt sich am Ende eines aufrechten Stängels ein walzenförmiger, ähriger Blütenstand mit kleinen weissen Blüten. Ursprünglich war Spitzwegerich in Europa beheimatet, ist heute aber auf der ganzen Welt bis auf ca. 1700 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside, Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe und Kieselsäure.
Wirkung: Plantago lanceolata wirkt schleimlösend, reizmildernd, antibakteriell, kräftigt das Lungen- und Bronchialgewebe, stärkt die Abwehr und hat schmerzstillende und antineuralgische Eigenschaften.
Anwendung: Als Einsatzgebiete von Plantago lanceolata zeigen sich Katarrhe
der Bronchien und entzündliche Veränderungen der Mund und Rachenschleimhaut,
aber auch Gesichtsneuralgien (mit Zahnschmerzen), Insektenstiche und
Blasenschwäche (Bettnässen).
Botanik: Die Heckenrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie wächst als sommergrüner Strauch mit langen, bogenartig hängenden Zweigen, die mit Stacheln bewehrt sind. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und von saftig grüner Farbe. Die Heckenrose blüht im Juni mit hellrosafarbenen Blüten. Die Früchte, die sogenannten Hagebutten, reifen relativ spät. Erst im Oktober und November erreichen sie die Reife, sind dann am oft bereits kahlen Strauch leuchtend rot und von länglich ovaler Form. Man findet die Heckenrose in ganz Europa bis nach Vorderasien an Wegrändern, Waldsäumen und Hecken auf mässig trockenen Böden bis auf annähernd 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Früchte (Hagebutten) verwendet. Sie enthalten fettes Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin C, Pectine und Carotinoide.
Wirkung: Rosa canina besitzt eine schwach abführende Wirkung, hat aber auch harn- und schweisstreibende sowie entzündungshemmende Eigenschaften.
Anwendung: Chronische und akute Entzündungen des Knochenapparates, die
unterstützende Therapie von Nierenfunktionsschwäche, sowie
Erkältungskrankheiten gehören zu den Anwendungsgebieten von Rosa canina. Sie
kann aber auch zur Steigerung der Abwehrkräfte und bei Zahnfleischbluten
eingesetzt werden.
Botanik: Die Damaszenerrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Es handelt sich um einen mehrjährigen, sehr winterharten Strauch mit einer Wuchshöhe von ca 1.5 m. Die Zweige sind lang und hängen bogenartig herab. Sie sind mit Stacheln bewehrt. Die Blätter sind auf der Unterseite leicht behaart. Es gibt ein- und zweimal blühende Sorten. Hauptblütezeit ist im Juni, die zweite Blüte erfolgt im Spätsommer oder Herbst. Die Blüten sind gefüllt, weiss, rosa oder purpurrot und verströmen einen intensiven, betörenden Rosenduft. Ursprünglich ist die Damaszenerrose in Kleinasien beheimatet, wird aber heute auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (Oleum rosae), Quercitrin, Bitterstoff, fettes Öl und Wachs.
Wirkung: Rosa damascena wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend, krampflösend, entspannend, harmonisierend, regenerierend und fiebersenkend.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen von Mund & Zähnen, Nervenschwäche
und Erschöpfung, psychosomatische Leiden, aber auch Hauterkrankungen und
Menstruationsbeschwerden gehören zu den Einsatzgebieten von Rosa damscena.
Wegen der regenerativen Wirkung wird auch ein Einsatz im Bereich Anti-Aging
diskutiert.
Botanik: Der Rosmarin gehört zu den Lippenblütlern. Es handelt sich um einen immergrünen Halbstrauch, der bis zu 2 m hoch wachsen kann. Die Äste sind stark verzweigt. Bei älteren Exemplaren blättert die Rinde ab. Die Blätter sind schmal und linear. Ihre Oberseite ist dunkelgrün und von einer dicken Epidermis überzogen, die Unterseite ist weiss- bis graufilzig behaart. Rosmarin blüht je nach Klima und Standort das ganze Jahr über mit hellblauen, selten rosafarbenen oder weissen Blüten. Die ganze Pflanze verströmt einen intensiven Duft. Rosmarin ist als Wildform im westlichen und zentralen Mittelmeerraum bis hin zum Schwarzen Meer verbreitet, fehlt aber heute in keinem Küchengarten. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Glykoside, Saponin, Cholin, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Rosmarinus officinalis stimuliert den Appetit und die Verdauung, ist wärmend, anregend und krampflösend und hat kreislaufstimulierende und nervenstärkende Eigenschaften.
Anwendung: Rosmarinus officinalis kommt zur Anwendung bei
Verdauungsstörungen, als Unterstützung bei Herz-Kreislaufschwäche und
niedrigem Blutdruck (mit Schwindel), Durchblutungsstörungen, Nierenschwäche,
schwachen Nerven und rheumatischen Beschwerden.
Botanik: Die Weinraute gehört zur Familie der Rautengewächse. Es handelt sich um einen Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von ca. 1 m. Die Äste sind in Bodennähe schwach verholzt. Die Blätter sind in feine, spatelförmige Blättchen geteilt. Die blaugrüne Farbe beruht auf einer Wachsschicht, welche die Blätter überzeiht. Von Juni bis September zeigen sich trugdoldige Blütenstände mit gelben Blüten. Danach bilden sich vier- bis fünffächrige Kapselfrüchte von ca. 1 cm Durchmesser. Alle Pflanzenteile besitzen Öldrüsen. Wild findet man die Weinraute in Südeuropa, dem östlichen Mittelmeerraum und der Balkanhalbinsel. In Mitteleuropa wird sie angebaut (v.a. in Weinanbaugebieten) und verwildert gelegentlich. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Cumarine, Furanocumarine, Furanochinolinalkaloide, Rutin und ätherisches Öl.
Wirkung: Ruta graveolens wirkt krampflösend, kräftigend, harntreibend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, nervenstärkend und augenstärkend.
Anwendung: Entzündungen von Muskeln, Sehnen und Schleimbeuteln nach
Überanstrengung und Überbelastung (Tennisellbogen etc.) sind ein wichtiges
Anwendungsgebiet. Weiter wird Ruta graveolens bei Krämpfen,
Schwindelanfällen, Hautausschlägen und zur Stärkung der Augen sowie bei
Augenkrankheiten eingesetzt.
Botanik: Der Echte Salbei gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als mehrjähriger Halbstrauch und wird bis 80 cm hoch. Die Stängel sind im unteren Teil oft verholzt, wachsen stark verzweigt und weisen im oberen Teil eine dichte Behaarung auf. Die Laubblätter wachsen paarweise gegenständig und ihre runzelige Blattoberseite ist filzig behaart. Deshalb sind sie von graugrüner Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die violetten Blüten wachsen in fünf bis acht lockeren Quirlen an einem kurzen Blütenstiel. In Mitteleuropa ist er selten wild anzutreffen, wird aber weit verbreitet kultiviert. Beheimatet ist der Salbei im Mittelmeerraum. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Blätter verwendet. Der Echte Salbe enthält die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe, alpha-Pinen, Salven sowie Bitterstoffe.
Wirkung: Salvia officinalis hat ein breites Wirkspektrum und ist entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, verdauungsfördernd, schweisshemmend und bremst die Milchbildung.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Salvia officinalis eingesetzt
bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut
(Halsschmerzen, Mandelangina, Zahnfleischentzündungen), übermässigem
Schwitzen (Pubertät/Klimakterium) und zur Erwärmung des Magens.
Botanik: Der Schwarze Holunder gehört zu den Moschuskrautgewächsen und ist eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa. Es handelt sich um einen stark verzweigt wachsenden, bis 11 m hohen Strauch oder kleinen Baum. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Von Mai bis Juli blüht der Schwarze Holunder in weissen Schirmrispen, welche einen intensiven, lieblichen Duft verströmen. Ab August reifen die Beeren heran. Sie sind erst grün, dann rot bis sie schliesslich zu den reifen schwarzen Holunderbeeren werden. In dieser Zeit verfärben sich auch die Stängel der Schirmrispe rot. Der sehr robuste und anspruchslose Schwarze Holunder ist in ganz Europa, dem nördlichen Westsibirien, Nordindien, dem Kaukasus, in Kleinasien und Nordafrika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und die Beeren verwendet. Schwarzer Holunder enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponin, Alkaloid, organische Säuren und das farbgebende Anthocyan.
Wirkung: Sambucus nigra wirkt schleimlösend, fiebersenkend, schweisstreibend, reinigend, harntreibend und magenstärkend.
Anwendung: Als klassische Erkältungspflanze wird Sambucus nigra bei
Schnupfen (Säuglingsschnupfen), Nebenhöhlenentzündungen, Husten, Bronchitis,
Bronchialasthma sowie bei Grippe und Erkältung (mit Fieber) angewendet. Er
hilft aber auch bei neuralgischen und rheumatischen Schmerzen (ziehend,
spannend).
Botanik: Die Mariendistel gehört zu den Korbblütlern. Es ist eine ein- bis zweijährige Pflanze, die bis zu 1.5 m hoch wachsen kann. Der Stängel ist verzweigt und manchmal flaumig behaart. Die Laubblätter sind weiss gefleckt, glänzend und am Rand mit gelblichen langen Dornen besetzt. Die Blütenkörbe sitzen einzeln auf langen, aufrechten Stielen. Die Krone ist purpurfarben. Danach bilden sich schwarzbraune Achänenfrüchte. Die Mariendistel kommt vor allem im Mittelmeerraum vor, man findet sie aber auch auf den Kanaren, Madeira und den Azoren und ostwärts bis nach Südrussland und Iran. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen verwendet, manchmal aber auch die ganzen oberirdischen Pflanzenteile. Mariendistel enthält Silibinin, Bitterstoffe, biogene Amine, Gerbstoff, Farbstoffe und ätherische Öle.
Wirkung: Silybum marianum wirkt stabilisierend auf die Zellmembran der Leberzellen und schützt diese, fördert die Leberzellregernation und die Leberentgiftung, ist aber auch krampflösend und anregend.
Anwendung: Silybum marianum ist DAS Lebermittel. Sie wird eingesetzt bei
Lebererkrankungen, zur Aktivierung des Leberzellstoffwechsels, bei
Verdauungsstörungen und für Frühjahrskuren und in Stress-Situationen zur
Entlastung der Leber.
Botanik: Der Bittersüsse Nachtschatten gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Es ist eine krautige oder verholzende Kletterpflanze die zwischen 8 und 10 m hoch klettern kann. Die Sprossen sind meistens behaart. Die Laubblätter sind nicht einheitlich und variieren in Form und Grösse über die Pflanze verteilt. Die Blattoberseite ist meist spärlich, die Unterseite oft dichter behaart. Die Blütenkrone ist purpurfarben, violett oder weiss, sternförmig gespalten und an der Basis jedes Kronlappens befinden sich grüne und leuchtend weisse Punkte. Als Früchte trägt der Bittersüsse Nachtschatten Beeren, die zur Reife leuchtend rot sind. Er ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas bis auf Höhen von 2000 m.ü.M. verbreitet. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden entweder nur die Stängel oder die ganzen oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Steroidalkaloidglykoside, Atropin, Bitterstoffe, Campesterol, Cycloartenol, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Solacein, Solamarin, Solanein, Solanin, Solasodin, Steroidalkaloidglykoside, Stigmasterol und Tomatidenol.
Wirkung: Blutreinigend, zusammenziehend, regt die Phagozytose an, auswurffördernd, schleimlösend, schmerzlindernd, antientzündlich, antimikrobiell, hemmt den Gallefluss, juckreizlindern, kortisonähnlich, sekretionshemmend.
Anwendung: Anwendungsanzeigende Beschwerden sind Asthma, Cellulite, Colitis
ulcerosa, Dermatitis, Dickdarmentzündung, Drüsenschwellung, Ekzem,
Entgiftung, Fieber, Gelbsucht, Gerstenkorn, Geschwüre, Gicht, Hautauschläge,
Hauterkrankungen, Hautjucken, Husten, Keuchhusten, Krebs, Neurodermatis,
Rheuma, Schmerzen, Schuppenflechte, Syphilis, Übelkeit, Warzen.
Botanik: Die Gewöhnliche Goldrute gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 cm und 1 m hoch. Die Laubblätter sind im unteren Teil der Pflanze eiförmig und werden nach oben hin schmal lanzettlich. Von Juli bis Oktober blüht die gewöhnliche Goldrute in goldgelben, traubigen Blütenständen. Sie ist in ganz Eurasien von den arktischen bis in die subtropischen Gebiete verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Gewöhnliche Goldrute enthält Saponine, ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Solidago virgaurea stärkt das Nierengewebe, ist harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend.
Anwendung: Als Nierenmittel wird Solidago virgaurea bei Entzündungen der
ableitenden Harnwege, Problemen beim Wasserlassen sowie bei Neigung zu
Harngries und Nierensteinen eingesetzt. Durch die ausleitenden Eigenschaften
sind trockene Hautleiden, Rheuma, Gicht und Arthritis weitere Anwendungsgebiete.
Botanik: Die Gewöhnliche Brechnuss gehört zur Familie der Brechnussgewächse. Sie wächst als immergrüner Laubbaum und kann eine Wuchshöhe von 25 m erreichen. Die Rinde ist schwarzgrau oder gelblichgrau. Die Zweige sind glänzend hellgrün und verzweigt. Sie tragen lederartige glattglänzende und gestielte Laubblätter. Die Blüten sind grünlich weiss, röhrenförmig und die Kronzipfel sind tellerförmig ausgebreitet. Die Früchte sind tischtennisballgrosse Beeren mit einer lederigen Schale und bitterem gallertartigem Fruchtfleisch, in welches 2-4 flache, seidig behaarte Samen eingebettet sind. Verbreitet ist die Brechnuss von Indien bis Nordaustralien und im tropischen Westafrika bis auf Höhen von 1200 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen verwendet. Sie enthalten Strychnin, Brucin, Bitterstoffe, Cholin, und Polysaccharide.
Wirkung: Nux vomica ist schmerzstillend, krampflösend und mildert Übelkeit und Erbrechen.
Anwendung: Nux vomica ist das Mittel bei allem was zu viel ist und die
entsprechenden Symptome nach sich zieht (z.B. Arbeit, Alkohol, Fett,
Tabakrauch...). Nux vomica wird eingesetzt zur Reduktion dieser
Überflutungsnebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen, Nervenschwäche und Schlaflosigkeit.
Botanik: Die Eibe gehört zur Familie der Eibengewächse. Sie ist die älteste und schattenverträglichste Baumart Europas. Sie wächst als Baum oder Strauch und erreicht eine Wuchshöhe von 15 m oder mehr. Ihr Stamm hat eine auffällige graubraune Schuppenborke. Eiben wachsen in jungen Jahren sehr langsam und können weit über 250 Jahre alt werden. Die Nadeln sind weich und biegsam, an den Leittrieben spiralförmig und an den Seitentrieben zweizeilig angeordnet. Die Eibe ist zweihäusig und blüht normalerweise zwischen Februar und März, in kälteren Regionen auch erst zwischen April und Mai. Die männlichen Blüten sind weiss bis gelblich und von kugeliger Form. Die weiblichen Blüten hingegen sind braun und unscheinbar. Sie tragen aber während der Blütezeit an der Spitze einen Bestäubungstropfen, der die fliegenden Pollen einfängt. Bei befruchteten Blüten bildet sich erst ein grüner, zur Reife hin leuchtend roter Samenmantel, der sogenannte Arillus. Die Eibe ist in Europa, Nordwestafrika und in Kleinasien verbreitet. Bis auf den roten Samenmantel (Arillus) sind alle Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden primär die frischen Zweigspitzen verwendet. Sie enthalten Baccatin III, Betulosid, Biflavonoide, Diterpene, Ginkgetin, Paclitaxel, Phenole, Taxacine, Taxin A, Taxin B und Taxication.
Wirkung: Taxus baccata ist schmerzlindernd, aktiviert den Leber- und den Hautstoffwechsel und unterstützt die Herzleistung.
Anwendung: Hautausschläge (juckend, mit Bläschenbildung), Rheuma, Gicht,
Blasenleiden und zur Unterstützung der Leber wird Taxus baccata angewendet.
Botanik: Die Thuja oder auch Abendländischer Lebensbaum genannt gehört zu den Zypressengewächsen. Es handelt sich um einen immergrünen, sehr langsam wachsenden Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 20 m (selten mehr) und ein Alter von 180 Jahren erreichen kann. Die Borke ist längsrissig und von orangebrauner Farbe. Die Blätter sind schuppenförmig und haben eine hellgrüne bis gelbliche Blattunterseite. Thuja ist einhäusig aber geschlechtlich getrennt. Die männlichen Zapfen sind rötlich, die weiblichen haben eine bräunliche Färbung und sind sehr zahlreich vorhanden. Die Samen sind geflügelt. Thuja ist in Ostkanada und den nordöstlichen US-Bundesstaaten beheimatet. In Europa wird der Baum aber weit verbreitet als Hecke oder Ziergewächs angepflanzt. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Zweigspitzen verwendet. Thuja enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Polysaccharide, Glykoproteine, Thujon, Flavonoide und Sesquiterpene.
Wirkung: Thuja occidentalis aktiviert den Lymphstoffwechsel, fördert die Ausscheidung von Harnsäure und verbessert die Entgiftung über die Haut.
Anwendung: Klassischerweise kommt Thuja in drei Anwendungsgebieten vor. 1.
Warzen, 2. als unterstützende Therapie bei vergrösserten Mandeln und Polypen
und 3. bei rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie als Mittel zur
Impfbegleitung. Thuja wird aber auch zur Unterstützung des Immunsystems
angewendet.
Botanik: Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist ein- oder mehrjährig, von krautigem, meist kriechendem Wuchs, klettert aber gelegentlich bis zu 3 m hoch. Die Blätter sind schild- oder nierenförmig und der Blattstiel setzt in der Mitte an. Von ihm gehen strahlenförmig neue Blattnerven ab. Die Blüten sitzen einzeln an ca. 13 cm langen Stilen in den Blattachseln. Sie sind gelb, orange oder rot und weisen oft dunklere Flecken auf. Beheimatet ist die Kapuzinerkresse in Südamerika wird aber schon seit vielen Jahrhunderten in Europa kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Glocosinolate (Senfölglykoside) vorwiegend Glucotropaeolin, Flavonoide und Carotinoide.
Wirkung: Tropaeolum ist lokal stark desinfizierend, hat antibiotische, antivirale und fungizide Wirkungen und stärkt die Abwehrkräfte.
Anwendung: Aufgrund der natürlichen antibiotischen und antiviralen Wirkung
wird Tropaeolum majus eingesetzt bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und
Rachenschleimhäute (Angina, Zahnfleischentzündung), bei Erkrankungen des
Uro-Genitaltraktes und als Essenz zur Stärkung des Immunsystems bei Grippe
und Erkältung.
Botanik: Der Huflattich gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 und 30 cm hoch. Die gelben Blüten erscheinen von Februar bis April. Ihre Stängel sind mit auffallenden braungräulichen Schuppenblättern bedeckt. Erst nach dem Verblühen wachsen die Laubblätter. Sie sind herz- oder hufförmig mit gezähntem Rand und einem deutlich sichtbaren Adernetz. Die Blattunterseite ist weissfilzig behaart. Huflattich wächst verbreitet in Europa, Afrika, West- und Ostasien sowie in Nordamerika und bevorzugt trocken-warme Standorte auf durchlässigem Boden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Gerbstoffe, Inulin, Gallussäure, Mineralsalze, Bitterstoffe, ätherisches Öl und Polysaccharide.
Wirkung: Tussilago farfara ist reizmildernd, entzündungshemmend, auswurffördernd, krampflösend und beruhigt den Hustenreiz.
Anwendung: Erkrankungen der unteren Atemwege wie z.B. Husten mit zähem Schleim,
Asthma bronchiale, Raucherhusten und Reizhusten sowie Heiserkeit sind das
Hauptanwendungsgebiet von Tussilago farfara.
Botanik: Die Grosse Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann zwischen 30 cm und 3 m hoch werden. Der Stängel ist stark kantig. Stängel und Blätter sind mit kieselsäureverstärkten Brennharen besetzt. Die Blätter sind herzförmig mit deutlich gesägtem Rand. Ihre Unterseite ist gräulich behaart, die Oberseite matt und dunkelgrün. Die Blüten sind unscheinbar grünlich oder bräunlich. Die Brennnessel ist zweihäusig. Männliche Blüten sind aufrecht stehend, während die weiblichen herabhängen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und Oktober. Die Grosse Brennnessel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Nur in den tropischen und arktischen Gebieten fehlt sie. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, aber auch die Wurzeln und Samen verwendet. Brennnessel enthält Flavonoide, Acetylcholin, Chlorophyll, Eisen, Gerbstoffe, Histamin, Kieselsäure und Cumarine.
Wirkung: Urtica dioica regt den gesamten Stoffwechsel an, ist harntreibend, entgiftend, stärkend und verbessert die Eisenverwertung und hat dadurch auch positive Auswirkungen auf die Blutbildung.
Anwendung: Eine klassische Essenz für Frühjahrs- und Entgiftungskuren.
Urtica dioica wird aber auch geschätzt bei rheumatischen Erkrankungen,
Hauterkrankungen, Heuschnupfen, zur Unterstützung bei Eisentherapien und bei
Harnwegsinfektionen.
Botanik: Die Bartflechte gehört zur Familie der Flechtengewächse. Es handelt sich um eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Bartflechten sind gräulich-grün bis gelblich, meist bartförmig hängend, selten stehend und können eine Länge von bis zu 1 m erreichen. Sie sind sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung. Je grösser der Bestand und je länger die Flechte, umso sauberer die Luft. Die Bartflechte wächst auf der Rinde von Nadel- und Laubbäumen und bevorzugt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit und Kaltluft. Deshalb ist sie meist nur in den höheren Lagen der Bergregionen zu finden. Die Pflanzenheilkunde verwendet die ganze Flechte. Sie enthält Bitterstoffe, Flechtensäuren (Usninsäure) und Schleimstoffe.
Wirkung: Usnea barbata wirkt antibiotisch, entzündungshemmend, pilzhemmend und immunstimulierend.
Anwendung: Usnea barbata kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum
genauso eingesetzt werden wie bei Atemwegsinfekten, Pilzerkrankungen, zur
Behandlung von Furunkeln und zur Unterstützung der Wundheilung.
Botanik: Die Heidelbeere gehört zu den Heidekrautgewächsen. Sie wächst als stark verzweigter, sommergrüner Zwergstrauch und wird bis 60 cm hoch. Die Blätter sind eiförmig bis elliptisch und 2-3 cm lang. Die nickenden Blüten sind kugelig krugförmig und von rötlicher oder grünlicher Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen April und Mai. Von Juli bis September reifen dann die dunkelblauen, blaugrau bereiften Beeren, die abgeplattet, rund und maximal 1 cm gross sind. Im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend rot. Die Heidelbeere wächst in den gemässigten und nordischen Zonen Eurasiens bis auf Höhen von 2350 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden Früchte aber auch die Blätter verwendet. Die Heidelbeere enthält Gerbstoffe, Myrtillin, Neomyrtillin, Vacciniin, Hydrochinon, Chinasäure, Pektin, organische Säuren, Glykoside, Anthocyanidine und Flavonoide.
Wirkung: Für Vaccinium myrtillus sind durchfallhemmende, zusammenziehende, entzündungshemmende und bakteriostatische Wirkungen beschrieben.
Anwendung: Entzündungen der Schleimhäute, Durchfallerkrankungen,
Magenbeschwerden und Blasenschwäche sind die Einsatzgebiete von Vaccinium
myrtillus. Die Essenz kann aber auch bei der unterstützenden Behandlung von
Diabeteserkrankungen eingesetzt werden.
Botanik: Der Baldrian gehört zur Familie der Geissblattgewächse. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 1 und 2 m. Die Laubblätter sind gefiedert und ca. 20 cm lang. Von Mai bis Juli zeigen sich schirmrispige Blütenstände mit zahlreichen weissen bis rosa gefärbten Blüten. Sie verströmen einen intensiven, süsslichen Geruch. Baldrian ist in ganz Europa und Asien zu finden und wächst oft auf feuchten Böden an Bach- oder Flussläufen, gedeiht aber auch sonst an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Valepotriate, ätherisches Öl, Alkaloide und Aminosäuren.
Wirkung: Valeriana officinalis wirkt beruhigend (ohne müde zu machen), konzentrationsfördernd, krampflösend und unterstützt die körpereigenen Rhythmen.
Anwendung: Valeriana officinalis ist bekannt als Pflanze bei Ein- und
Durchschlafstörungen, nervösen Beschwerden aller Art (auch Herz und Magen),
Spannungszuständen, Angst und Prüfungsangst, Leistungs- und
Konzentrationsschwäche sowie bei geistiger Erschöpfung und Überanstrengung.
Botanik: Die Königskerze gehört zu den Braunwurzgewächsen. Sie wächst als zwei- oder mehrjährige, immergrüne und krautige Pflanze und wird bis zu 2 m hoch. Die Sprossachse ist gegliedert in einen gestauchten, rosettebildenden und einen gestreckten laubblatttragenden Teil. Die Laubblätter sind gräulich-grün und dicht wollfilzig behaart. Ihre Grösse nimmt von unten nach oben kontinuierlich ab. Der Blütenstand ist langgestreckt und zylindrisch ährenförmig und erreicht eine Länge von ca. 30 cm. Die Blüten sind gelb und zeigen sich zwischen Juli und August. Die Königskerze wächst auf sonnigen, mässig trockenen und steinigen Böden in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine, Xanthophylle, ätherisches Öl, Glucoside, Kämpferol und Rutosid.
Wirkung: Verbascum thapsiforme hat eine deutliche Wirkung auf die Atemwege, ist schleimverflüssigend, auswurffördernd, reizmildernd, hustenreizstillend und hat beruhigende sowie harntreibende Eigenschaften.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete von Verbascum thapsiforme sind
Katarrhe der Luftwege mit Verschleimung, Reizhusten und Heiserkeit sowie zur
Unterstützung bei Bronchialasthma.
Botanik: Das Echte Eisenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Es handelt sich um eine sommergrüne, krautige Pflanze, die zwischen 20 und 75 cm hoch wird. Die aufrechten, verzweigten Stängel sind vierkantig und flaumig behaart oder kahl. Die Blätter sind schmal und länglich und ihre Unterseite ist rau behaart. Von Mai bis Oktober blüht das Echte Eisenkraut in schlanken, ährigen Blütenständen. Die Blüten sind weiss, rosa oder hellviolett bis bläulich. Das Echte Eisenkraut ist weltweit in allen gemässigten und tropischen Zonen an sonnigen und geschützten Lagen zu finden. Es ist nicht mit der Zitronenverbene, die ebenfalls unter dem Namen Eisenkraut im Handel ist, zu verwechseln. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Echtes Eisenkraut enthält ätherisches Öl, Glykoside, Verbenalin, Alkaloide (Verbenin), Aucubin, Bitterstoffe, Alpha-Sitosterol, Gerbstoff und Gerbsäure.
Wirkung: Verbena officinalis wirkt beruhigen, ausgleichend, stärkend, leicht schmerzlindernd und fördert die Milchbildung.
Anwendung: Erschöpfungszustände, nervliche Überreizung, Schlafstörungen und
leichte Depressionen sind das Hauptanwendungsgebiet von Verbena officinalis.
Die Essenz kann aber auch zur Durchwärmung des Magen-Darm-Traktes und zur
Aktivierung der Milchbildung verwendet werden.
Botanik: Die Schwalbenwurz gehört zur Familie der Schwalbenwurzgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 1 m hoch. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, länglich und ganzrandig. Sie sind von bläulich-grüner Farbe und die Blattunterseite ist auffällig heller. Die gelblich-weissen Blüten stehen in kleinen Trauben zusammen und erscheinen von Mai bis August. Sie verströmen einen starken, fischartigen Geruch. Nach der Blüte reifen die bis zu 7 cm langen Balgfrüchte heran, die den Samen enthalten. Die Schwalbenwurz liebt kalkreiche Böden und warme Standorte und ist in ganz Europa verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die unterirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Hirundigenin, Anhydrohirundigenin, Alkaloide, Triterpene, Sterole, Phenolcarbonsäurederivate und Flavoglykoside.
Wirkung: Vincetoxicum hirundinaria wirkt antibakteriell und antiviral, entgiftend, ausleitend und stärkt die Abwehrkräfte während einer Infektion.
Anwendung: Während und nach bakteriellen und viralen Infekten (Grippe
etc.), bei Entzündungen der Schleimhäute, Insektenstichen und zur
Impfbegleitung kann Vincetoxicum hirundinaria eingesetzt werden.
Botanik: Das Wilde Stiefmütterchen gehört zur Familie der Veilchengewächse. Es wächst krautig, ist ein- bis mehrjährig und wird 10 bis 40 cm hoch. Die Blätter sind je nach Pflanzenabschnitt von unterschiedlicher Gestalt. Von Mai bis September blüht das Wilde Stiefmütterchen dreifarbig. Die beiden oberen Kronblätter sind meist violett bläulich, das untere gelb und die beiden seitlichen weiss oder violett bläulich. Ausserdem weist die Blüte zum Zentrum hin eine dunkelviolette Aderung auf, die den Insekten als Orientierungshilfe dient. Es wächst auf Wiesen, an Wegrändern und Brachflächen in ganz Europa. Nur in den südlichsten und nördlichsten Gebieten fehlt es. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Wilde Stiefmütterchen enthält Flavonoide, (Quercetin- und Luteolinglykoside), Carotinoide (Violaxanthin), Anthocyane mit dem Pigment Violanin, Phenolcarbonsäuren und Schleimstoffe.
Wirkung: Viola tricolor stimuliert den Hautstoffwechsel, wirkt harn- und schweisstreibend, ist blutreinigend und schmerzstillend.
Anwendung: Viola tricolor ist eine der grossen Haut-Pflanzen und kommt zum
Einsatz bei trockenen und feuchten Ekzemen, Akne, Milchschorf,
Schuppenflechten sowie bei allergischen und juckenden Hautausschlägen.
Botanik: Die Mistel gehört zur Familie der Sandelholzgewächse. Sie wächst als immergrüner, parasitierender Strauch auf anderen Gehölzen und entzieht ihnen Wasser und darin gelöste Mineralsalze. Sie wächst zu kugeligen Büschen heran, die ca. 1 m Durchmesser haben können. Die Blätter sind elliptisch, von lederiger Textur und von drei bis fünf gut sichtbaren, parallel verlaufenden Nerven durchzogen. Je nach Witterung reicht die Blütezeit von Januar bis Anfang April. Die Blüten sind unscheinbar und sehr klein. Nach der Blüte reifen über ca. 9 Monate (bis zur Adventszeit) weisse, durchscheinende, einsamige Beeren heran. Sie ist von Südskandinavien bis Südeuropa verbreitet anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die jungen Zweige mit Blättern, Blüten und Beeren verwendet. Sie enthalten Alkaloid, Viscotoxin, Cholin, Triterpene, Schleimstoffe, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Viscum album ist harmonisierend und ausgleichend auf den Blutdruck, mildert Schwindel und ist Stoffwechselanregend.
Anwendung: Viscum album wird seit jeher eingesetzt zur unterstützenden
Behandlung von Bluthochdruck und zur Harmonisierung des Blutdrucks (niedrig
oder hoch). Zusätzlich wird sie auch in der Behandlung von Gicht und Rheuma
eingesetzt.
Botanik: Der Mönchspfeffer gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als Strauch und kann bis zu 4 m hoch werden. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet, handförmig und fünf- bis siebenzählig. Die Blütenstände sind endständige Rispen an denen die kleinen weissen oder rosafarbenen Blüten dicht zusammen sitzen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Er ist optisch dem Hanf sehr ähnlich und wird gerne verwechselt. Die Frucht ist eine viersamige, schwarze Scheinbeere. Die wilden Vorkommen sind vor allem im Mittelmeerraum und in Südwestasien anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden vor allem die Beeren verwendet. Mönchspfeffer enthält fettes Öl, ätherisches Öl, Flavone und Iridoide.
Wirkung: Vitex agnus-castus wirkt normalisierend auf die weiblichen Hormone (v.a. Progesteron), fördert die Menstruation und aktiviert die Milchbildung.
Anwendung: Bekannt ist Vitex agnus-castus vor allem aus der Behandlung des
prämenstruellen Syndroms (PMS) mit Spannungsgefühl und Schmerzen in der
Brust. Die Essenz kann aber auch bei Menstruationsanomalien, klimakterischen
Beschwerden und zur Milchbildung eingesetzt werden.
Botanik: Die Alraune gehört zu den Nachtschattengewächsen. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze. Die Laubblätter sind behaart oder unbehaart und stehen als grundständige Blattrosette zusammen. Sie sind dunkelgrün gefärbt und haben eine runzelig-nervige Struktur. Aus den Blattachseln wachsen im Zentrum der Blattrosette einzeln gestielte Blüten. Sie sind weisslich-grün oder hellblau bis violett. Nach der Blüte zeigen sich erst grüne, zur Reife hin gelbe bis orangefarbene essbare Beerenfrüchte. Die Alraune ist im ganzen Mittelmeerraum an sonnigen oder halbschattigen Standorten zu finden. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält Alkaloide (Scopalamin, Hyoscamin).
Wirkung: Mandragora wirkt schmerzstillend, ist aber auch schlaffördernd und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Mandragora kann als allgemeines Schmerzmittel, bei
Kopfschmerzen, Migräne, rheumatischen Beschwerden und zur Beruhigung, aber
auch bei übermässiger Gasansammlung im Magen (mit Druck auf das Zwerchfell)
eingesetzt werden.
Botanik: Arnika gehört zu den Korbblütlern. Typisch für Arnika sind die rosettenartigen Grundblätter und nur zwei bis drei gegenständige Paar-Laubblätter. Die Blüte wird bis zu 60 cm hoch und ist von tief gelber bis gelboranger Farbe. Sie blüht von Mai bis August. Danach werden die Blüten zu Schirmchenfliegern und verbreiten den Samen. Arnika findet man in den Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan und nach Norden hin bis nach Südskandinavien und ins Baltikum bis auf eine Höhe von 2800 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie sind reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Sesquiterpenlactonen.
Wirkung: Arnica montana ist wundheilungsfördernd, hat aber auch entzündungshemmende, blutstillende und kreislaufanregende Eigenschaften.
Anwendung: Arnica montana ist DIE Heilpflanze bei allen Verletzungen wie
z.B. Schnitt- und Schürfwunden, Verstauchungen, Sportverletzungen,
Quetschungen, Blutergüssen etc. Arnica wird auch bei rheumatischen
Beschwerden sowie bei Heiserkeit und Stimmverlust eingesetzt.
Botanik: Der gefleckte Aronstab gehört zur Familie der Aronstabgewächse, ist von krautigem Wuchs und wird zwischen 20 cm und 40 cm hoch. Typisch ist die Blüte: Ein einzelnes Hüllblatt umschliesst wie ein Kelch den sogenannten Kolben, welcher oben nackt und im unteren Teil mit Blüten besetzt ist. An diesem bilden sich nach der Bestäubung die Früchte. Sie sitzen dicht gedrängt auf dem Kolben und sind in reifem Zustand von leuchtendem rot. Der Aronstab ist in ganz Europa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig.
Wirkung: Arum maculatum hat antientzündliche, schmerzstillende, wärmende und trocknende Eigenschaften, ist aber auch harntreibend, zusammenziehend, auswurffördernd und stärkend.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete sind brennende und stechende
Schmerzen der Mund- und Rachenschleimhäute, Heiserkeit und Husten oder
Hustenkrämpfe. Arum maculatum kann aber auch bei leicht blutendem Zahnfleisch
eingesetzt werden.
Botanik: Die Artischocke gehört zur Familie der Korbblütler. Aus der ursprünglichen Wildform ging die heutige Kulturpflanze hervor. Sie ist mehrjährig und von krautigem, distelartigem Wuchs. Die Blätter sind lang, dornig und die Unterseite grau filzig behaart. Mehrmals im Jahr erscheinen die korbförmigen (als Gemüse verwendete) Blüten. Die Hüllblätter sind graugrün, unten fleischig und haben eine mehr oder weniger dornige Spitze. Wird der Blütenstand nicht geerntet, bricht die Blüte oben auf und es zeigen sich unzählige violette Röhrenblüten. Im Mittelmeerraum beheimatet, wird die Artischocke heute vor allem in Italien, Frankreich, Spanien, USA, Argentinien und Ägypten angebaut. In der Heilkunde wird die ganze Pflanze verwendet. Sie enthält Bitterstoffe (Cynarin), Flavonoide und Chinasäurederivate.
Wirkung: Die Wirkungen betreffen vor allem die Leber. Cynara scolymus fördert den Gallefluss, stimuliert die Fähigkeit der Leber, hilft Lebergifte unwirksam zu machen, hemmt die Cholesterinbildung und fördert die Cholesterinausscheidung.
Anwendung: Eingesetzt wird Cynara scolymus bei funktionellen
Leber-Galle-Störungen und daraus resultierenden Verdauungsbeschwerden, zur
unterstützenden Regulation erhöhter Cholesterin- und Blutfettwerten sowie bei
Fettstoffwechselstörungen.
Botanik: Die Aufrechte Waldrebe gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 1.5 m hoch. Im Gegensatz zu anderen Waldreben ist sie nicht kletternd. Die weissen Blüten erscheinen zwischen Juni und August in rispenartigen Scheindolden. Typisch sind die braunen Früchte (Nüsschen) mit ihren ca. 2 cm langen federartigen, haarigen Griffeln. Sie kommt in Süd-, Ost- und Mitteleuropa, bis in den Kaukasusraum vor und bevorzugt warme und eher trockene Standorte auf kalkreichen Böden. Verwendet werden die oberirdischen Pflanzenteile, die in unverarbeitetem bzw. ungetrocknetem Zustand giftig sind. Die aufrechte Waldrebe enthält Anemonin und Protoanemonin.
Wirkung: Clematis recta hat stark wärmende und trocknende Eigenschaften.
Anwendung: Das Haupteinsatzgebiet sind Erkrankungen der männlichen
Geschlechtsorgane (Prostataerkrankungen, Hoden- und Samenstrangneuralgien,
Blasen- und Harnröhrenentzündung). Clematis recta kann aber auch bei Drüsenverhärtungen,
juckenden, nässenden Ekzemen, Bläschenausschlägen sowie Gicht und Rheuma
eingesetzt werden.
Botanik: Der Gemeine Augentrost gehört zur Familie der Rachenblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er erreicht eine Wuchshöhe zwischen 5 cm und 25 cm. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig, gezähnt und dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Die Blüte ist weiss, im Rachen lila mit einem gelben Fleck auf den unteren Blütenblättern. Der Gemeine Augentrost blüht von Juli bis September. Er ist in Mittel-, West- und Südeuropa verbreitet und bevorzugt Wiesen und Weiden bis in alpine Höhenlagen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gemeine Augentrost enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren und ätherisches Öl.
Wirkung: Euphrasia officinalis ist entzündungshemmend, schleimlösend, verbessert den Fluss des Kopflymphsystems und ist abschwellend.
Anwendung: Seit jeher wird Euphrasia officinalis bei Augenerkrankungen wie
Bindehaut- und Lidrandentzündung, degenerativer Netzhauterkrankungen,
müden/überanstrengten Augen und Gerstenkorn eingesetzt. Er kann aber auch bei
Heuschnupfen und chronischen Katarrhen der Nase und Nebenhöhlen angewendet
werden.
Botanik: Der Baldrian gehört zur Familie der Geissblattgewächse. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 1 und 2 m. Die Laubblätter sind gefiedert und ca. 20 cm lang. Von Mai bis Juli zeigen sich schirmrispige Blütenstände mit zahlreichen weissen bis rosa gefärbten Blüten. Sie verströmen einen intensiven, süsslichen Geruch. Baldrian ist in ganz Europa und Asien zu finden und wächst oft auf feuchten Böden an Bach- oder Flussläufen, gedeiht aber auch sonst an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Valepotriate, ätherisches Öl, Alkaloide und Aminosäuren.
Wirkung: Valeriana officinalis wirkt beruhigend (ohne müde zu machen), konzentrationsfördernd, krampflösend und unterstützt die körpereigenen Rhythmen.
Anwendung: Valeriana officinalis ist bekannt als Pflanze bei Ein- und
Durchschlafstörungen, nervösen Beschwerden aller Art (auch Herz und Magen),
Spannungszuständen, Angst und Prüfungsangst, Leistungs- und
Konzentrationsschwäche sowie bei geistiger Erschöpfung und Überanstrengung.
Botanik: Die Bartflechte gehört zur Familie der Flechtengewächse. Es handelt sich um eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Bartflechten sind gräulich-grün bis gelblich, meist bartförmig hängend, selten stehend und können eine Länge von bis zu 1 m erreichen. Sie sind sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung. Je grösser der Bestand und je länger die Flechte, umso sauberer die Luft. Die Bartflechte wächst auf der Rinde von Nadel- und Laubbäumen und bevorzugt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit und Kaltluft. Deshalb ist sie meist nur in den höheren Lagen der Bergregionen zu finden. Die Pflanzenheilkunde verwendet die ganze Flechte. Sie enthält Bitterstoffe, Flechtensäuren (Usninsäure) und Schleimstoffe.
Wirkung: Usnea barbata wirkt antibiotisch, entzündungshemmend, pilzhemmend und immunstimulierend.
Anwendung: Usnea barbata kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum
genauso eingesetzt werden wie bei Atemwegsinfekten, Pilzerkrankungen, zur
Behandlung von Furunkeln und zur Unterstützung der Wundheilung.
Botanik: Der Beifuss gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch werden. Die Blätter sind auf der Oberseite grün und die Unterseite ist behaart und gräulich bis weisslich. Der Beifuss blüht eher unscheinbar zwischen Juli und September mit kleinen gelblichen oder rötlich-braunen Blütenkörbchen. Er ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet und findet Verwendung als Gewürz und Heilpflanze. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile und davon vor allem die oberen Triebspitzen noch vor der Blütezeit. Er enthält Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonoide.
Wirkung: Für Artemisia vulgaris werden appetitanregende, verdauungsfördernde und menstruationsfördernde Wirkungen beschrieben. Ausserdem fördert sie die Ausscheidung, ist krampflösend und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen kann Artemisia vulgaris für
Entgiftungskuren, bei Post-Pill-Syndrom, schwacher oder ausbleibender
Menstruation, aber auch zur Verdauungsförderung und bei psychosomatischen
Magenbeschwerden eingesetzt werden.
Botanik: Die Gewöhnliche Berberitze gehört zur Familie der Berberitzengewächse. Der mehrjährige Strauch wird zwischen 1 m und 3 m hoch und die Äste sind mit Dornen bewehrt. Die Blüten sind halbkugelig, glockig und von gelber Farbe. Nach der Blüte trägt die Berberitze scharlachrote längliche Beeren. Sie kommt in West-, Mittel- und Südeuropa bis auf Höhen von 2500 m.ü.M. vor. Die Beeren sind essbar, die restlichen Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand aber giftig. Die Berberitze enthält Alkaloide (Berberin), Gerbstoffe, Vitamin C und Fruchtsäuren.
Wirkung: Berberis vulgaris ist reinigend, Harnsäure ausleitend und steigert die Abwehrkräfte.
Anwendung: Angewendet wird Berberis vulgaris bei Rheuma und Gicht mit
heftigen und hartnäckigen Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, bei Übersäuerung
mit Erschöpfung, bei Neigung zur Bildung von Nierensteinen und zur
allgemeinen Stärkung der Abwehrkräfte.
Botanik: Der Besenginster gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Meist als Strauch, selten als Baum auftretend, wächst der Besenginster bis zu einer Höhe von 2 m. Die langen Zweige stehen besenförmig ab und sind fünfkantig. Die Blätter sind sehr klein und auf der Unterseite seidig behaart. Von Mai bis Juni blüht der Besenginster zahlreich und goldgelb. Danach bildet er schwarze, schiffchenartige Hülsenfrüchte mit den Samen. Er wächst in ganz Mitteleuropa bevorzugt auf sandigen Böden, auf Heiden und an Wegrändern. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Besenginster enthält Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Cytisus scoparius hat sehr ausgeprägte rhythmisierende Eigenschaften und ist harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Cytisus scoparius bei allen
Rhythmusstörungen, nervösen Herzbeschwerden und Kreislaufbeschwerden
(Schwindel, Zittern...) eingesetzt. Er findet aber auch Anwendung bei Nieren-
und Blasenleiden und bei Wassersucht.
Botanik: Das Schwarze Bilsenkraut gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanze ist ein- bis zweijährig, wächst krautig und wird 30 cm-60 cm hoch. Der Stängel ist klebrig, die Laubblätter sind länglich eifömig und grobbuchtig gezähnt. Die Blüte ist gelblich weiss und auffallend violett geadert. Das Schwarze Bilsenkraut blüht zwischen Juni und Oktober. Die Früchte zeigen sich als Deckkapseln an einem kurzen, starren Stiel und enthalten jeweils 300 bis 400 Samen. Beeindruckend ist die lange Keimfähigkeit von über 600 Jahren. Schwarzes Bilsenkraut ist in ganz Eurasien und Afrika verbreitet an Mauern, Wegrändern und auf Brachland anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze zur Blütezeit verwendet. Sie enthält Alkaloide (Hyoscamin, Scopolamin).
Wirkung: Hyoscyamus niger ist schmerzstillend und mildert Hyperaktivität, hat aber auch antineurotische Eigenschaften.
Anwendung: Muskelzuckungen, Zittern, Alterstremor und hyperaktive Zustände
sind zusammen mit Rheuma- und Nervenschmerzen die Anwendungsgebiete von
Hyoscyamus niger.
Botanik: Das Bingelkraut gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die ca. 30 cm hoch wird. Der Stängel ist vierkantig und im oberen Teil beblättert. Die Blätter sind länglich-eiförmig. Obwohl das Bingelkraut zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, enthält es keinen Milchsaft. Bingelkraut blüht von April bis Mai mit kleinen unscheinbaren grünen Blüten. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Es ist in ganz Europa und Vorderasien an schattigen, nährstoffreichen Standorten mit lockerem Boden, wie Laub- und Nadelwäldern anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in ungetrocknetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Saponine, Methylamin und Trimethylamin.
Wirkung: Mercurialis perennis hat harntreibende und abführende Eigenschaften, ist antimikrobiell, schleimverflüssigend, entzündungshemmend und entstauend.
Anwendung: Magen-Darm-Störungen mit Verstopfung, Erbrechen,
Appetitlosigkeit, rheumatische Kopf- und Gliederschmerzen, Verschleimung,
Bronchitis und Menstruationsbeschwerden sind die Anwendungsgebiete von
Mercurialis perennis.
Botanik: Der Bittersüsse Nachtschatten gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Es ist eine krautige oder verholzende Kletterpflanze die zwischen 8 und 10 m hoch klettern kann. Die Sprossen sind meistens behaart. Die Laubblätter sind nicht einheitlich und variieren in Form und Grösse über die Pflanze verteilt. Die Blattoberseite ist meist spärlich, die Unterseite oft dichter behaart. Die Blütenkrone ist purpurfarben, violett oder weiss, sternförmig gespalten und an der Basis jedes Kronlappens befinden sich grüne und leuchtend weisse Punkte. Als Früchte trägt der Bittersüsse Nachtschatten Beeren, die zur Reife leuchtend rot sind. Er ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas bis auf Höhen von 2000 m.ü.M. verbreitet. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden entweder nur die Stängel oder die ganzen oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Steroidalkaloidglykoside, Atropin, Bitterstoffe, Campesterol, Cycloartenol, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Solacein, Solamarin, Solanein, Solanin, Solasodin, Steroidalkaloidglykoside, Stigmasterol und Tomatidenol.
Wirkung: Blutreinigend, zusammenziehend, regt die Phagozytose an, auswurffördernd, schleimlösend, schmerzlindernd, antientzündlich, antimikrobiell, hemmt den Gallefluss, juckreizlindern, kortisonähnlich, sekretionshemmend.
Anwendung: Anwendungsanzeigende Beschwerden sind Asthma, Cellulite, Colitis
ulcerosa, Dermatitis, Dickdarmentzündung, Drüsenschwellung, Ekzem,
Entgiftung, Fieber, Gelbsucht, Gerstenkorn, Geschwüre, Gicht, Hautauschläge,
Hauterkrankungen, Hautjucken, Husten, Keuchhusten, Krebs, Neurodermatis,
Rheuma, Schmerzen, Schuppenflechte, Syphilis, Übelkeit, Warzen.
Botanik: Der Borretsch gehört zur Familie der Raublattgewächse, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er wird ca. 70 cm hoch. Die Stängel und Blätter sind borstig behaart. Zwischen Mai und September zeigen sich die typischen sternförmigen Blüten, die erst rosa und im späteren Verlauf tief blau sind. Der Borretsch ist im Mittelmeergebiet beheimatet, hat sich aber bis nach Mitteleuropa verbreitet und findet Verwendung als Gewürz- und Heilpflanze. Für die Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter, aber auch das Öl der Samen genutzt. Borretsch enthält Gerb- und Schleimstoffe, ätherisches Öl, Alkaloide und der Samen ist reich an ungesättigten Fettsäuren.
Wirkung: Borrago officinalis ist vielschichtig und hat herzstärkende, reizlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften, ist aber auch nervenstärkend und reinigend.
Anwendung: Anwendungsmöglichkeiten für Borrago officinalis sind
Melancholie, Schwermut (tiefer Kummer, Kummerbuckel) „schwermütiges Herz“,
nervöse Herzbeschwerden, rheumatische Beschwerden und Bronchitis.
Botanik: Die Gewöhnliche Brechnuss gehört zur Familie der Brechnussgewächse. Sie wächst als immergrüner Laubbaum und kann eine Wuchshöhe von 25 m erreichen. Die Rinde ist schwarzgrau oder gelblichgrau. Die Zweige sind glänzend hellgrün und verzweigt. Sie tragen lederartige glattglänzende und gestielte Laubblätter. Die Blüten sind grünlich weiss, röhrenförmig und die Kronzipfel sind tellerförmig ausgebreitet. Die Früchte sind tischtennisballgrosse Beeren mit einer lederigen Schale und bitterem gallertartigem Fruchtfleisch, in welches 2-4 flache, seidig behaarte Samen eingebettet sind. Verbreitet ist die Brechnuss von Indien bis Nordaustralien und im tropischen Westafrika bis auf Höhen von 1200 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen verwendet. Sie enthalten Strychnin, Brucin, Bitterstoffe, Cholin, und Polysaccharide.
Wirkung: Nux vomica ist schmerzstillend, krampflösend und mildert Übelkeit und Erbrechen.
Anwendung: Nux vomica ist das Mittel bei allem was zu viel ist und die
entsprechenden Symptome nach sich zieht (z.B. Arbeit, Alkohol, Fett,
Tabakrauch...). Nux vomica wird eingesetzt zur Reduktion dieser
Überflutungsnebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen, Nervenschwäche und Schlaflosigkeit.
Botanik: Die Brunnenkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist eine wintergrüne, mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und gilt als Sumpf- oder Wasserpflanze. Ihre Stängel sind rund und hohl, werden bis 90 cm lang und treiben im Wasser. Die Laubblättchen sind klein und grasgrün. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August. Brunnenkresse blüht in weissen, traubigen Blütenständen. Die Frucht zeigt sich als Schote, welche deutlich sichtbar die Samen in zwei Kammern beherbergt. Brunnenkresse wächst auf der ganzen Welt wild oder wird in Kulturen angebaut. Man findet sie an Quellen, Bächen und Teichen in sonniger oder halbschattiger Lage. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Brunnenkresse enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Nasturtium officinale ist blutreinigend, harntreibend, antibakteriell und pilzhemmend, hat aber auch verdauungs- und menstruationsfördernde Eigenschaften.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Nasturtium officinale umfassen
Entzündungen der Mundschleimhaut, akute und chronische Ekzeme,
Harnwegsinfektionen, Verdauungsschwäche sowie Entgiftungs- und
Frühjahrskuren.
Botanik: Die Christrose ist ein Hahnenfussgewächs. Die Pflanze ist mehrjährig, immergrün und wird 10-30 cm hoch. Die Laubblätter sind ledrig, dunkelgrün und „fussförmig“ in sieben bis neun Abschnitte gegliedert. Die Blüten sind weiss oder rötlich und blühen bei Wildvorkommen zwischen Februar und April. Danach bilden sich Balgfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Die Christrose ist in den Nord- und Südalpen als Wildform anzutreffen. Vom Tal bis auf Höhen von 1900 m.ü.M. trifft man sie auf buschigen Hängen oder in lichten Wäldern. Die ganze Pflanze ist unverarbeitet sehr giftig. In der Pflanzenheilkunde wir meist die Wurzel verwendet. Die Christrose enthält verschiedene Saponine (z.B. Hellebrin).
Wirkung: Helleborus niger ist stark harntreibend und hat Digitalis-ähnliche Wirkungen.
Anwendung: Das Anwendungsgebiet bezieht sich demnach auf das Herz.
Helleborus niger wird eingesetzt bei leichten Herzbeschwerden und Neigung zu
Ödemen.
Botanik: Die Damaszenerrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Es handelt sich um einen mehrjährigen, sehr winterharten Strauch mit einer Wuchshöhe von ca 1.5 m. Die Zweige sind lang und hängen bogenartig herab. Sie sind mit Stacheln bewehrt. Die Blätter sind auf der Unterseite leicht behaart. Es gibt ein- und zweimal blühende Sorten. Hauptblütezeit ist im Juni, die zweite Blüte erfolgt im Spätsommer oder Herbst. Die Blüten sind gefüllt, weiss, rosa oder purpurrot und verströmen einen intensiven, betörenden Rosenduft. Ursprünglich ist die Damaszenerrose in Kleinasien beheimatet, wird aber heute auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (Oleum rosae), Quercitrin, Bitterstoff, fettes Öl und Wachs.
Wirkung: Rosa damascena wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend, krampflösend, entspannend, harmonisierend, regenerierend und fiebersenkend.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen von Mund & Zähnen, Nervenschwäche
und Erschöpfung, psychosomatische Leiden, aber auch Hauterkrankungen und
Menstruationsbeschwerden gehören zu den Einsatzgebieten von Rosa damscena.
Wegen der regenerativen Wirkung wird auch ein Einsatz im Bereich Anti-Aging
diskutiert.
Botanik: Die Dornige Hauhechel gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Es ist ein winterkahler Halbstrauch, der bis zu 80 cm hoch wird. Die Stängel sind mit Dornen bewehrt und in der oberen Hälfte meist rot gefärbt. Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die Blüten sind rosafarben und wachsen einzeln in den Blattachsen. Sie blüht zwischen April und September. Nach der Blüte bilden sich aufgeblasene Kapseln, die den Samen beinhalten. Die Dornige Hauhechel wächst bis auf 1500 m.ü.M. und ist in ganz Europa verbreitet und bevorzugt trockene, kalkhaltige Böden auf Weiden, Wiesen und Brachen. In der Pflanzenheilkunde wird primär die Wurzel verwendet. Die Dornige Hauhechel enthält ätherische Öle, Isoflavone, Gerbstoffe (Ononin) und Terpen.
Wirkung: Ononis spinosa wirkt harntreibend und blutreinigend.
Anwendung: Ononis spinosa wird eingesetzt zu Durchspültherapien bei
Harnwegsinfekten, unterstützend bei Neigung zu Harnsteinen und Harngriess,
bei chronischem Gelenkrheuma und Gicht sowie zur Stärkung einer geschwächten
Blase.
Botanik: Die Eberraute gehört zu den Korbblütlern. Sie kommt als Halbstrauch oder ausdauernde krautige Pflanze vor und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 130 cm. Die Blätter sind fein gefiedert und die Blüte eher unscheinbar. Die Eberraute duftet aromatisch. Ihre ursprüngliche Heimat ist Osteuropa. Heute ist sie aber in vielen Gärten zu finden und hat sich daraus verwildert. Selten noch als Gewürzpflanze genutzt, findet die Eberraute heute vor allem in der Pflanzenheilkunde Verwendung. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile. Sie enthalten reichlich Bitterstoffe, ätherische Öle und Abrotanin.
Wirkung: Die Essenz aus Artemisia abrotanum stärkt, reinigt und reguliert den Verdauungstrakt und das Lymphsystem. Sie ist wärmend, krampflösend und regt den Fluss der Verdauungssäfte an.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Artemisia abrotanum sind weit und
umfassen allgemeine Verdauungsbeschwerden, Darmentzündungen, Reizdarm und die
Sanierung der Schleimhäute ebenso wie Mensprobleme und Koliken und dient als
Aufbaumittel in allen Lebensphasen.
Botanik: Der Echte Alant ist ein Korbblütler und wächst als mehrjährige, krautige Pflanze bis zu 2 m hoch. Die Laubblätter können bis 50 cm lang werden und sind an der Unterseite mit gräulichen Filzhaaren besetzt. Aus den Blattachseln wachsen die Blütenstiele an denen zwischen Juni und September goldgelbe Körbchenblüten erscheinen. Echter Alant ist ursprünglich in Klein- und Zentralasien beheimatet, seit langem aber auch in Spanien heimisch und wird heute auch in Mitteleuropa angebaut. Er bevorzugt sonnige Standorte und benötigt viel Wasser. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Inulin, Pektin und Harze.
Wirkung: Inula helenium ist schleimlösend und auswurffördernd, antiseptisch, harntreibend und nierenanregend, aber auch verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Anwendung: Schleimige Erkrankungen der Lunge (Husten, Asthma...),
Verschleimung von Magen und Darm, Reizungen und leicht entzündete
Erkrankungen der Schleimhäute im Verdauungstrakt, Magenschwäche und
Appetitlosigkeit gehören zu den Anwendungsgebieten von Inula helenium.
Botanik: Efeu gehört zur Familie der Araliengewächse, ist eine immergrüne kriechende oder kletternde Pflanze und kann mit ihren Haftwurzeln bis 20 m (selten 30 m) hoch klettern. Efeu kann über 400 Jahre alt werden. Die dunkelgrünen, glänzenden und ledrigen Blätter sind auf der Unterseite heller und matt. An jungen Pflanzenteilen sind sie handförmig gelappt, an älteren Pflanzenteilen eiförmig und nicht gelappt. Die Blütenstände sind kugelige oder halbkugelige Dolden. Die Blüten sind grünlich-gelb und unscheinbar. Speziell beim Efeu ist die späte Blütezeit von September bis Oktober bzw. die späte Fruchtreife zwischen Januar und April. Die blau-schwarzen Beeren stehen dicht und kugelig zusammen. Efeu ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. Die Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Efeu enthält Glykoside, Saponine, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Die Wirkung von Hedera helix kommt vor allem über das zentrale Nervensystem zustande. So findet man hustenreizstillende, krampflösende und die Kälteempfindlichkeit reduzierende Eigenschaften.
Anwendung: Hedera helix wird bei starkem Reizhusten, Keuchhusten,
(psychisch bedingten) Krampfzuständen der Bronchien und bei Asthma
eingesetzt. Hedera helix wird auch zur Anregung des Bindegewebsstoffwechsels
(Cellulite) verwendet.
Botanik: Die Eibe gehört zur Familie der Eibengewächse. Sie ist die älteste und schattenverträglichste Baumart Europas. Sie wächst als Baum oder Strauch und erreicht eine Wuchshöhe von 15 m oder mehr. Ihr Stamm hat eine auffällige graubraune Schuppenborke. Eiben wachsen in jungen Jahren sehr langsam und können weit über 250 Jahre alt werden. Die Nadeln sind weich und biegsam, an den Leittrieben spiralförmig und an den Seitentrieben zweizeilig angeordnet. Die Eibe ist zweihäusig und blüht normalerweise zwischen Februar und März, in kälteren Regionen auch erst zwischen April und Mai. Die männlichen Blüten sind weiss bis gelblich und von kugeliger Form. Die weiblichen Blüten hingegen sind braun und unscheinbar. Sie tragen aber während der Blütezeit an der Spitze einen Bestäubungstropfen, der die fliegenden Pollen einfängt. Bei befruchteten Blüten bildet sich erst ein grüner, zur Reife hin leuchtend roter Samenmantel, der sogenannte Arillus. Die Eibe ist in Europa, Nordwestafrika und in Kleinasien verbreitet. Bis auf den roten Samenmantel (Arillus) sind alle Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden primär die frischen Zweigspitzen verwendet. Sie enthalten Baccatin III, Betulosid, Biflavonoide, Diterpene, Ginkgetin, Paclitaxel, Phenole, Taxacine, Taxin A, Taxin B und Taxication.
Wirkung: Taxus baccata ist schmerzlindernd, aktiviert den Leber- und den Hautstoffwechsel und unterstützt die Herzleistung.
Anwendung: Hautausschläge (juckend, mit Bläschenbildung), Rheuma, Gicht,
Blasenleiden und zur Unterstützung der Leber wird Taxus baccata angewendet.
Botanik: Der Eibisch gehört zu den Malvengewächsen, ist von aufrechtem, mehrjährigem Wuchs und erreicht Höhen zwischen 60 und 150 cm. Auffallend sind seine kräftigen Stängel und die behaarten, samtig weichen Blätter. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August und bringt weisse oder blass rosafarbene Blüten hervor. Er kommt ursprünglich aus Asien und bevorzugt warme und sonnige Standorte auf lehmigem bis tonigem Boden. Für Heilzwecke kann die ganze Pflanze verwendet werden, wobei aber meist die Wurzel aufgrund ihres hohen Schleimstoffgehaltes bevorzugt wird.
Wirkung: Die schleimhaltige Heilpflanze ist befeuchtend und reizmildernd, beruhigt trockene Schleimhäute, ist entzündungshemmend und steigert die Aktivität der Fresszellen.
Anwendung: Althaea officinalis ist bewährt bei trockenem Reizhusten,
Keuchhusten (zusammen mit Drosera und Thymian) und chronischer Bronchitis.
Sie findet aber auch Anwendung bei Entzündungen und Katarrhen der Luftröhre,
des Kehlkopfes, der Hals-, Magen- und Darmschleimhaut.
Botanik: Der blaue Eisenhut gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sein Wuchs ist krautartig und er kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. Charakteristisch sind seine tiefblauen Blüten, die in leuchtenden traubenartigen Blütenständen schon von weitem zu sehen sind. Der blaue Eisenhut ist eine klassische Alpenpflanze und wächst bis auf über 2000 m über Meer. Nur vereinzelt ist er auch im Tiefland anzutreffen. Sowohl Kraut, als auch Wurzelknolle werden als Heilpflanze verwendet und sind im unverarbeiteten Zustand schon in geringen Mengen (2 g) giftig.
Wirkung: Aconitum napellus hat schmerzlindernde, antineuralgische und fiebersenkende Eigenschaften. Aconitum napellus ist angstlösend und beruhigend.
Anwendung: Die Symptome treten plötzlich und heftig auf. Die Einsatzgebiete
sind Gelenkschmerzen, Ischias, Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen, akute
Erkrankungen mit heftigem Fieber, Grippe und akute Entzündungen oder zur
unterstützenden Behandlung bei Panikattacken und Ängsten.
Botanik: Das Echte Eisenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Es handelt sich um eine sommergrüne, krautige Pflanze, die zwischen 20 und 75 cm hoch wird. Die aufrechten, verzweigten Stängel sind vierkantig und flaumig behaart oder kahl. Die Blätter sind schmal und länglich und ihre Unterseite ist rau behaart. Von Mai bis Oktober blüht das Echte Eisenkraut in schlanken, ährigen Blütenständen. Die Blüten sind weiss, rosa oder hellviolett bis bläulich. Das Echte Eisenkraut ist weltweit in allen gemässigten und tropischen Zonen an sonnigen und geschützten Lagen zu finden. Es ist nicht mit der Zitronenverbene, die ebenfalls unter dem Namen Eisenkraut im Handel ist, zu verwechseln. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Echtes Eisenkraut enthält ätherisches Öl, Glykoside, Verbenalin, Alkaloide (Verbenin), Aucubin, Bitterstoffe, Alpha-Sitosterol, Gerbstoff und Gerbsäure.
Wirkung: Verbena officinalis wirkt beruhigen, ausgleichend, stärkend, leicht schmerzlindernd und fördert die Milchbildung.
Anwendung: Erschöpfungszustände, nervliche Überreizung, Schlafstörungen und
leichte Depressionen sind das Hauptanwendungsgebiet von Verbena officinalis.
Die Essenz kann aber auch zur Durchwärmung des Magen-Darm-Traktes und zur
Aktivierung der Milchbildung verwendet werden.
Botanik: Die Engelwurz gehört zu den Doldenblütlern. Sie ist von aufrechtem, starkem Wuchs und wird zwischen 1 – 3 m hoch und wird 2-4-jährig. Ihre Blüte ist doldenförmig und von hellgrüner Farbe, aus der sich nach der Bestäubung die Samen, sogenannte Spaltfrüchte bilden, über die sie sich auch vermehrt. Die Engelwurz blüht nur einmal. Sie ist auf der ganzen Nordhalbkugel weit verbreitet und bevorzugt feuchte bis nass Wiesen und Uferzonen. Es können alle Teile der Pflanze zu Heilzwecken verwendet werden. Normalerweise kommt aber die Wurzel zum Einsatz, welche reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen ist.
Wirkung: Angelica archangelica stärkt Magen und Nerven, fördert den Auswurf von Schleim, ist krampflösend, wärmend und entspannend und fördert die Menstruation. Ausserdem wird die Nahrungsauswertung im Darm verbessert.
Anwendung: Alle Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Magenkrämpfe, Magenkatarrh,
Völlegefühl etc.) profitieren von der Wirkung. Daneben ist es ein wichtiges
Frauenmittel und reguliert und stärkt das weibliche Genitalsystem.
Botanik: Der Gewöhnliche Erdrauch gehört zu den Mohngewächsen. Er ist einjährig, von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm. Die Laubblätter sind fein-fiedrig zusammengesetzt und von bläulich grüner Farbe. Von Mai bis November blüht der Gewöhnliche Erdrauch in traubigen Blütenständen, die jeweils 20-40 rosa bis purpurfarbene Blüten umfassen. Beheimatet ist der Gewöhnliche Erdrauch in den gemässigten und mediterranen Gebieten Eurasiens, ist aber heute weltweit anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gewöhnliche Erdrauch enthält Alkaloide, Flavoglykoside, Fumarin und Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Fumaria officinalis findet man krampflösende, gallensaftbildende, schweisstreibende, entgiftende (blutreinigende) und hautreinigende Eigenschaften.
Anwendung: Durch die starke Entgiftungswirkung wird Fumaria officinalis
gerne bei Hautkrankheiten, Ekzemen, Psoriasis und Akne eingesetzt.
Krampfartige Gallen- oder Magen-Darmbeschwerden, Leberbeschwerden und
(Leber-) Migräne sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Fenchel gehört zu den Doldenblütlern, ist zwei- oder mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch wachsen. Der runde Stängel ist kahl und bläulich bereift. Der Fenchel bildet mit seinen Speicherblättern eine knollenähnliche, essbare Zwiebel. Die gefiederten Laubblätter sind von lichtem Grün und haarförmig geschlitzt. Die Blütenstände sind doppeldoldig und beinhalten zahlreiche kleine Döldchen mit gelben Blüten. Die Früchte sind zylindrisch und fünffach gerippt. Er ist weltweit verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen, manchmal auch alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Fenchel enthält ätherische Öle, Kieselsäure und Flavonoide.
Wirkung: Diese alte Heilpflanze wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und blähungswidrig, ist appetitanregend, fördert die Milchbildung und stärkt die Augen.
Anwendung: Seit jeher wird Foeniculum vulgare eingesetzt bei krampfartigen
Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen und zur Unterstützung der
Milchbildung. Katarrhe der oberen Luftwege und die Kräftigung der Augen sind
weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Rote Fingerhut gehört zur Familie der Wegerichgewächse und ist meist zweijährig. Aus der Grundblattrosette, die sich im ersten Jahr bildet, wächst im zweiten Jahr ein bis zu 2 m hoher, unverzweigter und beblätterter Stängel an dessen Ende sich der traubige Blütenstand mit den typischen purpur-violetten, fingerhutartigen Blüten zeigt. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Danach bilden sich eiförmige Früchte, welche die Samen enthalten. Der Rote Fingerhut ist im westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Herzglycoside (Digitalis).
Wirkung: Die Digitalis-Wirkung zeigt sich vor allem im Bereich des Herzens. So hat Digitalis stärkende und regulierende Eigenschaften im Herzbereich.
Anwendung: Digitalis purpurea wird in Kombination mit anderen Herzpflanzen
bei Herzschwäche eingesetzt.
Botanik: Der Fliegenpilz gehört zur Familie der Wulstlingverwandten. Charakteristisch sind sein weissbeflockter, roter oder rotoranger Hut und der weisse Stängel. Er erreicht eine Wuchshöhe von 10-20 cm und gedeiht vor allem in den Nadel- und Laubwäldern der nördlichen Breiten bis zur Waldgrenze hinauf. Zu entdecken ist er meist zwischen Juli und Oktober. Der Fliegenpilz ist in unverarbeitetem Zustand giftig sowie leberschädigend und gehört somit nicht zu den essbaren Pilzen.
Wirkung: Amanita muscaria hat seine Wirkungen vor allem im Nervensystem. So harmonisiert er Nerven- und Gehirnfunktionen, lindert Schmerzen und ist antineuralgisch. Diese Wirkungen werden durch stärkende Eigenschaften ergänzt.
Anwendung: Amanita muscaria kommt bei Störungen der Nerven- und
Gehirnfunktionen, Schwindel, Zittern, Herpes zoster, Krämpfen und bei
körperlich-geistigen Erschöpfungszuständen zum Einsatz.
Botanik: Der Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen, ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe zwischen 30 und 60 cm. Die Blätter sind auf der Unterseite behaart. Die Blüten sind grüngelb bis gelb und erscheinen zwischen Mai und Juli. Der Frauenmantel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet und von Meereshöhe bis auf gebirgige Höhen von 2500 m.ü.M. oder mehr zu finden. Er wächst wild an feuchten Standorten, wird aber auch gerne als pflegeleichte Zierpflanze (z.B. zur Rosenbegleitung) angepflanzt. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie sind reich an Gerbstoffen und Flavonoiden.
Wirkung: Alchemilla xanthochlora harmonisiert den Hormonhaushalt, regt die Menstruation an, fördert die Milchbildung und ist entzündungshemmend. Weiter ist Alchemilla xanthochlora harntreibend, wundheilungsfördernd und blutreinigend.
Anwendung: Als grosses Frauenmittel wird Alchemilla xanthochlora als
Hormonregulans, bei Zyklusstörungen, Post-Pill-Syndrom, aber auch bei
klimakterischen Beschwerden und Weissfluss sowie zur Unterstützung der
Eierstockfunktionen eingesetzt.
Botanik: Das Gänseblümchen gehört zu den Korbblütlern, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Es erreicht eine Höhe von 5 cm bis max. 20 cm. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, aus der ununterbrochen zwischen März und November die Blütenstandschäfte mit den typischen weissen Blütenkörbchen mit dem gelben Zentrum hervorwachsen. Das Gänseblümchen ist vom Mittelmeerraum bis nach Nordeuropa verbreitet zu finden. Es bevorzugt nährstoffreichen Boden von Wiesen und Weiden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Gänseblümchen enthält Saponine, ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Bellis perennis hat ähnliche Wirkeigenschaften wie Arnica montana. Es ist wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und abschwellend.
Anwendung: Bellis perennis wird auch als Arnica der Gebärmutter bezeichnet.
Es wird zur Regeneration der Gebärmutter, aber auch nach Verletzungen tiefer
Gewebe, nach Operationen und bei postoperativen Schmerzen eingesetzt. Weiter
Einsatzgebiete sind stumpfe Verletzungen, Blutergüsse und Hautkrankheiten.
Botanik: Der Gelbe Enzian gehört zur Familie der Enziangewächse. Er ist eine mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1.5 m. Die Blätter sind graugrün und bilden Anfangs eine grundständige Blattrosette. Die Pflanze wächst sehr langsam, blüht erst nach zehn Jahren das erste mal, kann aber 40 bis 60 Jahre alt werden. Die Blüten sind goldgelb und wachsen in den Achseln der Hochblätter. Nach der Blüte bilden sich fachspaltige Kapselfrüchte mit den Samen. Der Gelbe Enzian ist in den Alpen und Gebirgen von Mittel- und Südeuropa verbreitet und bis auf 2500 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Er enthält Bitterstoffe (Gentianopicrin und Amarogentin) und verschiedene Zucker (z. B. Gentiobiose).
Wirkung: Auch Gentiana lutea ist eine alte Heilpflanze und wirkt magenstärkend, verdauungsanregend, appetitanregend, gärungswidrig und fördert die Stoffwechselprozesse und die Entgiftung.
Anwendung: Gentiana lutea wird vor allem bei Verdauungsbeschwerden,
Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Kann aber auch zur
Stärkung älterer Patienten angewendet werden.
Botanik:
Der Name der Pflanze geht vermutlich auf das altindische Wort „kurkuman“ zurück, das für Safran steht. Beide zeichnen sich durch eine intensive Gelbfärbung aus. Die deutsche Bezeichnung „Gelbwurz“ bezieht sich auf die intensive Farbe der Wurzel. Weitere Bezeichnungen sind: Kurkuma, Indischer Safran, Safranwurzel, Tumerik, Gelber Ingwer.
Die gelbe Farbe ist das charakteristische Merkmal der Pflanze. Vom zarten Gelb der Blüte bis zum intensiven Gelb der Wurzel. Welche einen starken Bezug zur Leber-Galle anzeigt. Die starke sulphurische Eigenschaft macht sie zu einer wichtigen Gewürzpflanze, was den Bezug zur Verdauung verdeutlicht.
Wirkung: Förderung der Magensaftsekretion, leber-galleanregend, leberschützend, blähungswidrig, verdauungsfördernd, appetitanregend, antioxidativ, entzündungshemmend, neuroprotektiv, immunstärkend, lipidregulierend, tonisierend.
Anwendung: Bei Dyspeptische Beschwerden (Völlegefühl, Meteorismus), als Stomachikum und Karminativum, Leberaktivierung und Leberschutz, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Wurmbefall, Durchfall, Leber-Galleinduzierte Kopfschmerzen, äusserlich zur Wundheilung und bei Insektenstichen.
Wichtiges Tonikum, Energiespender und Reinigungsmittel der ayurvedischen Medizin.
Botanik: Die Gewöhnliche Goldrute gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 cm und 1 m hoch. Die Laubblätter sind im unteren Teil der Pflanze eiförmig und werden nach oben hin schmal lanzettlich. Von Juli bis Oktober blüht die gewöhnliche Goldrute in goldgelben, traubigen Blütenständen. Sie ist in ganz Eurasien von den arktischen bis in die subtropischen Gebiete verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Gewöhnliche Goldrute enthält Saponine, ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Solidago virgaurea stärkt das Nierengewebe, ist harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend.
Anwendung: Als Nierenmittel wird Solidago virgaurea bei Entzündungen der
ableitenden Harnwege, Problemen beim Wasserlassen sowie bei Neigung zu
Harngries und Nierensteinen eingesetzt. Durch die ausleitenden Eigenschaften
sind trockene Hautleiden, Rheuma, Gicht und Arthritis weitere Anwendungsgebiete.
Botanik: Die Grindelie gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, wächst krautig und kann bis 1 m hoch werden. Der Stängel ist aufrecht, längsgefurcht und manchmal mit kleinen Harzdrüsen besetzt. Die Äste haben spärlich behaarte Blätter und tragen die endständige goldgelbe Blüte. Die Grindelie ist in Nordamerika beheimatet, wird aber in Norditalien und wenigen anderen Teilen Europas kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut zur Blütezeit verwendet. Es enthält Harze, Grindeliasäure, Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren, Polyine und ätherisches Öl.
Wirkung: Grindelia robusta löst zähen Schleim und erleichtert das Abhusten, ist krampflösend (Bronchien) und mildert den Hustenreiz.
Anwendung: Chronische Bronchitis, Asthma bronchiale mit zähem Schleim,
Schleimrasseln und pfeifender Atem und Atemnot im Liegen sind die
Hauptanwendungsgebiete von Grindelia robusta. Bei allergischem Asthma mit
Ephedra distachya kombinieren.
Botanik: Die Grosse Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann zwischen 30 cm und 3 m hoch werden. Der Stängel ist stark kantig. Stängel und Blätter sind mit kieselsäureverstärkten Brennharen besetzt. Die Blätter sind herzförmig mit deutlich gesägtem Rand. Ihre Unterseite ist gräulich behaart, die Oberseite matt und dunkelgrün. Die Blüten sind unscheinbar grünlich oder bräunlich. Die Brennnessel ist zweihäusig. Männliche Blüten sind aufrecht stehend, während die weiblichen herabhängen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und Oktober. Die Grosse Brennnessel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Nur in den tropischen und arktischen Gebieten fehlt sie. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, aber auch die Wurzeln und Samen verwendet. Brennnessel enthält Flavonoide, Acetylcholin, Chlorophyll, Eisen, Gerbstoffe, Histamin, Kieselsäure und Cumarine.
Wirkung: Urtica dioica regt den gesamten Stoffwechsel an, ist harntreibend, entgiftend, stärkend und verbessert die Eisenverwertung und hat dadurch auch positive Auswirkungen auf die Blutbildung.
Anwendung: Eine klassische Essenz für Frühjahrs- und Entgiftungskuren.
Urtica dioica wird aber auch geschätzt bei rheumatischen Erkrankungen,
Hauterkrankungen, Heuschnupfen, zur Unterstützung bei Eisentherapien und bei
Harnwegsinfektionen.
Botanik: Die Gundelrebe gehört zu den Lippenblütlern, ist eine immergrüne krautige Pflanze und wird max. 30 cm hoch. Die Stängel und Blattunterseiten sind oft purpurfarben überlaufen. Meist ist die Pflanze glatt, tritt aber auch dicht behaart auf. Die Blätter sind nieren- oder herzförmig und haben einen gekerbten Rand. Die Gundelrebe blüht zwischen April und Juni. Die Blüten sind blau-violett, selten weiss oder rosa, mit purpurfarbenen Punkten auf der Unterlippe. Die Früchte bilden sogenannte Klausenfrüchte, welche die Samen enthalten. Man findet die Gundelrebe fast in ganz Europa, aber auch in Nord- und Westasien, Neuseeland, USA und Kanada. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Sesquiterpene und Flavonoide.
Wirkweise: Stark ausleitend, juckreizstillend, stoffwechselanregend, harntreibend, tonisierend, wundheilend, erwärmend, entzündungshemmend, blutbildend, desinfizierend.
Anwendung: Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, Verstimmungen im
Magen-Darm-Trakt, Diarrhö, schlecht heilende Wunden, Geschwüre, allgemein bei
Hautkrankheiten, Arthritis, Rheuma.
Botanik: Der Hafer gehört zu den Süssgräsern und ist eine einjährige Pflanze, die zwischen 60 cm und 1.5 m hoch wird. Das Rispengras hat nach unten hängende Rispen (Blütenstände) in denen nach der Bestäubung die Haferkörner heranreifen. Diese sind von Spelzen umhüllt. Der Hafer ist von blassgrüner Farbe, die im reifen Zustand in sandfarben wechselt. Hafer ist in ganz Europa bis weit nach Asien hinein und in Nordamerika verbreitet anzutreffen. Neben der bekannten Verwendung des Haferkorns kommen in der Naturheilkunde vor allem das grüne Haferkraut und das Haferstroh zum Einsatz.
Wirkung: Avena sativa wird vor allem wegen seiner schlaffördernden und stärkenden Eigenschaften geschätzt. Aber auch stoffwechselanregende Wirkungen sind ihm eigen.
Anwendung: Als Aufbaumittel in der Rekonvaleszenz, bei Nervenschwäche und
Erschöpfung ist Avena sativa ein probates Mittel. Die Essenz kann aber auch
bei Magen-Darm-Krankheiten (Haferschleim), Schlaflosigkeit, Suchtentwöhnung
und zur Senkung des Harnsäurespiegels eingesetzt werden.
Botanik: Die Heckenrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie wächst als sommergrüner Strauch mit langen, bogenartig hängenden Zweigen, die mit Stacheln bewehrt sind. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und von saftig grüner Farbe. Die Heckenrose blüht im Juni mit hellrosafarbenen Blüten. Die Früchte, die sogenannten Hagebutten, reifen relativ spät. Erst im Oktober und November erreichen sie die Reife, sind dann am oft bereits kahlen Strauch leuchtend rot und von länglich ovaler Form. Man findet die Heckenrose in ganz Europa bis nach Vorderasien an Wegrändern, Waldsäumen und Hecken auf mässig trockenen Böden bis auf annähernd 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Früchte (Hagebutten) verwendet. Sie enthalten fettes Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin C, Pectine und Carotinoide.
Wirkung: Rosa canina besitzt eine schwach abführende Wirkung, hat aber auch harn- und schweisstreibende sowie entzündungshemmende Eigenschaften.
Anwendung: Chronische und akute Entzündungen des Knochenapparates, die
unterstützende Therapie von Nierenfunktionsschwäche, sowie
Erkältungskrankheiten gehören zu den Anwendungsgebieten von Rosa canina. Sie
kann aber auch zur Steigerung der Abwehrkräfte und bei Zahnfleischbluten
eingesetzt werden.
Botanik: Die Heidelbeere gehört zu den Heidekrautgewächsen. Sie wächst als stark verzweigter, sommergrüner Zwergstrauch und wird bis 60 cm hoch. Die Blätter sind eiförmig bis elliptisch und 2-3 cm lang. Die nickenden Blüten sind kugelig krugförmig und von rötlicher oder grünlicher Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen April und Mai. Von Juli bis September reifen dann die dunkelblauen, blaugrau bereiften Beeren, die abgeplattet, rund und maximal 1 cm gross sind. Im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend rot. Die Heidelbeere wächst in den gemässigten und nordischen Zonen Eurasiens bis auf Höhen von 2350 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden Früchte aber auch die Blätter verwendet. Die Heidelbeere enthält Gerbstoffe, Myrtillin, Neomyrtillin, Vacciniin, Hydrochinon, Chinasäure, Pektin, organische Säuren, Glykoside, Anthocyanidine und Flavonoide.
Wirkung: Für Vaccinium myrtillus sind durchfallhemmende, zusammenziehende, entzündungshemmende und bakteriostatische Wirkungen beschrieben.
Anwendung: Entzündungen der Schleimhäute, Durchfallerkrankungen,
Magenbeschwerden und Blasenschwäche sind die Einsatzgebiete von Vaccinium
myrtillus. Die Essenz kann aber auch bei der unterstützenden Behandlung von
Diabeteserkrankungen eingesetzt werden.
Botanik: Die Herbstzeitlose gehört innerhalb der Ordnung der Lilien zur Familie der Zeitlosengewächse, ist mehrjährig und wird max. 30 cm hoch. Sie überwintert als unterirdische Sprossknolle. Im Frühjahr erscheinen die langen lanzettlichen Laubblätter und im Mai, Juni die Fruchtstände. Erst im September und Oktober blüht die Herbstzeitlose mit den typischen rosa bis violett farbenen Blüten. Sie bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Wiesen und Böschungen an der Sonne oder im Halbschatten und kommt vom südlichen Grossbritannien bis nach Norditalien und in die westliche Ukraine vor. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. Verwendet werden die Samen oder die Zwiebel. Die Herbstzeitlose enthält Alkaloide (Colchicin), Gerbstoffe und fette Öle.
Wirkung: Cholchicum autumnale ist entzündungshemmend, säureregulierend und harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung sind Gichtanfälle und Gelenkrheuma die
Haupteinsatzgebiete. Cholchicum autumnale kann aber auch bei
Harnsäurestoffwechselstörungen angewendet werden.
Botanik: Das Echte Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 30 cm und 1,2 m hoch. Der Stängel ist vierkantig, innen hohl und aussen behaart. Auch die handförmigen, gelappten Laubblätter sind an der Unterseite flaumig behaart. Die Blüten spriessen aus den Blattachseln in Quirlen. Sie sind rosa oder weiss und blühen zwischen Juni und September. Das Echte Herzgespann ist in ganz Europa, Vorder- und Mittelasien bis nach Sibirien und zum Himalaya verbreitet. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Leonurus cardiaca ist beruhigend und entspannend, löst Krämpfe und ist von stärkender Natur.
Anwendung: Herzzittern, nervöse Herzbeschwerden und die unterstützende
Therapie von schnellem Puls, hohem Blutdruck und verminderter
Leistungsfähigkeit sind die Hauptanwendungsgebiete. Die Essenz kann aber auch
bei Beklemmungsgefühlen und bei krampfartigen Magen-Darmbeschwerden mit
Blähungen eingesetzt werden.
Botanik: Der Schwarze Holunder gehört zu den Moschuskrautgewächsen und ist eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa. Es handelt sich um einen stark verzweigt wachsenden, bis 11 m hohen Strauch oder kleinen Baum. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Von Mai bis Juli blüht der Schwarze Holunder in weissen Schirmrispen, welche einen intensiven, lieblichen Duft verströmen. Ab August reifen die Beeren heran. Sie sind erst grün, dann rot bis sie schliesslich zu den reifen schwarzen Holunderbeeren werden. In dieser Zeit verfärben sich auch die Stängel der Schirmrispe rot. Der sehr robuste und anspruchslose Schwarze Holunder ist in ganz Europa, dem nördlichen Westsibirien, Nordindien, dem Kaukasus, in Kleinasien und Nordafrika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und die Beeren verwendet. Schwarzer Holunder enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponin, Alkaloid, organische Säuren und das farbgebende Anthocyan.
Wirkung: Sambucus nigra wirkt schleimlösend, fiebersenkend, schweisstreibend, reinigend, harntreibend und magenstärkend.
Anwendung: Als klassische Erkältungspflanze wird Sambucus nigra bei
Schnupfen (Säuglingsschnupfen), Nebenhöhlenentzündungen, Husten, Bronchitis,
Bronchialasthma sowie bei Grippe und Erkältung (mit Fieber) angewendet. Er
hilft aber auch bei neuralgischen und rheumatischen Schmerzen (ziehend,
spannend).
Botanik: Der Hopfen ist den Hanfgewächsen zugehörig. Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, deren oberirdischer Trieb aber nach der Samenreife abstirbt und als Rhizom im Boden überwintert. Er kann in der Kultur bis auf ca. 7 m hochklettern. Die Wildform wird weniger hoch. Er ist zweihäusig. Die männlichen Blüten sind Rispen, die weiblichen zeigen sich als die bekannten Hopfenzapfen. Blütezeit ist von Juli bis August. Wilder Hopfen wächst nahezu in ganz Mitteleuropa in Gebüschen und Hecken, an Waldrändern und in Auwäldern. Für die Bierherstellung wird Hopfen auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Hopfenzapfen verwendet. Sie enthalten Bitterstoffe (Humulon und Lupulon), ätherisches Öl, Gerbstoffe, Harze und Flavonoide.
Wirkung: Humulus lupulus beruhigt die Nerven, ist angstlösend, schlaffördernd und leicht stimmungsaufhellend. Auch eine harntreibende Wirkung ist Humulus lupulus eigen.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete umfassen Unruhe und Erregungszustände
(wenn die Unruhe aus dem Bauch kommt), Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen
(in den Wechseljahren), Wechseljahrbeschwerden und Blasenreizungen.
Botanik: Der Huflattich gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 und 30 cm hoch. Die gelben Blüten erscheinen von Februar bis April. Ihre Stängel sind mit auffallenden braungräulichen Schuppenblättern bedeckt. Erst nach dem Verblühen wachsen die Laubblätter. Sie sind herz- oder hufförmig mit gezähntem Rand und einem deutlich sichtbaren Adernetz. Die Blattunterseite ist weissfilzig behaart. Huflattich wächst verbreitet in Europa, Afrika, West- und Ostasien sowie in Nordamerika und bevorzugt trocken-warme Standorte auf durchlässigem Boden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Gerbstoffe, Inulin, Gallussäure, Mineralsalze, Bitterstoffe, ätherisches Öl und Polysaccharide.
Wirkung: Tussilago farfara ist reizmildernd, entzündungshemmend, auswurffördernd, krampflösend und beruhigt den Hustenreiz.
Anwendung: Erkrankungen der unteren Atemwege wie z.B. Husten mit zähem Schleim,
Asthma bronchiale, Raucherhusten und Reizhusten sowie Heiserkeit sind das
Hauptanwendungsgebiet von Tussilago farfara.
Botanik:
Der Gattungsname „cetraria“ lt. „caetra“
bedeutet „kleiner leichter Lederschild“, was sich auf die kräftigen, braunen,
lederartigen Blätter bezieht. „islandicus“ verweist vermutlich auf die Nutzung
in den nördlichen Gefielden / die erstmalige Nutzung durch die Isländer. Der
deutsche Name Isländisch Moos ist irreführend, denn es handelt sich nicht um
ein Moos sondern eine Flechte. Also eine Symbiose zwischen Pilz und Alge. Weitere
Bezeichnungen sind unter anderem: Lungen-, Brocken-, Fiebermoos, Blätter-, Heide-,
Lungen-, Hirschhorn-, Rentierflechte. Flechten sind urtümliche Lebewesen, die
uns durch ihre relativ wenig gestaltete Erscheinung, aber auch durch ihren
extremen, geradezu lebensfeindlichen Lebensraum primitiv vorkommen. Ohne eigene
Wurzeln besiedeln sie nackten Fels, tote Rinde und nährstoffarme Böden. Tatsächlich
sind sie ziemlich komplexe Wesen, welche auf eine sehr hohe Luftqualität
angewiesen sind. Die Symbiosepartner vermehren sich nicht gemeinsam, sondern
jeder für sich und die Nachkommen müssen sich wieder finden. Als
„Zwischenwesen“ gehören sie zu mehreren Welten. Algen stammen aus
lichtdurchfluteten Wasserschichten, Pilze aus modrig-dunklem Erdreich.
Gemeinsam erobern sie Räume, welche jedem einzeln verschlossen bleiben würden.
Sie leben durch sich selber, jeder Partner durch den anderen. So vermögen sie
Grenzen aufzulösen, zu überwinden, zu negieren.
Wirkung: Reizmildernd auf Schleimhäute, schleimhautschützend, auswurffördernd, entzündungshemmend, immunmodulierend, wundheilend, appetitanregend, verdauungsfördernd, stärkend, phytobiotisch.
Anwendung: Chronische Katarrhe der Luftwege und Schleimhäute, Bronchialhusten, Reizhusten, Entzündungen im Mund und Rachenraum, Stärkung des Atemtraktes, Bronchitis, Stärkungsmittel bei auszehrenden Erkrankungen, Appetitlosigkeit, Gastroenteritis, Akne und Hautunreinheiten, Magenerkrankungen, Durchfall, Wundbehandlung, Tuberkulose, Asthma, Übelkeit und Erbrechen.
Botanik: Das Echte Johanniskraut gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautig wachsende Pflanze und wird bis zu 1 m hoch. Der Stängel ist durchgehend zweikantig, markig ausgefüllt und im oberen Teil der Pflanze buschig verzweigt. Die Blätter sind am Rand mit schwarzen Drüsen, die Blattspreite dicht mit durchsichtigen Öldrüsen punktiert. Von Juni bis August erscheinen die goldgelben Blüten, die das blutrote Hypericin enthalten. Die Frucht ist eine dreifächrige Spaltkapsel. Das Echte Johannikraut ist auf der ganzen Welt an sonnigen oder halbschattigen Plätzen (Wegränder, Brachen, Gebüsche etc.) anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile zur Blütezeit verwendet. Echtes Johanniskraut enthält Gerbstoffe, ätherisches Öl, Harze, Hypericine und Flavonoide.
Wirkung: Die Wirkungen dieser grossen Heilpflanze sind stimmungsaufhellend, antidepressiv, nervenstärkend, beruhigend, wundheilungsfördernd, schmerzlindernd, entzündungshemmend und harmonisierend.
Anwendung: Hypericum perforatum ist DAS Mittel bei allen Schnitt- und
Nervenverletzungen. Aber auch Depressionen, Schlafstörungen, Störungen des
zentralen Nervensystems, die Harmonisierung bei ADHS und Hautkrankheiten
gehören zu den Anwendungsgebieten.
Botanik: Der Arabica-Kaffee gehört zu den Rötegewächsen, wächst als Strauch oder Baum und wird maximal 5 m hoch. Die Blätter sind dunkelgrün und glänzend. In den Blattachseln wachsen ganzjährig die kleinen, weissen Blüten. Typisch sind die Kaffeekirschen, die sich aus den bestäubten Blüten bilden und den Ast fast umhüllen zu scheinen. Sie sind zuerst grün und werden in reifem Zustand leuchtend rot. Sie enthalten meist zwei Samen mit der allseits bekannten, geschwungenen Mittelfurche auf der flachen Seite. Arabica-Kaffee ist in Äthiopien beheimatet, wird aber heute in vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens angebaut. Kaffee enthält hauptsächlich Koffein und Gerbstoffe.
Wirkung: Coffea arabica beruhigt den Gedankenfluss und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Er steigert den Herzschlag, fördert die Schweissbildung und regt die Harnausscheidung an.
Anwendung: Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen profitieren von der
Coffea-Wirkung genauso wie Überempfindlichkeit auf Sinneseindrücke,
Schlaflosigkeit durch Gedankenfluss und allgemeine Schwächezustände.
Botanik: Kalmus gehört zu den Aronstabgewächsen und wächst an Teichrändern oder Bächen unauffällig zwischen Schilf und Röhricht. Lange, schilfähnliche Blätter und ein Blütenkolben von grün-brauner Farbe charakterisieren seinen Wuchs. Er wird bis zu 1.5 m hoch. Die Pflanze kam dereinst von Indien, über die Türkei bis Europa und wurde auch schon in vorchristlicher Zeit als Heilpflanze verwendet. Das Rhizom (Wurzelstock) wird bis zu 3 cm dick und dient der Vermehrung. Es ist reich an ätherischen Ölen und enthält Gerb-, Schleim- und Bitterstoffe. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzelknolle verwendet.
Wirkung: Acorus calamus wirkt stärkend auf Magen, Augen und Gedächtnis. Revitalisierende Eigenschaften kombinieren sich mit stoffwechselanregenden, verdauungsfördernden, blutbildenden und harntreibenden Wirkungen.
Anwendung: Acorus calamus wird bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden,
Verdauungsschwäche und zum Aufbau nach Magersucht eingesetzt. Aber auch zur
generellen Stärkung in Zeiten der Rekonvaleszenz und bei
Durchblutungsstörungen.
Wirkung: Matricaria recutita wird seit jeher als Heilmittel verwendet und wirkt entzündungshemmend, wundheilungsfördernd sowie antiseptisch. Auch krampflösende, beruhigende, schmerzlindernde und magenstärkende Eigenschaften gehören zu den Wirkaspekten.
Anwendung: Entzündungen des Rachen-Magen-Darm-Kanals und der weiblichen Geschlechtsorgane (mit Krämpfen) aber auch Zahnungsbeschwerden, Reizbarkeit und Schmerzzustände sind die Anwendungsgebiete.
Botanik: Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist ein- oder mehrjährig, von krautigem, meist kriechendem Wuchs, klettert aber gelegentlich bis zu 3 m hoch. Die Blätter sind schild- oder nierenförmig und der Blattstiel setzt in der Mitte an. Von ihm gehen strahlenförmig neue Blattnerven ab. Die Blüten sitzen einzeln an ca. 13 cm langen Stilen in den Blattachseln. Sie sind gelb, orange oder rot und weisen oft dunklere Flecken auf. Beheimatet ist die Kapuzinerkresse in Südamerika wird aber schon seit vielen Jahrhunderten in Europa kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Glocosinolate (Senfölglykoside) vorwiegend Glucotropaeolin, Flavonoide und Carotinoide.
Wirkung: Tropaeolum ist lokal stark desinfizierend, hat antibiotische, antivirale und fungizide Wirkungen und stärkt die Abwehrkräfte.
Anwendung: Aufgrund der natürlichen antibiotischen und antiviralen Wirkung
wird Tropaeolum majus eingesetzt bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und
Rachenschleimhäute (Angina, Zahnfleischentzündung), bei Erkrankungen des
Uro-Genitaltraktes und als Essenz zur Stärkung des Immunsystems bei Grippe
und Erkältung.
Botanik: Die Königskerze gehört zu den Braunwurzgewächsen. Sie wächst als zwei- oder mehrjährige, immergrüne und krautige Pflanze und wird bis zu 2 m hoch. Die Sprossachse ist gegliedert in einen gestauchten, rosettebildenden und einen gestreckten laubblatttragenden Teil. Die Laubblätter sind gräulich-grün und dicht wollfilzig behaart. Ihre Grösse nimmt von unten nach oben kontinuierlich ab. Der Blütenstand ist langgestreckt und zylindrisch ährenförmig und erreicht eine Länge von ca. 30 cm. Die Blüten sind gelb und zeigen sich zwischen Juli und August. Die Königskerze wächst auf sonnigen, mässig trockenen und steinigen Böden in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine, Xanthophylle, ätherisches Öl, Glucoside, Kämpferol und Rutosid.
Wirkung: Verbascum thapsiforme hat eine deutliche Wirkung auf die Atemwege, ist schleimverflüssigend, auswurffördernd, reizmildernd, hustenreizstillend und hat beruhigende sowie harntreibende Eigenschaften.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete von Verbascum thapsiforme sind
Katarrhe der Luftwege mit Verschleimung, Reizhusten und Heiserkeit sowie zur
Unterstützung bei Bronchialasthma.
Botanik: Die Küchenzwiebel gehört zur Familie der Lauchgewächse. Typisch ist das zur Zwiebel verdickte Speicherorgan und die röhrenförmigen, spitz zulaufenden Blätter. Die Blüte ist eine kugelige Scheindolde, die sich aus mehr als 100 Einzelblüten zusammensetzen kann. Ursprünglich kommt die Zwiebel wahrscheinlich aus Asien, ist aber heute auf der ganzen Welt verbreitet. Wilde Vorkommen sind keine bekannt. Sie ist nur noch als kultivierte Nutzpflanze anzutreffen. Bereits vor über 5000 Jahren war sie eine wichtige Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze. In der Heilkunde wird die frische Zwiebel verwendet. Sie enthält verschiedene schwefelhaltige Verbindungen sowie Vitamine und Mineralstoffe.
Wirkung: Allium cepa beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt, ist schleimverflüssigend, schleimlösend, antibakteriell und regt den Stoffwechsel an. Ebenso ist sie blutdrucksenkend und hemmt das Zusammenkleben der Blutplättchen.
Anwendung: Klassische Einsatzgebiete sind Husten, Schnupfen, Heuschnupfen
und Mittelohrentzündung. Aber auch zur Ausleitung von Schwermetallen und bei
Blasenkatarrh wird Allium cepa eingesetzt.
Botanik: Der Echte Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Er ist ein mehrjähriger, winterharter Strauch, der bis zu 1 m hoch werden kann. Die Blätter sind schmal und länglich. Junge Blätter sind grau filzig behaart, später werden sie grün. Die typischen blauvioletten, Ähre-ähnlichen Blütenstände setzen sich aus einzelnen Blütenquirlen zusammen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Der Echte Lavendel bevorzugt warme und trockene Standorte und ist im Mittelmeerraum beheimatet. In Mitteleuropa ist er praktisch nur als Kulturpflanze anzutreffen und verwildert nur selten. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Blüten verwendet. Der Echte Lavendel enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide und Gerbstoffe.
Wirkung: Lavandula angustifolia ist sehr vielseitig und vereint in sich beruhigende und schlaffördernde Wirkungen, ist aber auch krampflösend, schmerz- und juckreizstillend und fördert die Durchblutung.
Anwendung: Zur Beruhigung bei Schlafstörungen und zum Ausgleich bei
nervöser Erschöpfung und Depressionen, kann Lavandula angustifolia ebenso gut
eingesetzt werden wie bei Herzklopfen, Nervenleiden, Kopfschmerzen und
Insektenstichen (äusserlich).
Botanik: Der Liebstöckel gehört zu den Doldenblütlern. Er ist mehrjährig, winterhart und wächst krautig bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sind intensiv grün und gefiedert. Die Blütenstände zeigen sich als Doppeldolden. Die Blüten selbst sind grüngelblich und blühen zwischen Juni und August. Zwischen August und September reifen die braunen, länglichen Samen. Die ganze Pflanze verströmt einen aromatischen Duft. Ursprünglich stammt der Liebstöckel wahrscheinlich aus dem Mittleren Osten. In Europa ist er aber selten verwildert, sondern meist als Kulturpflanze anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen und der Wurzelstock verwendet. Liebstöckel enthält ätherisches Öl.
Wirkung: Levisticum officinale hat harntreibende, magenstärkende, verdauungsfördernde, stuhlfördernde und appetitanregende Eigenschaften, ist aber auch auswurffördernd und hormonsteigernd.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen der Harnorgane, Ödeme und
Mittelohrenentzündungen sind mögliche Anwendungsgebiete. Auch Magen- und
Darmleiden (Schwächen) und Verdauungsstörungen gehören dazu.
Botanik: Das Echte Mädesüss gehört zur Familie der Rosengewächse, ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Der Stängel ist rötlich gefärbt. Die dunkelgrünen Laubblätter sind gefiedert, an der Unterseite flaumig behaart und stark geadert. Von Juni bis August blüht das Echte Mädesüss in schirmrispigen Dolden mit gelblich-weissen oder cremefarbenen Blüten, die in den Abendstunden einen intensiven, honigartigen Duft verströmen. Es wächst bevorzugt auf nassen und feuchten Lehm-, Ton- oder Sumpfhumusböden und ist fast in ganz Mitteleuropa, aber auch in Nord- und Mittelasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile (v.a. die Blüten) verwendet. Echtes Mädesüss enthält ätherische Öle, Salicylate, Flavonoide, Gerbsäuren und Glykoside.
Wirkung: Filipendula ulmaria wirkt schmerzstillend, schweisstreibend und fiebersenkend, ist harntreibend und Harnsäure ausleitend.
Anwendung: Rheumatische Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke,
Sehnenscheidenentzündung, Ischias sowie allgemeine Schmerzen und
Gliederschmerzen bei Grippe können als Anwendungsgebiete genannt werden.
Weiter gehören auch Fieber und Übersäuerung dazu.
Botanik: Das Maiglöckchen gehört zur Familie der Spargelgewächse, ist mehrjährig und erreicht eine Wuchshöhe von ca. 30 cm. Aus dem Rhizom erscheinen im Frühjahr die jungen Sprosse. Zwei bis drei Laubblätter bilden mit der Blattscheide im unteren Teil einen Scheinstängel, bevor Sie im oberen Teil zur breit-lanzettlichen Blattspreite werden. Zwischen April und Juni blüht das Maiglöckchen in traubigen Blütenständen mit 5-10 weissen glockigen Blüten. Sie verströmen einen intensiven Duft. Die Früchte sind kugelige, bei Reife leuchten rote Beeren. Man findet das Maiglöckchen in ganz Europa und Nordamerika an sonnenwarmen, halbschattigen Standorten (z.B. lichte Laubwälder). Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. Verwendet werden in der Heilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Das Maiglöckchen enthält Herzglycoside, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Convalaria majalis ist vor allem wegen seiner Herzwirkung bekannt und ist beruhigend auf den Herzschlag und reguliert den Herzrhythmus. Gleichzeitig ist es leicht harntreibend.
Anwendung: Convalaria majalis ist ein Herzmittel und wird eingesetzt bei
leichten Herzbeschwerden und nervösem Herzklopfen sowie bei Atemnot bei
kleinster Anstrengung.
Botanik: Die Mariendistel gehört zu den Korbblütlern. Es ist eine ein- bis zweijährige Pflanze, die bis zu 1.5 m hoch wachsen kann. Der Stängel ist verzweigt und manchmal flaumig behaart. Die Laubblätter sind weiss gefleckt, glänzend und am Rand mit gelblichen langen Dornen besetzt. Die Blütenkörbe sitzen einzeln auf langen, aufrechten Stielen. Die Krone ist purpurfarben. Danach bilden sich schwarzbraune Achänenfrüchte. Die Mariendistel kommt vor allem im Mittelmeerraum vor, man findet sie aber auch auf den Kanaren, Madeira und den Azoren und ostwärts bis nach Südrussland und Iran. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen verwendet, manchmal aber auch die ganzen oberirdischen Pflanzenteile. Mariendistel enthält Silibinin, Bitterstoffe, biogene Amine, Gerbstoff, Farbstoffe und ätherische Öle.
Wirkung: Silybum marianum wirkt stabilisierend auf die Zellmembran der Leberzellen und schützt diese, fördert die Leberzellregernation und die Leberentgiftung, ist aber auch krampflösend und anregend.
Anwendung: Silybum marianum ist DAS Lebermittel. Sie wird eingesetzt bei
Lebererkrankungen, zur Aktivierung des Leberzellstoffwechsels, bei
Verdauungsstörungen und für Frühjahrskuren und in Stress-Situationen zur
Entlastung der Leber.
Botanik: Das Schweizer Meerträubel gehört zur Familie der Meerträubelgewächse. Es ist ein mehrjähriger Zwergstrauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 25 cm. Die Äste sind graugrün, rund und fein gefurcht. Das Schweizer Meerträubel bildet keine Laubblätter. Die weiblichen Blüten sind grünlich, die männlichen gelb. Die Früchte sind beerenartig und leuchtend rot. Das Schweizer Meerträubel ist im Alpenraum vom Südtirol, über das Wallis bis in die Französischen Alpen auf trocken-warmen Felsfluren zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Es enthält Alkaloide (Ephedrin), Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Ephedra distachya wirkt abschwellend auf entzündete Schleimhäute, ist krampflösend, bronchienerweiternd und kreislaufanregend und hat unspezifisch antiallergische Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Ephedra distachya eingesetzt bei
Bronchialasthma, chronischer Bronchitis, Krämpfen der Bronchialmuskulatur und
bei Keuchhusten, aber auch bei Heuschnupfen und anderen Allergien.
Botanik: „Peucedanum“ kommt vom griechischen „peukedanos“ was „bitter schmeckend“ bedeutet. „Ostruthium“ist eine mittellateinische Bezeichnung, abgeleitet von einem altokzitanischen Wort, welches „glückhaft, glücklich“ bedeutet. Der deutsche Name „Meisterwurz“ bezieht sich vermutlich auf die vielen Wirkungen, welche der Pflanze zugesprochen wurden. Weitere Namens sind: Anstrenz, Beizichrut, Durstwurz, Kaiserwurz, Magisterwurz, Bergwurz, Schwindwurz, Sirenenwurzel.
Wirkung: Stoffwechselanregend, immunmodulierend, Stärkungsmittel, Heuschnupfenprophylaxe, rheumatische Erkrankungen, Fieber, Bronchitis, Asthma, Schwächezustände, Magendarmbeschwerden, Schwäche- und Erschöpfungszustände, Antidot bei akuten Vergiftungen.
Anwendung: Magendarmbeschwerden, Schwäche und Erschöpfungszustände, Atemwegserkrankungen mit Verschleimung.
Botanik: Die Mistel gehört zur Familie der Sandelholzgewächse. Sie wächst als immergrüner, parasitierender Strauch auf anderen Gehölzen und entzieht ihnen Wasser und darin gelöste Mineralsalze. Sie wächst zu kugeligen Büschen heran, die ca. 1 m Durchmesser haben können. Die Blätter sind elliptisch, von lederiger Textur und von drei bis fünf gut sichtbaren, parallel verlaufenden Nerven durchzogen. Je nach Witterung reicht die Blütezeit von Januar bis Anfang April. Die Blüten sind unscheinbar und sehr klein. Nach der Blüte reifen über ca. 9 Monate (bis zur Adventszeit) weisse, durchscheinende, einsamige Beeren heran. Sie ist von Südskandinavien bis Südeuropa verbreitet anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die jungen Zweige mit Blättern, Blüten und Beeren verwendet. Sie enthalten Alkaloid, Viscotoxin, Cholin, Triterpene, Schleimstoffe, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Viscum album ist harmonisierend und ausgleichend auf den Blutdruck, mildert Schwindel und ist Stoffwechselanregend.
Anwendung: Viscum album wird seit jeher eingesetzt zur unterstützenden
Behandlung von Bluthochdruck und zur Harmonisierung des Blutdrucks (niedrig
oder hoch). Zusätzlich wird sie auch in der Behandlung von Gicht und Rheuma
eingesetzt.
Botanik: Der Mönchspfeffer gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als Strauch und kann bis zu 4 m hoch werden. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet, handförmig und fünf- bis siebenzählig. Die Blütenstände sind endständige Rispen an denen die kleinen weissen oder rosafarbenen Blüten dicht zusammen sitzen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Er ist optisch dem Hanf sehr ähnlich und wird gerne verwechselt. Die Frucht ist eine viersamige, schwarze Scheinbeere. Die wilden Vorkommen sind vor allem im Mittelmeerraum und in Südwestasien anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden vor allem die Beeren verwendet. Mönchspfeffer enthält fettes Öl, ätherisches Öl, Flavone und Iridoide.
Wirkung: Vitex agnus-castus wirkt normalisierend auf die weiblichen Hormone (v.a. Progesteron), fördert die Menstruation und aktiviert die Milchbildung.
Anwendung: Bekannt ist Vitex agnus-castus vor allem aus der Behandlung des
prämenstruellen Syndroms (PMS) mit Spannungsgefühl und Schmerzen in der
Brust. Die Essenz kann aber auch bei Menstruationsanomalien, klimakterischen
Beschwerden und zur Milchbildung eingesetzt werden.
Botanik: Die Passionsblume gehört zur Familie der Passionsblumengewächse. Es handelt sich um einen immergrünen, mehrjährigen Kletterstrauch. Die Triebe werden bis zu 6 m lang und klettern mit langen Sprossranken, die am Ende korkenzieherartig gedreht sind. Die Laubblätter sind dreilappig und wechselständig angeordnet. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Die Blüte der Passionsblume ist einzigartig. Die Kelch- und Kronblätter bilden einen zehnblättrigen Kranz. Sie sind weiss, rosa oder hellviolett. Darüber liegt ein Strahlenkranz aus etwa 100 fransenartigen, gewellten Fortsätzen die im Zentrum weiss und nach aussen hin rosa oder violett sind. Im Zentrum stehen an einer Art Mittelsäule 5 kreisförmig angeordnete Staubblätter mit gelben Staubbeuteln und der dreigeteilte Griffel. Die eiförmige grüne Frucht ist eigentlich eine Beere. Die Pulpa mit den dunklen Samen ist essbar. Beheimatet ist die Passionsblume in Nordamerika, wurde aber weit verschleppt und auch in Europa angebaut. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Flavonoide, Cumarinderivate und ätherisches Öl.
Wirkung: Passiflora incarnata vereint beruhigende, angstlösende, krampflösende, antidepressive und schlaffördernde Eigenschaften in sich und vermittelt Halt.
Anwendung: Zur Beruhigung bei nervösen Schlafstörungen und Angstzuständen
kann Passiflora incarnata ebenso eingesetzt werden wie bei leichten
Depressionen, Kopfschmerzen und Neuralgien.
Botanik: Die Kapland-Pelargonie gehört zur Familie der Geraniengewächse. Sie ist von strauchartigem Wuchs und wird 20-80 cm hoch. Die herzförmigen Blätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt, was ihnen einen leichten Silberglanz verleiht. Die Blüten sind dunkelrot oder fast schwarz. Die Kapland- Pelargonie wächst in Südafrika von Lesotho bis ins nördliche Kapland, auf bis 2000 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Cumarinderivate, Gerbstoffe, Flavonoide und Benzopyranonderivate (z.B. Umckalin).
Wirkung: Pelargonium reniforme wirkt immunmodulierend, immunaktivierend, ist antibiotisch, entzündungshemmend und auswurffördernd.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Pelargonium reniforme umfassen akute und
chronische virale und bakterielle Katarrhe der Atemwege (Bronchitis,
Sinusitis, Angina der Mandeln, Kehlkopfentzündung), Katarrhe der Ohrtrompete
und Mittelohrentzündungen. Auch als Unterstützung bei der Nachbehandlung von
Tuberkulose.
Botanik: Die Pestwurz gehört zur Familie der Korbblütler, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Während der Blütezeit wird sie ca. 40 cm, während der Fruchtzeit bis zu 120 cm hoch. Noch vor den Grundblättern erscheinen zwischen März und Mai die traubigen Blütenstände. Die Blüten sind rötlich-weiss oder rot-violett. Die Laubblätter können einen Durchmesser von 60 cm erreichen und sind auf der Unterseite grauwollig behaart. Man findet Pestwurz oft an Bach- oder Flussufern in ganz Europa bis auf ca. 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter und die Wurzeln verwendet. Die Pestwurz enthält Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Petasin, Pyrrolizidinalkaloide und Sesquiterpene.
Wirkung: Petasites hybridus ist vor allem wegen seiner stark krampflösenden Wirkung bekannt. Sie wirkt aber auch hustenlösend, schleimlösend, schmerzlindernd, beruhigend und wundheilungsfördernd.
Anwendung: Krämpfe im Bereich von Magen und Darm, der Gallenblase und der
Bronchien sind das Haupteinsatzgebiet. Aber auch Husten, Keuchhusten und
schwere Atmung gehören zu den Einsatzmöglichkeiten von Petasites hybridus.
Botanik: Die Pfefferminze gehört zu den Lippenblütlern. Sie ist eine mehrjährige, winterharte, krautige Pflanze, die ca. 1 m hoch wächst. Die Stängel sind aufrecht, behaart und wenig verzweigt. Die Blätter sind dunkelgrün, länglich-eiförmig und haben meist eine violette Blattnervatur. Die endständigen ähreförmigen Blütenstände zeigen sich von Juni bis September. Die Blüten sind lilafarben. Die Pfefferminze wird weltweit angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (besonders reich an Menthol), Sesquiterpene, Flavonoide sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Mentha piperita wirkt krampflösend, regt Galle und Leber an, mildert Übelkeit, ist schmerzstillend, keimtötend, stärkt und erwärmt den Magen.
Anwendung: Mentha piperita wird eingesetzt bei krampfartigen Beschwerden im
Magen-Darm-Bereich sowie der Gallenblase und Gallenwege, bei
Verdauungsbeschwerden und Übelkeit (Schwangerschaftserbrechen), Reizdarm,
Katarrhen der oberen Luftwege und bei Muskel- und Nervenschmerzen.
Botanik: Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Die Stängel und Blätter sind kurz und flaumig behaart. Zwischen Juni und Oktober bringt die Ringelblume die bekannten dottergelben bis orangefarbenen Blüten hervor. Der Samen ist sichelförmig gebogen oder ringelt sich sogar, woher die Ringelblume ihren Namen hat. Verbreitet ist die Ringelblume in ganz Europa und recht anspruchslos, was den Standort betrifft. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten Flavonoide, ätherische Öle und Carotinoide.
Wirkung: Bekannt ist Calendula officinalis wegen der wundheilungsfördernden, antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie fördert aber auch den Lymphfluss, ist blutreinigend und erweichend.
Anwendung: Wunden, Wundheilungsstörungen (z.B. postoperativ, rissige Hände,
Wundliege- und Druckgeschwüre), Katarrh der Ohrtrompete, Entzündungen und
Schwellungen von Drüsen, Weissfluss, sowie Magen- und Darmstörungen sind die
Anwendungsgebiete.
Botanik: Der Rosmarin gehört zu den Lippenblütlern. Es handelt sich um einen immergrünen Halbstrauch, der bis zu 2 m hoch wachsen kann. Die Äste sind stark verzweigt. Bei älteren Exemplaren blättert die Rinde ab. Die Blätter sind schmal und linear. Ihre Oberseite ist dunkelgrün und von einer dicken Epidermis überzogen, die Unterseite ist weiss- bis graufilzig behaart. Rosmarin blüht je nach Klima und Standort das ganze Jahr über mit hellblauen, selten rosafarbenen oder weissen Blüten. Die ganze Pflanze verströmt einen intensiven Duft. Rosmarin ist als Wildform im westlichen und zentralen Mittelmeerraum bis hin zum Schwarzen Meer verbreitet, fehlt aber heute in keinem Küchengarten. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Glykoside, Saponin, Cholin, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Rosmarinus officinalis stimuliert den Appetit und die Verdauung, ist wärmend, anregend und krampflösend und hat kreislaufstimulierende und nervenstärkende Eigenschaften.
Anwendung: Rosmarinus officinalis kommt zur Anwendung bei
Verdauungsstörungen, als Unterstützung bei Herz-Kreislaufschwäche und
niedrigem Blutdruck (mit Schwindel), Durchblutungsstörungen, Nierenschwäche,
schwachen Nerven und rheumatischen Beschwerden.
Botanik: Der Echte Salbei gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als mehrjähriger Halbstrauch und wird bis 80 cm hoch. Die Stängel sind im unteren Teil oft verholzt, wachsen stark verzweigt und weisen im oberen Teil eine dichte Behaarung auf. Die Laubblätter wachsen paarweise gegenständig und ihre runzelige Blattoberseite ist filzig behaart. Deshalb sind sie von graugrüner Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die violetten Blüten wachsen in fünf bis acht lockeren Quirlen an einem kurzen Blütenstiel. In Mitteleuropa ist er selten wild anzutreffen, wird aber weit verbreitet kultiviert. Beheimatet ist der Salbei im Mittelmeerraum. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Blätter verwendet. Der Echte Salbe enthält die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe, alpha-Pinen, Salven sowie Bitterstoffe.
Wirkung: Salvia officinalis hat ein breites Wirkspektrum und ist entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, verdauungsfördernd, schweisshemmend und bremst die Milchbildung.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Salvia officinalis eingesetzt
bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut
(Halsschmerzen, Mandelangina, Zahnfleischentzündungen), übermässigem
Schwitzen (Pubertät/Klimakterium) und zur Erwärmung des Magens.
Botanik: Der Ackerschachtelhalm gehört zu den Schachtelhalmgewächsen. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 50 cm hoch. Typisch sind die reichlich und quirlig verzweigten Äste der sterilen grünen Triebe, die ihm das Aussehen einer Flaschenbürste verleihen. Vor den grünen Trieben erscheinen im Frühjahr Sporangien tragende braune Triebe, die nach dem Ausstäuben absterben. Der Ackerschachtelhalm ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet anzutreffen und wächst auf feuchten Wiesen, Böschungen und Gräben. In der Pflanzenheilkunde wird der grüne sterile Trieb verwendet. Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Kieselsäure und enthält weiter Flavonoide, Magnesium, Natrium, Saponine, Kalium, Sterole, Quercetinglykosid.
Wirkung: Equisetum arvense wirkt harntreibend und stoffwechselanregend, bindegewebsstärkend, kräftigend und stärkend auf das Lungengewebe.
Anwendung: Angezeigt ist Equisetum bei Nieren- und Blasenerkrankungen,
Stoffwechselstörungen, rheumatischen Erkrankungen und zur
Bindegewebsfestigung sowie zur Steigerung der Lungenresistenz.
Botanik: Der Gefleckte Schierling gehört zu den Doldenblütlern. Er ist zweijährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Die Stängel sind rund und hohl und mit einem bläulichen Reif überzogen. Die Blätter sind gefiedert und von lichtem Grün. Er blüht in grossen weissen Dolden von Juni bis September. Die Früchte sind deutlich gekerbt. Der Gefleckte Schierling riecht stark nach Mäuse-Urin. Er wächst in Europa, Asien und Nordafrika auf lehmhaltigen Böden. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. In der Heilkunde wird die gesamte Pflanze verwendet. Gefleckter Schierling enthält Alkaloide (Coniin), Polyine, Flavonide und Fumarocumarin.
Wirkung: Conium maculatum ist kühlend, schmerzlindernd, krampflösend und beruhigt eine Überfunktion der Schilddrüse.
Anwendung: Die Einsatzgebiete sind vielfältig und umfassen die
unterstützende Therapie leichter Schilddrüsenüberfunktionen, Asthma, Krämpfe,
Taubheitsgefühl längs der Nerven, Schwindel, Prostatavergrösserung und
Drüsenverhärtungen. Auch zu versuchen bei Wechseljahrbeschwerden mit starken
Wallungen und grossem Hitzeempfinden.
Botanik: Das Schöllkraut gehört zu den Mohngewächsen. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 70 cm hoch. Die grau-grünen Laubblätter sind mit einem wasserabstossenden Wachsfilm überzogen und auf der Unterseite heller. Die Blüten sind intensiv gelb und erscheinen zwischen Mai und Oktober. Der kleine schwarze Samen trägt ein weisses, hahnenkammförmiges Carunculum (fettreiches Anhängsel, das Ameisen fressen und dabei die Samen verbreiten). Bricht man einen Stängel, tritt ein scharfer, sehr bitterer und giftiger gelber Milchsaft aus. Ursprünglich in Eurasien und dem Mittelmeerraum verbreitet, findet man Schöllkraut heute weit verbreitet bis nach Nordamerika in der Nähe von Wohnsiedlungen. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze oder auch nur der Saft verwendet. Schöllkraut enthält verschiedene Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Chelidonium majus fördert den Gallenfluss und Leberstoffwechsel, ist entgiftend, harntreibend, schmerzstillend und augenstärkend.
Anwendung: Krampfartige Galle- und Magen-Darm Beschwerden, Unterstützung
der Gallenblasenfunktion, mangelnde Fettverdauung, Leberschwäche und die
Stoffwechselaktivierung sind zusammen mit Warzen, Hautausschlägen und
Sehstörungen (der Lebermeridian endet im Auge) Einsatzgebiete von Chelidonium
majus.
Botanik: Die Schwalbenwurz gehört zur Familie der Schwalbenwurzgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 1 m hoch. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, länglich und ganzrandig. Sie sind von bläulich-grüner Farbe und die Blattunterseite ist auffällig heller. Die gelblich-weissen Blüten stehen in kleinen Trauben zusammen und erscheinen von Mai bis August. Sie verströmen einen starken, fischartigen Geruch. Nach der Blüte reifen die bis zu 7 cm langen Balgfrüchte heran, die den Samen enthalten. Die Schwalbenwurz liebt kalkreiche Böden und warme Standorte und ist in ganz Europa verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die unterirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Hirundigenin, Anhydrohirundigenin, Alkaloide, Triterpene, Sterole, Phenolcarbonsäurederivate und Flavoglykoside.
Wirkung: Vincetoxicum hirundinaria wirkt antibakteriell und antiviral, entgiftend, ausleitend und stärkt die Abwehrkräfte während einer Infektion.
Anwendung: Während und nach bakteriellen und viralen Infekten (Grippe
etc.), bei Entzündungen der Schleimhäute, Insektenstichen und zur
Impfbegleitung kann Vincetoxicum hirundinaria eingesetzt werden.
Botanik: Die Traubensilberkerze gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Sie wird bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sitzen an einem langen Stiel, sind gefiedert und die Ränder stark gezähnt. Von Juni bis September blüht die Traubensilberkerze. Die Blütenstände sind aufrecht wachsende Rispen, die aus mehreren traubenartigen Teilblütenständen zusammengesetzt sind. Die Kronblätter sind sehr klein und weisslich. Sie werden in der Blütenoptik von den viel längeren und zahlreichen Staubblättern überlagert. Die Traubensilberkerze ist im östlichen und nördlichen Amerika beheimatet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthält Triterpenglycoside und Flavonoide.
Wirkung: Neben der bekannten Phytoöstrogen-Wirkung ist Cimicifuga racemosa ausgleichend in Pubertät und Klimakterium, harmonisierend, umstimmend und antiseptisch.
Anwendung: Klassischerweise wird Cimicifuga racemosa bei
Wechseljahrbeschwerden eingesetzt kommt aber auch bei anderen hormonell
bedingten Beschwerden wie Pubertätsbeschwerden, Schwangerschaftsbeschwerden,
Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien und Impotenz zur Anwendung.
Botanik: Der Spitzwegerich gehört zur Familie der Wegerichgewächse. Spitzwegerich ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 5 und 50 cm hoch. Die Laubblätter sind auf eine grundständige Blattrosette beschränkt. Sie sind länglich, schmal und lanzettlich mit deutlich erkennbarer parallel verlaufender Nervatur. Zwischen Mai und September zeigt sich am Ende eines aufrechten Stängels ein walzenförmiger, ähriger Blütenstand mit kleinen weissen Blüten. Ursprünglich war Spitzwegerich in Europa beheimatet, ist heute aber auf der ganzen Welt bis auf ca. 1700 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside, Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe und Kieselsäure.
Wirkung: Plantago lanceolata wirkt schleimlösend, reizmildernd, antibakteriell, kräftigt das Lungen- und Bronchialgewebe, stärkt die Abwehr und hat schmerzstillende und antineuralgische Eigenschaften.
Anwendung: Als Einsatzgebiete von Plantago lanceolata zeigen sich Katarrhe
der Bronchien und entzündliche Veränderungen der Mund und Rachenschleimhaut,
aber auch Gesichtsneuralgien (mit Zahnschmerzen), Insektenstiche und
Blasenschwäche (Bettnässen).
Botanik: Der Gemeine Stechapfel ist ein Nachtschattengewächs, einjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 80 cm hoch. Die Blätter sind spitz gezähnt, dunkelgrün und an der Unterseite graugrün. Von Juni bis Oktober bildet der Gemeine Stechapfel weisse, trichterförmige Blüten, die sich erst in der Nacht öffnen und einen süssen, betörenden Duft verströmen. Danach bilden sich viergeteilte bestachtelte oder unbestachelte Kapselfrüchte, die bis zu 800 Samen enthalten können. Der Gemeine Stechapfel ist in ganz Mitteleuropa als sogenanntes Ackerunkraut verbreitet. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten die Alkaloide Hyoscamin und Scopolamin.
Wirkung: Datura stramonium ist krampflösend sowohl körperlich als auch auf psychischer Ebene.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Datura stramonium umfassen
Bronchialasthma, Keuchhusten, Reizhusten, aber auch Krampfbereitschaft,
Melancholie und Nervenschwäche.
Botanik: Der Gelbe Steinklee gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Es handelt sich um eine zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 30 cm und 1 m. Die Stängel sind aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind gestielt und unpaarig gefiedert mit drei Fiederblättchen. Zwischen Juni und September zeigen sich die traubigen, gelben Blütenstände. Der Gelbe Steinklee wächst auf sonnigen Wiesen, an Ufern, Wegrändern und Böschungen mit mässig stickstoffarmem sowie auf steinigem Boden. Er ist in ganz Europa, Westchina, Nordafrika und Nordamerika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Gelber Steinklee enthält Cumarine, Glykoside, Flavonoide, und Gerbstoffe.
Wirkung: Melilotus officinalis verbessert den Blut- und Lymphfluss, ist erweiternd und abdichtend auf die Blutgefässe, wirkt antientzündlich, schmerzstillend, harntreibend, schlaffördernd und hemmt die Bildung von Ödemen.
Anwendung: Melilotus officinalis wird angewendet bei Krampfadern (mit
vermehrter Ödembildung), Gelenkerkrankungen, rheumatischen Schmerzen,
Ameisenlaufen, Unruhe in Armen und Beinen und bei Stauungskopfschmerzen.
Botanik: Das Wilde Stiefmütterchen gehört zur Familie der Veilchengewächse. Es wächst krautig, ist ein- bis mehrjährig und wird 10 bis 40 cm hoch. Die Blätter sind je nach Pflanzenabschnitt von unterschiedlicher Gestalt. Von Mai bis September blüht das Wilde Stiefmütterchen dreifarbig. Die beiden oberen Kronblätter sind meist violett bläulich, das untere gelb und die beiden seitlichen weiss oder violett bläulich. Ausserdem weist die Blüte zum Zentrum hin eine dunkelviolette Aderung auf, die den Insekten als Orientierungshilfe dient. Es wächst auf Wiesen, an Wegrändern und Brachflächen in ganz Europa. Nur in den südlichsten und nördlichsten Gebieten fehlt es. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Wilde Stiefmütterchen enthält Flavonoide, (Quercetin- und Luteolinglykoside), Carotinoide (Violaxanthin), Anthocyane mit dem Pigment Violanin, Phenolcarbonsäuren und Schleimstoffe.
Wirkung: Viola tricolor stimuliert den Hautstoffwechsel, wirkt harn- und schweisstreibend, ist blutreinigend und schmerzstillend.
Anwendung: Viola tricolor ist eine der grossen Haut-Pflanzen und kommt zum
Einsatz bei trockenen und feuchten Ekzemen, Akne, Milchschorf,
Schuppenflechten sowie bei allergischen und juckenden Hautausschlägen.
Botanik: Der Stinkende Storchenschnabel gehört zur Familie der Storchenschnabelgewächse. Er ist eine sehr schattenverträgliche, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit flachen Wurzeln, wächst stark verzweigt und verfärbt sich bei voller Sonnenbestrahlung rot. Die Stängel sind glatt oder behaart, die Blätter handförmig. Die rosa bis lilafarbenen Blüten zeigen sich zwischen April und Oktober. Die Früchte sind einsamige Kapseln oder Spaltfrüchte, die sich um eine „Mittelsäule“ gruppieren. Der Stinkende Storchenschnabel ist in ganz Europa, Asien und Nordafrika verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Geranium robertianum hat stark reinigende und entgiftende Eigenschaften, fördert den Lymphfluss und ist zusammenziehend und blutstillend. Das Lösen von Blockaden und Therapieresistenzen sind weitere Wirkungen.
Anwendung: Als Lymphmittel und Wegbereiter bei Therapieresistenzen, aber
auch bei Durchfall, Hautkrankheiten, Mund- und Rachenentzündungen,
Nasenbluten und Zahnschmerzen wird Geranium robertianum eingesetzt.
Botanik: Das Sumpf-Weidenröschen gehört zu den Nachtkerzengewächsen. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 5 cm und 70 cm. An dem einfachen, selten verzweigten Stängel wachsen gegenständig länglich-lanzettliche Laubblätter, die am Rand leicht flaumig behaart sind. Zwischen Juli und September blüht das Sumpf-Weidenröschen mit trichterförmigen, rosafarbenen Blüten. Das Sumpf-Weidenröschen ist in ganz Europa, bis nach Ostasien, Nordamerika und Grönland verbreitet und wächst in Mooren, Sümpfen und Nasswiesen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Pektin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide.
Das Sumpf-Weidenröschen wirkt antientzündlich, antibakteriell und hemmt das
gutartig wuchernde Wachstum der Prostata. Hauptsächliche angewendet wird es
Heute zur Behandlung der gutartigen Prosatahypertrophie, bei verschiedenen
Formen der Prostataentzündung sowie bei Blasen- und Nierenkrankheiten.
Botanik: Das Echte Süssholz gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Die Pflanze ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Die Laubblätter sind gefiedert. Aus den Blattachseln wachsen im Juni und Juli die ährigen Blütenstände. Die Blüten sind blau-violett und weiss. Nach der Blüte bildet die Pflanze Hülsenfrüchte mit den Samen. Das Echte Süssholz ist in der Mittelmeerregion und in Westasien verbreitet, wird aber auch in Mitteleuropa angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln (Rhizom) verwendet. Sie enthalten Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide, Glyzyrrhizin, Cumarine, Polysaccharide und Saponine.
Wirkung: Glycyrrhiza glabra ist schleimlösend und fördert das Abhusten von zähem Schleim, hemmt die Entstehung von Magengeschwüren hat aber auch schleimhautschützende und entzündungshemmende Wirkungen.
Anwendung: Heiserkeit, Husten und Bronchitis, aber auch
Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Bereich gehören zu den wichtigsten
Anwendungsgebieten von Glycyrrhiza glabra.
Botanik: Die Tabakpflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist einjährig, von krautigem, aufrechtem Wuchs und kann bis zu 3 m hoch werden. Die ganze Pflanze ist klebrig behaart. Der dicke Stängel trägt die grossen, bis zu 50 cm langen, eiförmigen Laubblätter. Die Blüten sind weiss, pink oder rot gefärbt und zeigen sich in mehrfach verzweigten Rispen zwischen Juni und September. Danach erscheinen die Kapselfrüchte, die den Samen enthalten. Tabak ist selten wild anzutreffen und wird fast auf der ganzen Welt angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Tabak enthält Nikotin, Rutin, Betain, Asparagin, Gerbstoffe, Harze und Enzyme.
Wirkung: Nicotiana tabacum wirkt stimulierend und mildert Übelkeit, fördert die Konzentration, dämpft das Hungergefühl und lindert Schwindel und Schmerzen.
Anwendung: Starke, lähmende Übelkeit evtl. mit kaltem Schweiss, Schwindel,
reissende Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, aber auch Gesichtsneuralgien
sowie nervöses Herzklopfen und beschleunigter Puls sind die Einsatzgebiete
von Nicotiana tabacum.
Botanik: Die Thuja oder auch Abendländischer Lebensbaum genannt gehört zu den Zypressengewächsen. Es handelt sich um einen immergrünen, sehr langsam wachsenden Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 20 m (selten mehr) und ein Alter von 180 Jahren erreichen kann. Die Borke ist längsrissig und von orangebrauner Farbe. Die Blätter sind schuppenförmig und haben eine hellgrüne bis gelbliche Blattunterseite. Thuja ist einhäusig aber geschlechtlich getrennt. Die männlichen Zapfen sind rötlich, die weiblichen haben eine bräunliche Färbung und sind sehr zahlreich vorhanden. Die Samen sind geflügelt. Thuja ist in Ostkanada und den nordöstlichen US-Bundesstaaten beheimatet. In Europa wird der Baum aber weit verbreitet als Hecke oder Ziergewächs angepflanzt. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Zweigspitzen verwendet. Thuja enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Polysaccharide, Glykoproteine, Thujon, Flavonoide und Sesquiterpene.
Wirkung: Thuja occidentalis aktiviert den Lymphstoffwechsel, fördert die Ausscheidung von Harnsäure und verbessert die Entgiftung über die Haut.
Anwendung: Klassischerweise kommt Thuja in drei Anwendungsgebieten vor. 1.
Warzen, 2. als unterstützende Therapie bei vergrösserten Mandeln und Polypen
und 3. bei rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie als Mittel zur
Impfbegleitung. Thuja wird aber auch zur Unterstützung des Immunsystems
angewendet.
Botanik: Die Schwarze Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen, ist eine krautige Pflanze und kann eine Höhe von 1,50 m, selten bis 2 m erreichen. Sie wächst stark verzweigt. Die grün-bräunlichen Blätter sind auf der Unterseite entlang der Nervatur schwach behaart. Die Blüte ist kelchförmig, aussen braun-violett und innen gelbgrün mit purpurfarbener Nervatur. Die Frucht erscheint als 10-15 mm grosse, kugelige Beere von glänzend lackschwarzer Farbe. Man findet die Schwarze Tollkirsche in West- und Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika bis auf eine Höhe von 1700 m.ü.M.. Die ganze Pflanze, v.a. aber die Beeren sind in unverarbeitetem Zustand wegen dem Gehalt an Alkaloiden (Atropin) giftig.
Wirkung: Atropa belladonna ist krampflösend, entzündungshemmend und fiebersenkend.
Anwendung: Krämpfe (insb. Magen-Darm), Kopfschmerzen, Neuralgien und
Entzündungen sind mögliche Einsatzgebiete für Atropa belladonna. Auch Fieber
mit heissem, rotem Kopf profitiert von der kühlenden Wirkung. Im psychischen
Bereich sind es Reizüberflutung, innere Unruhe und psychische Verkrampfung
(Loslassen), die einen Einsatz von Atropa belladonna anzeigen.
Botanik: Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse. Er ist ein kriechender bis aufrechter Strauch oder Baum, wird bis zu 12 m hoch und kann 600 Jahre alt werden. Die Blätter sind nadelförmig und stechend spitz in Dreier-Quirlen angeordnet. Wacholder ist zweihäusig, wobei man die männlichen Pflanzen von April bis Juni gut an ihren gelblichen Blüten erkennen kann. Das Ausbilden bzw. Reifen der beerenähnlichen Zapfen (Wacholderbeeren) dauert 3 Jahre. Wacholder ist von Nordamerika über Südgrönland, Nordafrika, Europa, Vorderasien, Nordasien und Zentralasien bis nach Ostasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Wacholderbeeren verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Harze, Gerbstoffe und organische Säuren.
Wirkung: Juniperus communis ist stark nierenanregend und harntreibend, hat aber auch blutreinigende, entgiftende und schleimlösende Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung wird Juniperus communis vor allem bei
Infekten der ableitenden Harnwege und zur Aktivierung des Stoffwechsels
angewendet. Durch die starke Entgiftung gehören auch Arthrose, Gicht sowie
neuralgische und muskelrheumatische Erkrankungen zu seinen Einsatzgebieten.
Botanik: Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse. Es ist ein sommergrüner Baum, der eine Höhe von 25 m und ein Alter von 160 Jahren erreichen kann. Die Rinde von jungen Bäumen ist glatt und aschgrau, bei älteren Exemplaren wird die Borke tief rissig und ist schwarzgraubraun gefärbt. Der Walnussbaum ist einhäusig. Zwischen April und Juni zeigen sich zuerst die männlichen Blüten als Kätzchen und später auch die weiblichen Blütenstände. Die unreifen Früchte sind grün und glatt. Später wird die Schale rissig und bräunlich und gibt den Samen, die eigentliche Walnuss, frei. Der Walnussbaum ist in Zentral- und Vorderasien sowie den Mittelmeerländern beheimatet, wird aber seit der Jungsteinzeit in ganz Europa und heute auch in den USA angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, Früchte und Nusskreuzchen verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, ätherisches Öl, Juglon, α-Linolensäure und Flavonoide.
Wirkung: Juglans regia ist stoffwechselanregend (v.a. im Bereich der Lymphe), stärkend, tonisierend, wärmend, trocknend und zusammenziehend.
Anwendung: Innerlich und äusserlich wird Juglans regia bei Hautkrankheiten
(Ekzeme, Akne, Herpes) eingesetzt, kann aber auch unterstützend bei
vergrösserten Mandeln, Polypen und
Lymphknotenschwellungen sowie bei Wachstums – und
Entwicklungsverzögerungen angewendet werden.
Botanik: Der Wasserdost gehört zu den Korbblütlern. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 1.75 m hoch. Der Wasserdost bildet einfache, beblätterte Stängel, die oft rötlich gefärbt sind. Die Laubblätter sind handförmig gefiedert. Er blüht zwischen Juli und September in schirmartigen Rispen mit rosafarbenen Blüten. Der Wasserdost ist in ganz Europa verbreitet und wächst auf feuchten Wiesen, an Ufern von Bächen und Gräben und an Waldrändern. Verwendet werden in der Pflanzenheilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Er enthält Flavonoide (Eupatorin), ätherisches Öl, Saponine und Bitterstoffglycoside.
Wirkung: Eupatorium cannabinum steigert die unspezifische Abwehr, reguliert den Wasserhaushalt und hat stärkende Eigenschaften.
Anwendung: Eupatorium cannabinum wird sowohl zur Steigerung der
Abwehrkräfte und zur Grippeprophylaxe, als auch bei fieberhaften Erkrankungen
und grippalen Infekten eingesetzt. Des Weiteren auch bei schmerzhaftem
Husten, und zur Stärkung in der Rekonvaleszenz nach schwächenden Krankheiten.
Botanik: Die Weinraute gehört zur Familie der Rautengewächse. Es handelt sich um einen Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von ca. 1 m. Die Äste sind in Bodennähe schwach verholzt. Die Blätter sind in feine, spatelförmige Blättchen geteilt. Die blaugrüne Farbe beruht auf einer Wachsschicht, welche die Blätter überzeiht. Von Juni bis September zeigen sich trugdoldige Blütenstände mit gelben Blüten. Danach bilden sich vier- bis fünffächrige Kapselfrüchte von ca. 1 cm Durchmesser. Alle Pflanzenteile besitzen Öldrüsen. Wild findet man die Weinraute in Südeuropa, dem östlichen Mittelmeerraum und der Balkanhalbinsel. In Mitteleuropa wird sie angebaut (v.a. in Weinanbaugebieten) und verwildert gelegentlich. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Cumarine, Furanocumarine, Furanochinolinalkaloide, Rutin und ätherisches Öl.
Wirkung: Ruta graveolens wirkt krampflösend, kräftigend, harntreibend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, nervenstärkend und augenstärkend.
Anwendung: Entzündungen von Muskeln, Sehnen und Schleimbeuteln nach
Überanstrengung und Überbelastung (Tennisellbogen etc.) sind ein wichtiges
Anwendungsgebiet. Weiter wird Ruta graveolens bei Krämpfen,
Schwindelanfällen, Hautausschlägen und zur Stärkung der Augen sowie bei
Augenkrankheiten eingesetzt.
Botanik: Die Weisse Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 70 cm hoch. Der Stängel ist vierkantig und die Blätter haben einen gesägten Rand. Die Blüten sind in Scheinquirlen angeordnet und von weisser Farbe. Blütezeit ist von April bis September. Die Weiße Taubnessel ist in den gemässigten Zonen von ganz Europa und Nordasien verbreitet und wächst an Wegrändern, auf Wiesen sowie in Hecken und Gräben. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Weisse Taubnessel enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Iridoidglykoside, Saponin und Schleimstoffe.
Wirkung: Diese Frauenpflanze ist wärmend, schleimlösend, entzündungshemmend, tonisierend, erweichend und eröffnend.
Anwendung: Lamium album wird vor allem bei Erkrankungen der weiblichen
Genitalien eingesetzt. So gehören Weissfluss, zu frühe & zu spärliche
Menstruation, Gebärmutterschwäche und Blasenerkrankungen zu den
Hauptanwendungsgebieten.
Botanik: Die Weisse Zaunrübe ist ein Kürbisgewächs. Sie wächst krautig, sehr schnell und bildet 3-5 m lange Kletterranken. Der Stängel ist rau behaart und die Ranken sind korkenzieherartig. Die rübenartige Wurzel kann recht gross werden und sieht ähnlich wie eine Zuckerrübe aus. Die traubigen Blütenstände tragen von Juni bis Juli kleine gelbgrüne Blüten. Ab August zeigen sich dann schwarze Beeren. Ursprünglich stammt die Weisse Zaunrübe aus Südeuropa, ist heute aber bis nach Skandinavien und Mittelrussland an Hecken, Feld- und Waldrändern sowie Mauern und Zäunen zu finden. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. Sie enthält vor allem Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Bryonia alba findet man entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen. Zusätzlich ist sie harntreibend, antirheumatisch und wärmend.
Anwendung: Alle subakuten und chronischen Entzündungen der Gelenkhäute und
entzündliche Lungenerkrankungen, hartnäckiger, trockener Husten, Grippe und
berstende Kopfschmerzen sind die Einsatzgebiete von Bryonia alba. Oft
begleiten stechende Schmerzen die Symptome.
Botanik: Der Wermut ist der Familie der Korbblütler zugeordnet. Er ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe von 40-60 cm, manchmal 1 m. Typisch ist die grau-grüne Färbung und sein aromatischer Duft. Die Blätter sind auf der Oberseite dicht behaart. Die Blüten sind klein und gelb und sind in rispenartigen Gruppen zusammengefasst. Wermut wächst natürlich in den gemässigten Breiten Eurasiens, aber auch in Nordafrika und Nordamerika. Die oberirdischen Pflanzenteile werden als Gewürz oder Heilpflanze verwendet. Wermut ist reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen.
Wirkung: Artemisia absinthium hat stärkende Eigenschaften, regt Leber und Galle an, ist schweiss- und harntreibend und fördert die Menstruation.
Anwendung: Als Stärkungsmittel für ständig erschöpfte und müde Menschen,
bei Appetitlosigkeit, unspezifischen Verdauungsbeschwerden und Magen-Darm
Leiden sowie bei innerer Kälte kann Artemisia absinthium eingesetzt werden.
Botanik: Das Wintergrün gehört zu den Heidekrautgewächsen, ist ein mehrjähriger Zwergstrauch von niedrigem Wuchs (bis 15 cm) und nicht zu verwechseln mit der Gattung Wintergrün (Pyrola / ein weiteres Heidekrautgewächs). Die Blätter sind dunkelgrün und verkehrt eiförmig mit leicht gesägtem Rand. Das Wintergrün blüht zwischen Juli und August. Die Blüten sind weiss bis rosa und krugförmig. Die Beeren sind rot und essbar. Es ist in den Wäldern des östlichen Nordamerika zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Wintergrün enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Monotropitosid (wird in der Mazeration zu Salicylsäuremethylester umgewandelt und in der Destillation gewonnen).
Wirkung: Als spagyrisches „Schmerzmittel“ hat Gaultheria procumbens entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Gaultheria procumbens bei
Gelenkrheuma mit heftigen Schmerzen, Arthritis, schmerzhaften Veränderungen
der Hals- und Lendenwirbelsäule, Hexenschuss und Neuralgien eingesetzt.
Magenschmerzen und Asthma sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Ceylon-Zimtbaum gehört zu den Lorbeergewächsen und wird bis zu 10 m hoch. Die jungen Laubblätter sind anfangs oft rot und werden später dunkelgrün. Typisch sind die drei weissen, deutlich sichtbaren und erhabenen Blattnerven sowie die dazwischenliegende Netznervatur. Die einzelnen Blüten sind klein und gelb und wachsen an 10-12 cm langen Rispen. Ursprünglich ist der Ceylon-Zimtbaum in Sri-Lanka beheimatet, wird aber heute in vielen tropischen Ländern angebaut. Die Rinde zweijähriger Wurzeln oder Stockausschläge werden als Gewürz und in der Pflanzenheilkunde verwendet. Sie enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteil Zimtaldehyd), Schleimstoffe und Gerbstoffe.
Wirkung: Cinnamomum zeylanicum ist wärmend, entkrampfend und desinfizierend, hat stärkende Eigenschaften und regt die Funktionen von Magen und Darm an. Er fördert aber auch die Geburt, ist menstreibend und anregend auf Herz und Kreislauf.
Anwendung: Als wärmendes Tonikum kann Cinnamomum zeylanicum bei Nervenschwäche, Magenschwäche (kalter Magen) und allgemeinen Schwächezuständen (starke Ohnmachtsneigung) eingesetzt werden.
Botanik: Der Wermut ist der Familie der Korbblütler zugeordnet. Er ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe von 40-60 cm, manchmal 1 m. Typisch ist die grau-grüne Färbung und sein aromatischer Duft. Die Blätter sind auf der Oberseite dicht behaart. Die Blüten sind klein und gelb und sind in rispenartigen Gruppen zusammengefasst. Wermut wächst natürlich in den gemässigten Breiten Eurasiens, aber auch in Nordafrika und Nordamerika. Die oberirdischen Pflanzenteile werden als Gewürz oder Heilpflanze verwendet. Wermut ist reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen.
Wirkung: Artemisia absinthium hat stärkende Eigenschaften, regt Leber und Galle an, ist schweiss- und harntreibend und fördert die Menstruation.
Anwendung: Als Stärkungsmittel für ständig erschöpfte und müde Menschen,
bei Appetitlosigkeit, unspezifischen Verdauungsbeschwerden und Magen-Darm
Leiden sowie bei innerer Kälte kann Artemisia absinthium eingesetzt werden.
Botanik: Der blaue Eisenhut gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sein Wuchs ist krautartig und er kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. Charakteristisch sind seine tiefblauen Blüten, die in leuchtenden traubenartigen Blütenständen schon von weitem zu sehen sind. Der blaue Eisenhut ist eine klassische Alpenpflanze und wächst bis auf über 2000 m über Meer. Nur vereinzelt ist er auch im Tiefland anzutreffen. Sowohl Kraut, als auch Wurzelknolle werden als Heilpflanze verwendet und sind im unverarbeiteten Zustand schon in geringen Mengen (2 g) giftig.
Wirkung: Aconitum napellus hat schmerzlindernde, antineuralgische und fiebersenkende Eigenschaften. Aconitum napellus ist angstlösend und beruhigend.
Anwendung: Die Symptome treten plötzlich und heftig auf. Die Einsatzgebiete
sind Gelenkschmerzen, Ischias, Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen, akute
Erkrankungen mit heftigem Fieber, Grippe und akute Entzündungen oder zur
unterstützenden Behandlung bei Panikattacken und Ängsten.
Botanik: Kalmus gehört zu den Aronstabgewächsen und wächst an Teichrändern oder Bächen unauffällig zwischen Schilf und Röhricht. Lange, schilfähnliche Blätter und ein Blütenkolben von grün-brauner Farbe charakterisieren seinen Wuchs. Er wird bis zu 1.5 m hoch. Die Pflanze kam dereinst von Indien, über die Türkei bis Europa und wurde auch schon in vorchristlicher Zeit als Heilpflanze verwendet. Das Rhizom (Wurzelstock) wird bis zu 3 cm dick und dient der Vermehrung. Es ist reich an ätherischen Ölen und enthält Gerb-, Schleim- und Bitterstoffe. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzelknolle verwendet.
Wirkung: Acorus calamus wirkt stärkend auf Magen, Augen und Gedächtnis. Revitalisierende Eigenschaften kombinieren sich mit stoffwechselanregenden, verdauungsfördernden, blutbildenden und harntreibenden Wirkungen.
Anwendung: Acorus calamus wird bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden,
Verdauungsschwäche und zum Aufbau nach Magersucht eingesetzt. Aber auch zur
generellen Stärkung in Zeiten der Rekonvaleszenz und bei
Durchblutungsstörungen.
Botanik: Das Echte Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 30 cm und 1,2 m hoch. Der Stängel ist vierkantig, innen hohl und aussen behaart. Auch die handförmigen, gelappten Laubblätter sind an der Unterseite flaumig behaart. Die Blüten spriessen aus den Blattachseln in Quirlen. Sie sind rosa oder weiss und blühen zwischen Juni und September. Das Echte Herzgespann ist in ganz Europa, Vorder- und Mittelasien bis nach Sibirien und zum Himalaya verbreitet. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Leonurus cardiaca ist beruhigend und entspannend, löst Krämpfe und ist von stärkender Natur.
Anwendung: Herzzittern, nervöse Herzbeschwerden und die unterstützende
Therapie von schnellem Puls, hohem Blutdruck und verminderter
Leistungsfähigkeit sind die Hauptanwendungsgebiete. Die Essenz kann aber auch
bei Beklemmungsgefühlen und bei krampfartigen Magen-Darmbeschwerden mit
Blähungen eingesetzt werden.
Botanik: Der Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen, ist von krautigem Wuchs und erreicht eine Höhe zwischen 30 und 60 cm. Die Blätter sind auf der Unterseite behaart. Die Blüten sind grüngelb bis gelb und erscheinen zwischen Mai und Juli. Der Frauenmantel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet und von Meereshöhe bis auf gebirgige Höhen von 2500 m.ü.M. oder mehr zu finden. Er wächst wild an feuchten Standorten, wird aber auch gerne als pflegeleichte Zierpflanze (z.B. zur Rosenbegleitung) angepflanzt. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie sind reich an Gerbstoffen und Flavonoiden.
Wirkung: Alchemilla xanthochlora harmonisiert den Hormonhaushalt, regt die Menstruation an, fördert die Milchbildung und ist entzündungshemmend. Weiter ist Alchemilla xanthochlora harntreibend, wundheilungsfördernd und blutreinigend.
Anwendung: Als grosses Frauenmittel wird Alchemilla xanthochlora als
Hormonregulans, bei Zyklusstörungen, Post-Pill-Syndrom, aber auch bei
klimakterischen Beschwerden und Weissfluss sowie zur Unterstützung der
Eierstockfunktionen eingesetzt.
Botanik: Der Fliegenpilz gehört zur Familie der Wulstlingverwandten. Charakteristisch sind sein weissbeflockter, roter oder rotoranger Hut und der weisse Stängel. Er erreicht eine Wuchshöhe von 10-20 cm und gedeiht vor allem in den Nadel- und Laubwäldern der nördlichen Breiten bis zur Waldgrenze hinauf. Zu entdecken ist er meist zwischen Juli und Oktober. Der Fliegenpilz ist in unverarbeitetem Zustand giftig sowie leberschädigend und gehört somit nicht zu den essbaren Pilzen.
Wirkung: Amanita muscaria hat seine Wirkungen vor allem im Nervensystem. So harmonisiert er Nerven- und Gehirnfunktionen, lindert Schmerzen und ist antineuralgisch. Diese Wirkungen werden durch stärkende Eigenschaften ergänzt.
Anwendung: Amanita muscaria kommt bei Störungen der Nerven- und
Gehirnfunktionen, Schwindel, Zittern, Herpes zoster, Krämpfen und bei
körperlich-geistigen Erschöpfungszuständen zum Einsatz.
Botanik: Die Engelwurz gehört zu den Doldenblütlern. Sie ist von aufrechtem, starkem Wuchs und wird zwischen 1 – 3 m hoch und wird 2-4-jährig. Ihre Blüte ist doldenförmig und von hellgrüner Farbe, aus der sich nach der Bestäubung die Samen, sogenannte Spaltfrüchte bilden, über die sie sich auch vermehrt. Die Engelwurz blüht nur einmal. Sie ist auf der ganzen Nordhalbkugel weit verbreitet und bevorzugt feuchte bis nass Wiesen und Uferzonen. Es können alle Teile der Pflanze zu Heilzwecken verwendet werden. Normalerweise kommt aber die Wurzel zum Einsatz, welche reich an Bitterstoffen und ätherischen Ölen ist.
Wirkung: Angelica archangelica stärkt Magen und Nerven, fördert den Auswurf von Schleim, ist krampflösend, wärmend und entspannend und fördert die Menstruation. Ausserdem wird die Nahrungsauswertung im Darm verbessert.
Anwendung: Alle Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Magenkrämpfe, Magenkatarrh,
Völlegefühl etc.) profitieren von der Wirkung. Daneben ist es ein wichtiges
Frauenmittel und reguliert und stärkt das weibliche Genitalsystem.
Botanik: Der Beifuss gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch werden. Die Blätter sind auf der Oberseite grün und die Unterseite ist behaart und gräulich bis weisslich. Der Beifuss blüht eher unscheinbar zwischen Juli und September mit kleinen gelblichen oder rötlich-braunen Blütenkörbchen. Er ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet und findet Verwendung als Gewürz und Heilpflanze. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile und davon vor allem die oberen Triebspitzen noch vor der Blütezeit. Er enthält Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonoide.
Wirkung: Für Artemisia vulgaris werden appetitanregende, verdauungsfördernde und menstruationsfördernde Wirkungen beschrieben. Ausserdem fördert sie die Ausscheidung, ist krampflösend und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen kann Artemisia vulgaris für
Entgiftungskuren, bei Post-Pill-Syndrom, schwacher oder ausbleibender
Menstruation, aber auch zur Verdauungsförderung und bei psychosomatischen
Magenbeschwerden eingesetzt werden.
Botanik: Arnika gehört zu den Korbblütlern. Typisch für Arnika sind die rosettenartigen Grundblätter und nur zwei bis drei gegenständige Paar-Laubblätter. Die Blüte wird bis zu 60 cm hoch und ist von tief gelber bis gelboranger Farbe. Sie blüht von Mai bis August. Danach werden die Blüten zu Schirmchenfliegern und verbreiten den Samen. Arnika findet man in den Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan und nach Norden hin bis nach Südskandinavien und ins Baltikum bis auf eine Höhe von 2800 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie sind reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Sesquiterpenlactonen.
Wirkung: Arnica montana ist wundheilungsfördernd, hat aber auch entzündungshemmende, blutstillende und kreislaufanregende Eigenschaften.
Anwendung: Arnica montana ist DIE Heilpflanze bei allen Verletzungen wie
z.B. Schnitt- und Schürfwunden, Verstauchungen, Sportverletzungen,
Quetschungen, Blutergüssen etc. Arnica wird auch bei rheumatischen
Beschwerden sowie bei Heiserkeit und Stimmverlust eingesetzt.
Botanik: Die Artischocke gehört zur Familie der Korbblütler. Aus der ursprünglichen Wildform ging die heutige Kulturpflanze hervor. Sie ist mehrjährig und von krautigem, distelartigem Wuchs. Die Blätter sind lang, dornig und die Unterseite grau filzig behaart. Mehrmals im Jahr erscheinen die korbförmigen (als Gemüse verwendete) Blüten. Die Hüllblätter sind graugrün, unten fleischig und haben eine mehr oder weniger dornige Spitze. Wird der Blütenstand nicht geerntet, bricht die Blüte oben auf und es zeigen sich unzählige violette Röhrenblüten. Im Mittelmeerraum beheimatet, wird die Artischocke heute vor allem in Italien, Frankreich, Spanien, USA, Argentinien und Ägypten angebaut. In der Heilkunde wird die ganze Pflanze verwendet. Sie enthält Bitterstoffe (Cynarin), Flavonoide und Chinasäurederivate.
Wirkung: Die Wirkungen betreffen vor allem die Leber. Cynara scolymus fördert den Gallefluss, stimuliert die Fähigkeit der Leber, hilft Lebergifte unwirksam zu machen, hemmt die Cholesterinbildung und fördert die Cholesterinausscheidung.
Anwendung: Eingesetzt wird Cynara scolymus bei funktionellen
Leber-Galle-Störungen und daraus resultierenden Verdauungsbeschwerden, zur
unterstützenden Regulation erhöhter Cholesterin- und Blutfettwerten sowie bei
Fettstoffwechselstörungen.
Botanik: Die Eberraute gehört zu den Korbblütlern. Sie kommt als Halbstrauch oder ausdauernde krautige Pflanze vor und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 130 cm. Die Blätter sind fein gefiedert und die Blüte eher unscheinbar. Die Eberraute duftet aromatisch. Ihre ursprüngliche Heimat ist Osteuropa. Heute ist sie aber in vielen Gärten zu finden und hat sich daraus verwildert. Selten noch als Gewürzpflanze genutzt, findet die Eberraute heute vor allem in der Pflanzenheilkunde Verwendung. Genutzt werden die oberirdischen Pflanzenteile. Sie enthalten reichlich Bitterstoffe, ätherische Öle und Abrotanin.
Wirkung: Die Essenz aus Artemisia abrotanum stärkt, reinigt und reguliert den Verdauungstrakt und das Lymphsystem. Sie ist wärmend, krampflösend und regt den Fluss der Verdauungssäfte an.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Artemisia abrotanum sind weit und
umfassen allgemeine Verdauungsbeschwerden, Darmentzündungen, Reizdarm und die
Sanierung der Schleimhäute ebenso wie Mensprobleme und Koliken und dient als
Aufbaumittel in allen Lebensphasen.
Botanik: Der Hafer gehört zu den Süssgräsern und ist eine einjährige Pflanze, die zwischen 60 cm und 1.5 m hoch wird. Das Rispengras hat nach unten hängende Rispen (Blütenstände) in denen nach der Bestäubung die Haferkörner heranreifen. Diese sind von Spelzen umhüllt. Der Hafer ist von blassgrüner Farbe, die im reifen Zustand in sandfarben wechselt. Hafer ist in ganz Europa bis weit nach Asien hinein und in Nordamerika verbreitet anzutreffen. Neben der bekannten Verwendung des Haferkorns kommen in der Naturheilkunde vor allem das grüne Haferkraut und das Haferstroh zum Einsatz.
Wirkung: Avena sativa wird vor allem wegen seiner schlaffördernden und stärkenden Eigenschaften geschätzt. Aber auch stoffwechselanregende Wirkungen sind ihm eigen.
Anwendung: Als Aufbaumittel in der Rekonvaleszenz, bei Nervenschwäche und
Erschöpfung ist Avena sativa ein probates Mittel. Die Essenz kann aber auch
bei Magen-Darm-Krankheiten (Haferschleim), Schlaflosigkeit, Suchtentwöhnung
und zur Senkung des Harnsäurespiegels eingesetzt werden.
Botanik: Die Schwarze Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen, ist eine krautige Pflanze und kann eine Höhe von 1,50 m, selten bis 2 m erreichen. Sie wächst stark verzweigt. Die grün-bräunlichen Blätter sind auf der Unterseite entlang der Nervatur schwach behaart. Die Blüte ist kelchförmig, aussen braun-violett und innen gelbgrün mit purpurfarbener Nervatur. Die Frucht erscheint als 10-15 mm grosse, kugelige Beere von glänzend lackschwarzer Farbe. Man findet die Schwarze Tollkirsche in West- und Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika bis auf eine Höhe von 1700 m.ü.M.. Die ganze Pflanze, v.a. aber die Beeren sind in unverarbeitetem Zustand wegen dem Gehalt an Alkaloiden (Atropin) giftig.
Wirkung: Atropa belladonna ist krampflösend, entzündungshemmend und fiebersenkend.
Anwendung: Krämpfe (insb. Magen-Darm), Kopfschmerzen, Neuralgien und
Entzündungen sind mögliche Einsatzgebiete für Atropa belladonna. Auch Fieber
mit heissem, rotem Kopf profitiert von der kühlenden Wirkung. Im psychischen
Bereich sind es Reizüberflutung, innere Unruhe und psychische Verkrampfung
(Loslassen), die einen Einsatz von Atropa belladonna anzeigen.
Botanik: Der Borretsch gehört zur Familie der Raublattgewächse, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er wird ca. 70 cm hoch. Die Stängel und Blätter sind borstig behaart. Zwischen Mai und September zeigen sich die typischen sternförmigen Blüten, die erst rosa und im späteren Verlauf tief blau sind. Der Borretsch ist im Mittelmeergebiet beheimatet, hat sich aber bis nach Mitteleuropa verbreitet und findet Verwendung als Gewürz- und Heilpflanze. Für die Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter, aber auch das Öl der Samen genutzt. Borretsch enthält Gerb- und Schleimstoffe, ätherisches Öl, Alkaloide und der Samen ist reich an ungesättigten Fettsäuren.
Wirkung: Borrago officinalis ist vielschichtig und hat herzstärkende, reizlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften, ist aber auch nervenstärkend und reinigend.
Anwendung: Anwendungsmöglichkeiten für Borrago officinalis sind
Melancholie, Schwermut (tiefer Kummer, Kummerbuckel) „schwermütiges Herz“,
nervöse Herzbeschwerden, rheumatische Beschwerden und Bronchitis.
Botanik: Die Weisse Zaunrübe ist ein Kürbisgewächs. Sie wächst krautig, sehr schnell und bildet 3-5 m lange Kletterranken. Der Stängel ist rau behaart und die Ranken sind korkenzieherartig. Die rübenartige Wurzel kann recht gross werden und sieht ähnlich wie eine Zuckerrübe aus. Die traubigen Blütenstände tragen von Juni bis Juli kleine gelbgrüne Blüten. Ab August zeigen sich dann schwarze Beeren. Ursprünglich stammt die Weisse Zaunrübe aus Südeuropa, ist heute aber bis nach Skandinavien und Mittelrussland an Hecken, Feld- und Waldrändern sowie Mauern und Zäunen zu finden. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. Sie enthält vor allem Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Bryonia alba findet man entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen. Zusätzlich ist sie harntreibend, antirheumatisch und wärmend.
Anwendung: Alle subakuten und chronischen Entzündungen der Gelenkhäute und
entzündliche Lungenerkrankungen, hartnäckiger, trockener Husten, Grippe und
berstende Kopfschmerzen sind die Einsatzgebiete von Bryonia alba. Oft
begleiten stechende Schmerzen die Symptome.
Botanik: Die Dornige Hauhechel gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Es ist ein winterkahler Halbstrauch, der bis zu 80 cm hoch wird. Die Stängel sind mit Dornen bewehrt und in der oberen Hälfte meist rot gefärbt. Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die Blüten sind rosafarben und wachsen einzeln in den Blattachsen. Sie blüht zwischen April und September. Nach der Blüte bilden sich aufgeblasene Kapseln, die den Samen beinhalten. Die Dornige Hauhechel wächst bis auf 1500 m.ü.M. und ist in ganz Europa verbreitet und bevorzugt trockene, kalkhaltige Böden auf Weiden, Wiesen und Brachen. In der Pflanzenheilkunde wird primär die Wurzel verwendet. Die Dornige Hauhechel enthält ätherische Öle, Isoflavone, Gerbstoffe (Ononin) und Terpen.
Wirkung: Ononis spinosa wirkt harntreibend und blutreinigend.
Anwendung: Ononis spinosa wird eingesetzt zu Durchspültherapien bei
Harnwegsinfekten, unterstützend bei Neigung zu Harnsteinen und Harngriess,
bei chronischem Gelenkrheuma und Gicht sowie zur Stärkung einer geschwächten
Blase.
Botanik: Der Arabica-Kaffee gehört zu den Rötegewächsen, wächst als Strauch oder Baum und wird maximal 5 m hoch. Die Blätter sind dunkelgrün und glänzend. In den Blattachseln wachsen ganzjährig die kleinen, weissen Blüten. Typisch sind die Kaffeekirschen, die sich aus den bestäubten Blüten bilden und den Ast fast umhüllen zu scheinen. Sie sind zuerst grün und werden in reifem Zustand leuchtend rot. Sie enthalten meist zwei Samen mit der allseits bekannten, geschwungenen Mittelfurche auf der flachen Seite. Arabica-Kaffee ist in Äthiopien beheimatet, wird aber heute in vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens angebaut. Kaffee enthält hauptsächlich Koffein und Gerbstoffe.
Wirkung: Coffea arabica beruhigt den Gedankenfluss und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Er steigert den Herzschlag, fördert die Schweissbildung und regt die Harnausscheidung an.
Anwendung: Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen profitieren von der
Coffea-Wirkung genauso wie Überempfindlichkeit auf Sinneseindrücke,
Schlaflosigkeit durch Gedankenfluss und allgemeine Schwächezustände.
Wirkung: Matricaria recutita wird seit jeher als Heilmittel verwendet und wirkt entzündungshemmend, wundheilungsfördernd sowie antiseptisch. Auch krampflösende, beruhigende, schmerzlindernde und magenstärkende Eigenschaften gehören zu den Wirkaspekten.
Anwendung: Entzündungen des Rachen-Magen-Darm-Kanals und der weiblichen Geschlechtsorgane (mit Krämpfen) aber auch Zahnungsbeschwerden, Reizbarkeit und Schmerzzustände sind die Anwendungsgebiete.
Botanik: Der Ceylon-Zimtbaum gehört zu den Lorbeergewächsen und wird bis zu 10 m hoch. Die jungen Laubblätter sind anfangs oft rot und werden später dunkelgrün. Typisch sind die drei weissen, deutlich sichtbaren und erhabenen Blattnerven sowie die dazwischenliegende Netznervatur. Die einzelnen Blüten sind klein und gelb und wachsen an 10-12 cm langen Rispen. Ursprünglich ist der Ceylon-Zimtbaum in Sri-Lanka beheimatet, wird aber heute in vielen tropischen Ländern angebaut. Die Rinde zweijähriger Wurzeln oder Stockausschläge werden als Gewürz und in der Pflanzenheilkunde verwendet. Sie enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteil Zimtaldehyd), Schleimstoffe und Gerbstoffe.
Wirkung: Cinnamomum zeylanicum ist wärmend, entkrampfend und desinfizierend, hat stärkende Eigenschaften und regt die Funktionen von Magen und Darm an. Er fördert aber auch die Geburt, ist menstreibend und anregend auf Herz und Kreislauf.
Anwendung: Als wärmendes Tonikum kann Cinnamomum zeylanicum bei Nervenschwäche, Magenschwäche (kalter Magen) und allgemeinen Schwächezuständen (starke Ohnmachtsneigung) eingesetzt werden.
Botanik: Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist ein- oder mehrjährig, von krautigem, meist kriechendem Wuchs, klettert aber gelegentlich bis zu 3 m hoch. Die Blätter sind schild- oder nierenförmig und der Blattstiel setzt in der Mitte an. Von ihm gehen strahlenförmig neue Blattnerven ab. Die Blüten sitzen einzeln an ca. 13 cm langen Stilen in den Blattachseln. Sie sind gelb, orange oder rot und weisen oft dunklere Flecken auf. Beheimatet ist die Kapuzinerkresse in Südamerika wird aber schon seit vielen Jahrhunderten in Europa kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Glocosinolate (Senfölglykoside) vorwiegend Glucotropaeolin, Flavonoide und Carotinoide.
Wirkung: Tropaeolum ist lokal stark desinfizierend, hat antibiotische, antivirale und fungizide Wirkungen und stärkt die Abwehrkräfte.
Anwendung: Aufgrund der natürlichen antibiotischen und antiviralen Wirkung
wird Tropaeolum majus eingesetzt bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und
Rachenschleimhäute (Angina, Zahnfleischentzündung), bei Erkrankungen des
Uro-Genitaltraktes und als Essenz zur Stärkung des Immunsystems bei Grippe
und Erkältung.
Botanik: Die Mariendistel gehört zu den Korbblütlern. Es ist eine ein- bis zweijährige Pflanze, die bis zu 1.5 m hoch wachsen kann. Der Stängel ist verzweigt und manchmal flaumig behaart. Die Laubblätter sind weiss gefleckt, glänzend und am Rand mit gelblichen langen Dornen besetzt. Die Blütenkörbe sitzen einzeln auf langen, aufrechten Stielen. Die Krone ist purpurfarben. Danach bilden sich schwarzbraune Achänenfrüchte. Die Mariendistel kommt vor allem im Mittelmeerraum vor, man findet sie aber auch auf den Kanaren, Madeira und den Azoren und ostwärts bis nach Südrussland und Iran. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen verwendet, manchmal aber auch die ganzen oberirdischen Pflanzenteile. Mariendistel enthält Silibinin, Bitterstoffe, biogene Amine, Gerbstoff, Farbstoffe und ätherische Öle.
Wirkung: Silybum marianum wirkt stabilisierend auf die Zellmembran der Leberzellen und schützt diese, fördert die Leberzellregernation und die Leberentgiftung, ist aber auch krampflösend und anregend.
Anwendung: Silybum marianum ist DAS Lebermittel. Sie wird eingesetzt bei
Lebererkrankungen, zur Aktivierung des Leberzellstoffwechsels, bei
Verdauungsstörungen und für Frühjahrskuren und in Stress-Situationen zur
Entlastung der Leber.
Botanik: Das Schöllkraut gehört zu den Mohngewächsen. Es ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 70 cm hoch. Die grau-grünen Laubblätter sind mit einem wasserabstossenden Wachsfilm überzogen und auf der Unterseite heller. Die Blüten sind intensiv gelb und erscheinen zwischen Mai und Oktober. Der kleine schwarze Samen trägt ein weisses, hahnenkammförmiges Carunculum (fettreiches Anhängsel, das Ameisen fressen und dabei die Samen verbreiten). Bricht man einen Stängel, tritt ein scharfer, sehr bitterer und giftiger gelber Milchsaft aus. Ursprünglich in Eurasien und dem Mittelmeerraum verbreitet, findet man Schöllkraut heute weit verbreitet bis nach Nordamerika in der Nähe von Wohnsiedlungen. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze oder auch nur der Saft verwendet. Schöllkraut enthält verschiedene Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Chelidonium majus fördert den Gallenfluss und Leberstoffwechsel, ist entgiftend, harntreibend, schmerzstillend und augenstärkend.
Anwendung: Krampfartige Galle- und Magen-Darm Beschwerden, Unterstützung
der Gallenblasenfunktion, mangelnde Fettverdauung, Leberschwäche und die
Stoffwechselaktivierung sind zusammen mit Warzen, Hautausschlägen und
Sehstörungen (der Lebermeridian endet im Auge) Einsatzgebiete von Chelidonium
majus.
Botanik: Die Traubensilberkerze gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Sie wird bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sitzen an einem langen Stiel, sind gefiedert und die Ränder stark gezähnt. Von Juni bis September blüht die Traubensilberkerze. Die Blütenstände sind aufrecht wachsende Rispen, die aus mehreren traubenartigen Teilblütenständen zusammengesetzt sind. Die Kronblätter sind sehr klein und weisslich. Sie werden in der Blütenoptik von den viel längeren und zahlreichen Staubblättern überlagert. Die Traubensilberkerze ist im östlichen und nördlichen Amerika beheimatet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthält Triterpenglycoside und Flavonoide.
Wirkung: Neben der bekannten Phytoöstrogen-Wirkung ist Cimicifuga racemosa ausgleichend in Pubertät und Klimakterium, harmonisierend, umstimmend und antiseptisch.
Anwendung: Klassischerweise wird Cimicifuga racemosa bei
Wechseljahrbeschwerden eingesetzt kommt aber auch bei anderen hormonell
bedingten Beschwerden wie Pubertätsbeschwerden, Schwangerschaftsbeschwerden,
Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien und Impotenz zur Anwendung.
Botanik: Die Aufrechte Waldrebe gehört zu den Hahnenfussgewächsen. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 1.5 m hoch. Im Gegensatz zu anderen Waldreben ist sie nicht kletternd. Die weissen Blüten erscheinen zwischen Juni und August in rispenartigen Scheindolden. Typisch sind die braunen Früchte (Nüsschen) mit ihren ca. 2 cm langen federartigen, haarigen Griffeln. Sie kommt in Süd-, Ost- und Mitteleuropa, bis in den Kaukasusraum vor und bevorzugt warme und eher trockene Standorte auf kalkreichen Böden. Verwendet werden die oberirdischen Pflanzenteile, die in unverarbeitetem bzw. ungetrocknetem Zustand giftig sind. Die aufrechte Waldrebe enthält Anemonin und Protoanemonin.
Wirkung: Clematis recta hat stark wärmende und trocknende Eigenschaften.
Anwendung: Das Haupteinsatzgebiet sind Erkrankungen der männlichen
Geschlechtsorgane (Prostataerkrankungen, Hoden- und Samenstrangneuralgien,
Blasen- und Harnröhrenentzündung). Clematis recta kann aber auch bei Drüsenverhärtungen,
juckenden, nässenden Ekzemen, Bläschenausschlägen sowie Gicht und Rheuma
eingesetzt werden.
Botanik: Die Herbstzeitlose gehört innerhalb der Ordnung der Lilien zur Familie der Zeitlosengewächse, ist mehrjährig und wird max. 30 cm hoch. Sie überwintert als unterirdische Sprossknolle. Im Frühjahr erscheinen die langen lanzettlichen Laubblätter und im Mai, Juni die Fruchtstände. Erst im September und Oktober blüht die Herbstzeitlose mit den typischen rosa bis violett farbenen Blüten. Sie bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Wiesen und Böschungen an der Sonne oder im Halbschatten und kommt vom südlichen Grossbritannien bis nach Norditalien und in die westliche Ukraine vor. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. Verwendet werden die Samen oder die Zwiebel. Die Herbstzeitlose enthält Alkaloide (Colchicin), Gerbstoffe und fette Öle.
Wirkung: Cholchicum autumnale ist entzündungshemmend, säureregulierend und harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung sind Gichtanfälle und Gelenkrheuma die
Haupteinsatzgebiete. Cholchicum autumnale kann aber auch bei
Harnsäurestoffwechselstörungen angewendet werden.
Botanik: Die Brunnenkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler. Sie ist eine wintergrüne, mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und gilt als Sumpf- oder Wasserpflanze. Ihre Stängel sind rund und hohl, werden bis 90 cm lang und treiben im Wasser. Die Laubblättchen sind klein und grasgrün. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August. Brunnenkresse blüht in weissen, traubigen Blütenständen. Die Frucht zeigt sich als Schote, welche deutlich sichtbar die Samen in zwei Kammern beherbergt. Brunnenkresse wächst auf der ganzen Welt wild oder wird in Kulturen angebaut. Man findet sie an Quellen, Bächen und Teichen in sonniger oder halbschattiger Lage. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Brunnenkresse enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Nasturtium officinale ist blutreinigend, harntreibend, antibakteriell und pilzhemmend, hat aber auch verdauungs- und menstruationsfördernde Eigenschaften.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Nasturtium officinale umfassen
Entzündungen der Mundschleimhaut, akute und chronische Ekzeme,
Harnwegsinfektionen, Verdauungsschwäche sowie Entgiftungs- und
Frühjahrskuren.
Botanik: Der Name der Pflanze geht vermutlich auf das altindische Wort „kurkuman“ zurück, das für Safran steht. Beide zeichnen sich durch eine intensive Gelbfärbung aus. Die deutsche Bezeichnung „Gelbwurz“ bezieht sich auf die intensive Farbe der Wurzel. Weitere Bezeichnungen sind: Kurkuma, Indischer Safran, Safranwurzel, Tumerik, Gelber Ingwer.
Die gelbe Farbe ist das charakteristische Merkmal der Pflanze. Vom zarten Gelb der Blüte bis zum intensiven Gelb der Wurzel. Welche einen starken Bezug zur Leber-Galle anzeigt. Die starke sulphurische Eigenschaft macht sie zu einer wichtigen Gewürzpflanze, was den Bezug zur Verdauung verdeutlicht.
Wirkung: Förderung der Magensaftsekretion, leber-galleanregend, leberschützend, blähungswidrig, verdauungsfördernd, appetitanregend, antioxidativ, entzündungshemmend, neuroprotektiv, immunstärkend, lipidregulierend, tonisierend.
Anwendung: Bei Dyspeptische Beschwerden (Völlegefühl, Meteorismus), als Stomachikum und Karminativum, Leberaktivierung und Leberschutz, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Wurmbefall, Durchfall, Leber-Galleinduzierte Kopfschmerzen, äusserlich zur Wundheilung und bei Insektenstichen.
Wichtiges Tonikum, Energiespender und Reinigungsmittel der ayurvedischen Medizin.
Botanik: Der Rote Fingerhut gehört zur Familie der Wegerichgewächse und ist meist zweijährig. Aus der Grundblattrosette, die sich im ersten Jahr bildet, wächst im zweiten Jahr ein bis zu 2 m hoher, unverzweigter und beblätterter Stängel an dessen Ende sich der traubige Blütenstand mit den typischen purpur-violetten, fingerhutartigen Blüten zeigt. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Danach bilden sich eiförmige Früchte, welche die Samen enthalten. Der Rote Fingerhut ist im westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Herzglycoside (Digitalis).
Wirkung: Die Digitalis-Wirkung zeigt sich vor allem im Bereich des Herzens. So hat Digitalis stärkende und regulierende Eigenschaften im Herzbereich.
Anwendung: Digitalis purpurea wird in Kombination mit anderen Herzpflanzen
bei Herzschwäche eingesetzt.
Botanik: Die Schwalbenwurz gehört zur Familie der Schwalbenwurzgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 1 m hoch. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, länglich und ganzrandig. Sie sind von bläulich-grüner Farbe und die Blattunterseite ist auffällig heller. Die gelblich-weissen Blüten stehen in kleinen Trauben zusammen und erscheinen von Mai bis August. Sie verströmen einen starken, fischartigen Geruch. Nach der Blüte reifen die bis zu 7 cm langen Balgfrüchte heran, die den Samen enthalten. Die Schwalbenwurz liebt kalkreiche Böden und warme Standorte und ist in ganz Europa verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die unterirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Hirundigenin, Anhydrohirundigenin, Alkaloide, Triterpene, Sterole, Phenolcarbonsäurederivate und Flavoglykoside.
Wirkung: Vincetoxicum hirundinaria wirkt antibakteriell und antiviral, entgiftend, ausleitend und stärkt die Abwehrkräfte während einer Infektion.
Anwendung: Während und nach bakteriellen und viralen Infekten (Grippe
etc.), bei Entzündungen der Schleimhäute, Insektenstichen und zur
Impfbegleitung kann Vincetoxicum hirundinaria eingesetzt werden.
Botanik: Der Bittersüsse Nachtschatten gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Es ist eine krautige oder verholzende Kletterpflanze die zwischen 8 und 10 m hoch klettern kann. Die Sprossen sind meistens behaart. Die Laubblätter sind nicht einheitlich und variieren in Form und Grösse über die Pflanze verteilt. Die Blattoberseite ist meist spärlich, die Unterseite oft dichter behaart. Die Blütenkrone ist purpurfarben, violett oder weiss, sternförmig gespalten und an der Basis jedes Kronlappens befinden sich grüne und leuchtend weisse Punkte. Als Früchte trägt der Bittersüsse Nachtschatten Beeren, die zur Reife leuchtend rot sind. Er ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas bis auf Höhen von 2000 m.ü.M. verbreitet. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden entweder nur die Stängel oder die ganzen oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Steroidalkaloidglykoside, Atropin, Bitterstoffe, Campesterol, Cycloartenol, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Solacein, Solamarin, Solanein, Solanin, Solasodin, Steroidalkaloidglykoside, Stigmasterol und Tomatidenol.
Wirkung: Blutreinigend, zusammenziehend, regt die Phagozytose an, auswurffördernd, schleimlösend, schmerzlindernd, antientzündlich, antimikrobiell, hemmt den Gallefluss, juckreizlindern, kortisonähnlich, sekretionshemmend.
Anwendung: Anwendungsanzeigende Beschwerden sind Asthma, Cellulite, Colitis
ulcerosa, Dermatitis, Dickdarmentzündung, Drüsenschwellung, Ekzem,
Entgiftung, Fieber, Gelbsucht, Gerstenkorn, Geschwüre, Gicht, Hautauschläge,
Hauterkrankungen, Hautjucken, Husten, Keuchhusten, Krebs, Neurodermatis,
Rheuma, Schmerzen, Schuppenflechte, Syphilis, Übelkeit, Warzen.
Botanik: Die Heckenrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie wächst als sommergrüner Strauch mit langen, bogenartig hängenden Zweigen, die mit Stacheln bewehrt sind. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und von saftig grüner Farbe. Die Heckenrose blüht im Juni mit hellrosafarbenen Blüten. Die Früchte, die sogenannten Hagebutten, reifen relativ spät. Erst im Oktober und November erreichen sie die Reife, sind dann am oft bereits kahlen Strauch leuchtend rot und von länglich ovaler Form. Man findet die Heckenrose in ganz Europa bis nach Vorderasien an Wegrändern, Waldsäumen und Hecken auf mässig trockenen Böden bis auf annähernd 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Früchte (Hagebutten) verwendet. Sie enthalten fettes Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin C, Pectine und Carotinoide.
Wirkung: Rosa canina besitzt eine schwach abführende Wirkung, hat aber auch harn- und schweisstreibende sowie entzündungshemmende Eigenschaften.
Anwendung: Chronische und akute Entzündungen des Knochenapparates, die
unterstützende Therapie von Nierenfunktionsschwäche, sowie
Erkältungskrankheiten gehören zu den Anwendungsgebieten von Rosa canina. Sie
kann aber auch zur Steigerung der Abwehrkräfte und bei Zahnfleischbluten
eingesetzt werden.
Botanik: Das Sumpf-Weidenröschen gehört zu den Nachtkerzengewächsen. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 5 cm und 70 cm. An dem einfachen, selten verzweigten Stängel wachsen gegenständig länglich-lanzettliche Laubblätter, die am Rand leicht flaumig behaart sind. Zwischen Juli und September blüht das Sumpf-Weidenröschen mit trichterförmigen, rosafarbenen Blüten. Das Sumpf-Weidenröschen ist in ganz Europa, bis nach Ostasien, Nordamerika und Grönland verbreitet und wächst in Mooren, Sümpfen und Nasswiesen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Pektin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide.
Das Sumpf-Weidenröschen wirkt antientzündlich, antibakteriell und hemmt das
gutartig wuchernde Wachstum der Prostata. Hauptsächliche angewendet wird es
Heute zur Behandlung der gutartigen Prosatahypertrophie, bei verschiedenen
Formen der Prostataentzündung sowie bei Blasen- und Nierenkrankheiten.
Botanik: Die Gewöhnliche Berberitze gehört zur Familie der Berberitzengewächse. Der mehrjährige Strauch wird zwischen 1 m und 3 m hoch und die Äste sind mit Dornen bewehrt. Die Blüten sind halbkugelig, glockig und von gelber Farbe. Nach der Blüte trägt die Berberitze scharlachrote längliche Beeren. Sie kommt in West-, Mittel- und Südeuropa bis auf Höhen von 2500 m.ü.M. vor. Die Beeren sind essbar, die restlichen Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand aber giftig. Die Berberitze enthält Alkaloide (Berberin), Gerbstoffe, Vitamin C und Fruchtsäuren.
Wirkung: Berberis vulgaris ist reinigend, Harnsäure ausleitend und steigert die Abwehrkräfte.
Anwendung: Angewendet wird Berberis vulgaris bei Rheuma und Gicht mit
heftigen und hartnäckigen Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, bei Übersäuerung
mit Erschöpfung, bei Neigung zur Bildung von Nierensteinen und zur
allgemeinen Stärkung der Abwehrkräfte.
Botanik: Der Wasserdost gehört zu den Korbblütlern. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 1.75 m hoch. Der Wasserdost bildet einfache, beblätterte Stängel, die oft rötlich gefärbt sind. Die Laubblätter sind handförmig gefiedert. Er blüht zwischen Juli und September in schirmartigen Rispen mit rosafarbenen Blüten. Der Wasserdost ist in ganz Europa verbreitet und wächst auf feuchten Wiesen, an Ufern von Bächen und Gräben und an Waldrändern. Verwendet werden in der Pflanzenheilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Er enthält Flavonoide (Eupatorin), ätherisches Öl, Saponine und Bitterstoffglycoside.
Wirkung: Eupatorium cannabinum steigert die unspezifische Abwehr, reguliert den Wasserhaushalt und hat stärkende Eigenschaften.
Anwendung: Eupatorium cannabinum wird sowohl zur Steigerung der
Abwehrkräfte und zur Grippeprophylaxe, als auch bei fieberhaften Erkrankungen
und grippalen Infekten eingesetzt. Des Weiteren auch bei schmerzhaftem
Husten, und zur Stärkung in der Rekonvaleszenz nach schwächenden Krankheiten.
Botanik: Der Gemeine Augentrost gehört zur Familie der Rachenblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Er erreicht eine Wuchshöhe zwischen 5 cm und 25 cm. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig, gezähnt und dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Die Blüte ist weiss, im Rachen lila mit einem gelben Fleck auf den unteren Blütenblättern. Der Gemeine Augentrost blüht von Juli bis September. Er ist in Mittel-, West- und Südeuropa verbreitet und bevorzugt Wiesen und Weiden bis in alpine Höhenlagen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gemeine Augentrost enthält Iridoidglycoside, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren und ätherisches Öl.
Wirkung: Euphrasia officinalis ist entzündungshemmend, schleimlösend, verbessert den Fluss des Kopflymphsystems und ist abschwellend.
Anwendung: Seit jeher wird Euphrasia officinalis bei Augenerkrankungen wie
Bindehaut- und Lidrandentzündung, degenerativer Netzhauterkrankungen,
müden/überanstrengten Augen und Gerstenkorn eingesetzt. Er kann aber auch bei
Heuschnupfen und chronischen Katarrhen der Nase und Nebenhöhlen angewendet
werden.
Botanik: Der Fenchel gehört zu den Doldenblütlern, ist zwei- oder mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann bis zu 2 m hoch wachsen. Der runde Stängel ist kahl und bläulich bereift. Der Fenchel bildet mit seinen Speicherblättern eine knollenähnliche, essbare Zwiebel. Die gefiederten Laubblätter sind von lichtem Grün und haarförmig geschlitzt. Die Blütenstände sind doppeldoldig und beinhalten zahlreiche kleine Döldchen mit gelben Blüten. Die Früchte sind zylindrisch und fünffach gerippt. Er ist weltweit verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Samen, manchmal auch alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Fenchel enthält ätherische Öle, Kieselsäure und Flavonoide.
Wirkung: Diese alte Heilpflanze wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und blähungswidrig, ist appetitanregend, fördert die Milchbildung und stärkt die Augen.
Anwendung: Seit jeher wird Foeniculum vulgare eingesetzt bei krampfartigen
Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen und zur Unterstützung der
Milchbildung. Katarrhe der oberen Luftwege und die Kräftigung der Augen sind
weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Gewöhnliche Erdrauch gehört zu den Mohngewächsen. Er ist einjährig, von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm. Die Laubblätter sind fein-fiedrig zusammengesetzt und von bläulich grüner Farbe. Von Mai bis November blüht der Gewöhnliche Erdrauch in traubigen Blütenständen, die jeweils 20-40 rosa bis purpurfarbene Blüten umfassen. Beheimatet ist der Gewöhnliche Erdrauch in den gemässigten und mediterranen Gebieten Eurasiens, ist aber heute weltweit anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Gewöhnliche Erdrauch enthält Alkaloide, Flavoglykoside, Fumarin und Bitterstoffe.
Wirkung: Bei Fumaria officinalis findet man krampflösende, gallensaftbildende, schweisstreibende, entgiftende (blutreinigende) und hautreinigende Eigenschaften.
Anwendung: Durch die starke Entgiftungswirkung wird Fumaria officinalis
gerne bei Hautkrankheiten, Ekzemen, Psoriasis und Akne eingesetzt.
Krampfartige Gallen- oder Magen-Darmbeschwerden, Leberbeschwerden und
(Leber-) Migräne sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Mönchspfeffer gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als Strauch und kann bis zu 4 m hoch werden. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet, handförmig und fünf- bis siebenzählig. Die Blütenstände sind endständige Rispen an denen die kleinen weissen oder rosafarbenen Blüten dicht zusammen sitzen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Er ist optisch dem Hanf sehr ähnlich und wird gerne verwechselt. Die Frucht ist eine viersamige, schwarze Scheinbeere. Die wilden Vorkommen sind vor allem im Mittelmeerraum und in Südwestasien anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden vor allem die Beeren verwendet. Mönchspfeffer enthält fettes Öl, ätherisches Öl, Flavone und Iridoide.
Wirkung: Vitex agnus-castus wirkt normalisierend auf die weiblichen Hormone (v.a. Progesteron), fördert die Menstruation und aktiviert die Milchbildung.
Anwendung: Bekannt ist Vitex agnus-castus vor allem aus der Behandlung des
prämenstruellen Syndroms (PMS) mit Spannungsgefühl und Schmerzen in der
Brust. Die Essenz kann aber auch bei Menstruationsanomalien, klimakterischen
Beschwerden und zur Milchbildung eingesetzt werden.
Botanik: Das Wintergrün gehört zu den Heidekrautgewächsen, ist ein mehrjähriger Zwergstrauch von niedrigem Wuchs (bis 15 cm) und nicht zu verwechseln mit der Gattung Wintergrün (Pyrola / ein weiteres Heidekrautgewächs). Die Blätter sind dunkelgrün und verkehrt eiförmig mit leicht gesägtem Rand. Das Wintergrün blüht zwischen Juli und August. Die Blüten sind weiss bis rosa und krugförmig. Die Beeren sind rot und essbar. Es ist in den Wäldern des östlichen Nordamerika zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Wintergrün enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Monotropitosid (wird in der Mazeration zu Salicylsäuremethylester umgewandelt und in der Destillation gewonnen).
Wirkung: Als spagyrisches „Schmerzmittel“ hat Gaultheria procumbens entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Gaultheria procumbens bei
Gelenkrheuma mit heftigen Schmerzen, Arthritis, schmerzhaften Veränderungen
der Hals- und Lendenwirbelsäule, Hexenschuss und Neuralgien eingesetzt.
Magenschmerzen und Asthma sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Botanik: Der Besenginster gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Meist als Strauch, selten als Baum auftretend, wächst der Besenginster bis zu einer Höhe von 2 m. Die langen Zweige stehen besenförmig ab und sind fünfkantig. Die Blätter sind sehr klein und auf der Unterseite seidig behaart. Von Mai bis Juni blüht der Besenginster zahlreich und goldgelb. Danach bildet er schwarze, schiffchenartige Hülsenfrüchte mit den Samen. Er wächst in ganz Mitteleuropa bevorzugt auf sandigen Böden, auf Heiden und an Wegrändern. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Der Besenginster enthält Alkaloide, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Cytisus scoparius hat sehr ausgeprägte rhythmisierende Eigenschaften und ist harntreibend.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Cytisus scoparius bei allen
Rhythmusstörungen, nervösen Herzbeschwerden und Kreislaufbeschwerden
(Schwindel, Zittern...) eingesetzt. Er findet aber auch Anwendung bei Nieren-
und Blasenleiden und bei Wassersucht.
Botanik: Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse. Er ist ein kriechender bis aufrechter Strauch oder Baum, wird bis zu 12 m hoch und kann 600 Jahre alt werden. Die Blätter sind nadelförmig und stechend spitz in Dreier-Quirlen angeordnet. Wacholder ist zweihäusig, wobei man die männlichen Pflanzen von April bis Juni gut an ihren gelblichen Blüten erkennen kann. Das Ausbilden bzw. Reifen der beerenähnlichen Zapfen (Wacholderbeeren) dauert 3 Jahre. Wacholder ist von Nordamerika über Südgrönland, Nordafrika, Europa, Vorderasien, Nordasien und Zentralasien bis nach Ostasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Wacholderbeeren verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Harze, Gerbstoffe und organische Säuren.
Wirkung: Juniperus communis ist stark nierenanregend und harntreibend, hat aber auch blutreinigende, entgiftende und schleimlösende Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkung wird Juniperus communis vor allem bei
Infekten der ableitenden Harnwege und zur Aktivierung des Stoffwechsels
angewendet. Durch die starke Entgiftung gehören auch Arthrose, Gicht sowie
neuralgische und muskelrheumatische Erkrankungen zu seinen Einsatzgebieten.
Botanik: Der Gelbe Enzian gehört zur Familie der Enziangewächse. Er ist eine mehrjährige Pflanze von krautigem Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1.5 m. Die Blätter sind graugrün und bilden Anfangs eine grundständige Blattrosette. Die Pflanze wächst sehr langsam, blüht erst nach zehn Jahren das erste mal, kann aber 40 bis 60 Jahre alt werden. Die Blüten sind goldgelb und wachsen in den Achseln der Hochblätter. Nach der Blüte bilden sich fachspaltige Kapselfrüchte mit den Samen. Der Gelbe Enzian ist in den Alpen und Gebirgen von Mittel- und Südeuropa verbreitet und bis auf 2500 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Er enthält Bitterstoffe (Gentianopicrin und Amarogentin) und verschiedene Zucker (z. B. Gentiobiose).
Wirkung: Auch Gentiana lutea ist eine alte Heilpflanze und wirkt magenstärkend, verdauungsanregend, appetitanregend, gärungswidrig und fördert die Stoffwechselprozesse und die Entgiftung.
Anwendung: Gentiana lutea wird vor allem bei Verdauungsbeschwerden,
Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Kann aber auch zur
Stärkung älterer Patienten angewendet werden.
Botanik: Der Stinkende Storchenschnabel gehört zur Familie der Storchenschnabelgewächse. Er ist eine sehr schattenverträgliche, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit flachen Wurzeln, wächst stark verzweigt und verfärbt sich bei voller Sonnenbestrahlung rot. Die Stängel sind glatt oder behaart, die Blätter handförmig. Die rosa bis lilafarbenen Blüten zeigen sich zwischen April und Oktober. Die Früchte sind einsamige Kapseln oder Spaltfrüchte, die sich um eine „Mittelsäule“ gruppieren. Der Stinkende Storchenschnabel ist in ganz Europa, Asien und Nordafrika verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Geranium robertianum hat stark reinigende und entgiftende Eigenschaften, fördert den Lymphfluss und ist zusammenziehend und blutstillend. Das Lösen von Blockaden und Therapieresistenzen sind weitere Wirkungen.
Anwendung: Als Lymphmittel und Wegbereiter bei Therapieresistenzen, aber
auch bei Durchfall, Hautkrankheiten, Mund- und Rachenentzündungen,
Nasenbluten und Zahnschmerzen wird Geranium robertianum eingesetzt.
Botanik: Der gefleckte Aronstab gehört zur Familie der Aronstabgewächse, ist von krautigem Wuchs und wird zwischen 20 cm und 40 cm hoch. Typisch ist die Blüte: Ein einzelnes Hüllblatt umschliesst wie ein Kelch den sogenannten Kolben, welcher oben nackt und im unteren Teil mit Blüten besetzt ist. An diesem bilden sich nach der Bestäubung die Früchte. Sie sitzen dicht gedrängt auf dem Kolben und sind in reifem Zustand von leuchtendem rot. Der Aronstab ist in ganz Europa verbreitet. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig.
Wirkung: Arum maculatum hat antientzündliche, schmerzstillende, wärmende und trocknende Eigenschaften, ist aber auch harntreibend, zusammenziehend, auswurffördernd und stärkend.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete sind brennende und stechende
Schmerzen der Mund- und Rachenschleimhäute, Heiserkeit und Husten oder
Hustenkrämpfe. Arum maculatum kann aber auch bei leicht blutendem Zahnfleisch
eingesetzt werden.
Botanik: Der Echte Alant ist ein Korbblütler und wächst als mehrjährige, krautige Pflanze bis zu 2 m hoch. Die Laubblätter können bis 50 cm lang werden und sind an der Unterseite mit gräulichen Filzhaaren besetzt. Aus den Blattachseln wachsen die Blütenstiele an denen zwischen Juni und September goldgelbe Körbchenblüten erscheinen. Echter Alant ist ursprünglich in Klein- und Zentralasien beheimatet, seit langem aber auch in Spanien heimisch und wird heute auch in Mitteleuropa angebaut. Er bevorzugt sonnige Standorte und benötigt viel Wasser. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Inulin, Pektin und Harze.
Wirkung: Inula helenium ist schleimlösend und auswurffördernd, antiseptisch, harntreibend und nierenanregend, aber auch verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Anwendung: Schleimige Erkrankungen der Lunge (Husten, Asthma...),
Verschleimung von Magen und Darm, Reizungen und leicht entzündete
Erkrankungen der Schleimhäute im Verdauungstrakt, Magenschwäche und
Appetitlosigkeit gehören zu den Anwendungsgebieten von Inula helenium.
Botanik: Der Gefleckte Schierling gehört zu den Doldenblütlern. Er ist zweijährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Die Stängel sind rund und hohl und mit einem bläulichen Reif überzogen. Die Blätter sind gefiedert und von lichtem Grün. Er blüht in grossen weissen Dolden von Juni bis September. Die Früchte sind deutlich gekerbt. Der Gefleckte Schierling riecht stark nach Mäuse-Urin. Er wächst in Europa, Asien und Nordafrika auf lehmhaltigen Böden. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand sehr giftig. In der Heilkunde wird die gesamte Pflanze verwendet. Gefleckter Schierling enthält Alkaloide (Coniin), Polyine, Flavonide und Fumarocumarin.
Wirkung: Conium maculatum ist kühlend, schmerzlindernd, krampflösend und beruhigt eine Überfunktion der Schilddrüse.
Anwendung: Die Einsatzgebiete sind vielfältig und umfassen die
unterstützende Therapie leichter Schilddrüsenüberfunktionen, Asthma, Krämpfe,
Taubheitsgefühl längs der Nerven, Schwindel, Prostatavergrösserung und
Drüsenverhärtungen. Auch zu versuchen bei Wechseljahrbeschwerden mit starken
Wallungen und grossem Hitzeempfinden.
Botanik: Die Grindelie gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, wächst krautig und kann bis 1 m hoch werden. Der Stängel ist aufrecht, längsgefurcht und manchmal mit kleinen Harzdrüsen besetzt. Die Äste haben spärlich behaarte Blätter und tragen die endständige goldgelbe Blüte. Die Grindelie ist in Nordamerika beheimatet, wird aber in Norditalien und wenigen anderen Teilen Europas kultiviert. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut zur Blütezeit verwendet. Es enthält Harze, Grindeliasäure, Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren, Polyine und ätherisches Öl.
Wirkung: Grindelia robusta löst zähen Schleim und erleichtert das Abhusten, ist krampflösend (Bronchien) und mildert den Hustenreiz.
Anwendung: Chronische Bronchitis, Asthma bronchiale mit zähem Schleim,
Schleimrasseln und pfeifender Atem und Atemnot im Liegen sind die
Hauptanwendungsgebiete von Grindelia robusta. Bei allergischem Asthma mit
Ephedra distachya kombinieren.
Botanik: Die Mistel gehört zur Familie der Sandelholzgewächse. Sie wächst als immergrüner, parasitierender Strauch auf anderen Gehölzen und entzieht ihnen Wasser und darin gelöste Mineralsalze. Sie wächst zu kugeligen Büschen heran, die ca. 1 m Durchmesser haben können. Die Blätter sind elliptisch, von lederiger Textur und von drei bis fünf gut sichtbaren, parallel verlaufenden Nerven durchzogen. Je nach Witterung reicht die Blütezeit von Januar bis Anfang April. Die Blüten sind unscheinbar und sehr klein. Nach der Blüte reifen über ca. 9 Monate (bis zur Adventszeit) weisse, durchscheinende, einsamige Beeren heran. Sie ist von Südskandinavien bis Südeuropa verbreitet anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die jungen Zweige mit Blättern, Blüten und Beeren verwendet. Sie enthalten Alkaloid, Viscotoxin, Cholin, Triterpene, Schleimstoffe, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Viscum album ist harmonisierend und ausgleichend auf den Blutdruck, mildert Schwindel und ist Stoffwechselanregend.
Anwendung: Viscum album wird seit jeher eingesetzt zur unterstützenden
Behandlung von Bluthochdruck und zur Harmonisierung des Blutdrucks (niedrig
oder hoch). Zusätzlich wird sie auch in der Behandlung von Gicht und Rheuma
eingesetzt.
Botanik: Der Eibisch gehört zu den Malvengewächsen, ist von aufrechtem, mehrjährigem Wuchs und erreicht Höhen zwischen 60 und 150 cm. Auffallend sind seine kräftigen Stängel und die behaarten, samtig weichen Blätter. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August und bringt weisse oder blass rosafarbene Blüten hervor. Er kommt ursprünglich aus Asien und bevorzugt warme und sonnige Standorte auf lehmigem bis tonigem Boden. Für Heilzwecke kann die ganze Pflanze verwendet werden, wobei aber meist die Wurzel aufgrund ihres hohen Schleimstoffgehaltes bevorzugt wird.
Wirkung: Die schleimhaltige Heilpflanze ist befeuchtend und reizmildernd, beruhigt trockene Schleimhäute, ist entzündungshemmend und steigert die Aktivität der Fresszellen.
Anwendung: Althaea officinalis ist bewährt bei trockenem Reizhusten,
Keuchhusten (zusammen mit Drosera und Thymian) und chronischer Bronchitis.
Sie findet aber auch Anwendung bei Entzündungen und Katarrhen der Luftröhre,
des Kehlkopfes, der Hals-, Magen- und Darmschleimhaut.
Botanik: Der Hopfen ist den Hanfgewächsen zugehörig. Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, deren oberirdischer Trieb aber nach der Samenreife abstirbt und als Rhizom im Boden überwintert. Er kann in der Kultur bis auf ca. 7 m hochklettern. Die Wildform wird weniger hoch. Er ist zweihäusig. Die männlichen Blüten sind Rispen, die weiblichen zeigen sich als die bekannten Hopfenzapfen. Blütezeit ist von Juli bis August. Wilder Hopfen wächst nahezu in ganz Mitteleuropa in Gebüschen und Hecken, an Waldrändern und in Auwäldern. Für die Bierherstellung wird Hopfen auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Hopfenzapfen verwendet. Sie enthalten Bitterstoffe (Humulon und Lupulon), ätherisches Öl, Gerbstoffe, Harze und Flavonoide.
Wirkung: Humulus lupulus beruhigt die Nerven, ist angstlösend, schlaffördernd und leicht stimmungsaufhellend. Auch eine harntreibende Wirkung ist Humulus lupulus eigen.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete umfassen Unruhe und Erregungszustände
(wenn die Unruhe aus dem Bauch kommt), Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen
(in den Wechseljahren), Wechseljahrbeschwerden und Blasenreizungen.
Botanik: Die Eibe gehört zur Familie der Eibengewächse. Sie ist die älteste und schattenverträglichste Baumart Europas. Sie wächst als Baum oder Strauch und erreicht eine Wuchshöhe von 15 m oder mehr. Ihr Stamm hat eine auffällige graubraune Schuppenborke. Eiben wachsen in jungen Jahren sehr langsam und können weit über 250 Jahre alt werden. Die Nadeln sind weich und biegsam, an den Leittrieben spiralförmig und an den Seitentrieben zweizeilig angeordnet. Die Eibe ist zweihäusig und blüht normalerweise zwischen Februar und März, in kälteren Regionen auch erst zwischen April und Mai. Die männlichen Blüten sind weiss bis gelblich und von kugeliger Form. Die weiblichen Blüten hingegen sind braun und unscheinbar. Sie tragen aber während der Blütezeit an der Spitze einen Bestäubungstropfen, der die fliegenden Pollen einfängt. Bei befruchteten Blüten bildet sich erst ein grüner, zur Reife hin leuchtend roter Samenmantel, der sogenannte Arillus. Die Eibe ist in Europa, Nordwestafrika und in Kleinasien verbreitet. Bis auf den roten Samenmantel (Arillus) sind alle Pflanzenteile in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden primär die frischen Zweigspitzen verwendet. Sie enthalten Baccatin III, Betulosid, Biflavonoide, Diterpene, Ginkgetin, Paclitaxel, Phenole, Taxacine, Taxin A, Taxin B und Taxication.
Wirkung: Taxus baccata ist schmerzlindernd, aktiviert den Leber- und den Hautstoffwechsel und unterstützt die Herzleistung.
Anwendung: Hautausschläge (juckend, mit Bläschenbildung), Rheuma, Gicht,
Blasenleiden und zur Unterstützung der Leber wird Taxus baccata angewendet.
Botanik: „Peucedanum“ kommt vom griechischen „peukedanos“ was „bitter schmeckend“ bedeutet. „Ostruthium“ist eine mittellateinische Bezeichnung, abgeleitet von einem altokzitanischen Wort, welches „glückhaft, glücklich“ bedeutet. Der deutsche Name „Meisterwurz“ bezieht sich vermutlich auf die vielen Wirkungen, welche der Pflanze zugesprochen wurden. Weitere Namens sind: Anstrenz, Beizichrut, Durstwurz, Kaiserwurz, Magisterwurz, Bergwurz, Schwindwurz, Sirenenwurzel.
Wirkung: Stoffwechselanregend, immunmodulierend, Stärkungsmittel, Heuschnupfenprophylaxe, rheumatische Erkrankungen, Fieber, Bronchitis, Asthma, Schwächezustände, Magendarmbeschwerden, Schwäche- und Erschöpfungszustände, Antidot bei akuten Vergiftungen.
Anwendung: Magendarmbeschwerden, Schwäche und Erschöpfungszustände, Atemwegserkrankungen mit Verschleimung.
Botanik: Das Schwarze Bilsenkraut gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanze ist ein- bis zweijährig, wächst krautig und wird 30 cm-60 cm hoch. Der Stängel ist klebrig, die Laubblätter sind länglich eifömig und grobbuchtig gezähnt. Die Blüte ist gelblich weiss und auffallend violett geadert. Das Schwarze Bilsenkraut blüht zwischen Juni und Oktober. Die Früchte zeigen sich als Deckkapseln an einem kurzen, starren Stiel und enthalten jeweils 300 bis 400 Samen. Beeindruckend ist die lange Keimfähigkeit von über 600 Jahren. Schwarzes Bilsenkraut ist in ganz Eurasien und Afrika verbreitet an Mauern, Wegrändern und auf Brachland anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird die ganze Pflanze zur Blütezeit verwendet. Sie enthält Alkaloide (Hyoscamin, Scopolamin).
Wirkung: Hyoscyamus niger ist schmerzstillend und mildert Hyperaktivität, hat aber auch antineurotische Eigenschaften.
Anwendung: Muskelzuckungen, Zittern, Alterstremor und hyperaktive Zustände
sind zusammen mit Rheuma- und Nervenschmerzen die Anwendungsgebiete von
Hyoscyamus niger.
Botanik: Die Weisse Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis 70 cm hoch. Der Stängel ist vierkantig und die Blätter haben einen gesägten Rand. Die Blüten sind in Scheinquirlen angeordnet und von weisser Farbe. Blütezeit ist von April bis September. Die Weiße Taubnessel ist in den gemässigten Zonen von ganz Europa und Nordasien verbreitet und wächst an Wegrändern, auf Wiesen sowie in Hecken und Gräben. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Weisse Taubnessel enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Iridoidglykoside, Saponin und Schleimstoffe.
Wirkung: Diese Frauenpflanze ist wärmend, schleimlösend, entzündungshemmend, tonisierend, erweichend und eröffnend.
Anwendung: Lamium album wird vor allem bei Erkrankungen der weiblichen
Genitalien eingesetzt. So gehören Weissfluss, zu frühe & zu spärliche
Menstruation, Gebärmutterschwäche und Blasenerkrankungen zu den
Hauptanwendungsgebieten.
Botanik: Der Echte Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Er ist ein mehrjähriger, winterharter Strauch, der bis zu 1 m hoch werden kann. Die Blätter sind schmal und länglich. Junge Blätter sind grau filzig behaart, später werden sie grün. Die typischen blauvioletten, Ähre-ähnlichen Blütenstände setzen sich aus einzelnen Blütenquirlen zusammen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Der Echte Lavendel bevorzugt warme und trockene Standorte und ist im Mittelmeerraum beheimatet. In Mitteleuropa ist er praktisch nur als Kulturpflanze anzutreffen und verwildert nur selten. In der Pflanzenheilkunde werden primär die Blüten verwendet. Der Echte Lavendel enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide und Gerbstoffe.
Wirkung: Lavandula angustifolia ist sehr vielseitig und vereint in sich beruhigende und schlaffördernde Wirkungen, ist aber auch krampflösend, schmerz- und juckreizstillend und fördert die Durchblutung.
Anwendung: Zur Beruhigung bei Schlafstörungen und zum Ausgleich bei
nervöser Erschöpfung und Depressionen, kann Lavandula angustifolia ebenso gut
eingesetzt werden wie bei Herzklopfen, Nervenleiden, Kopfschmerzen und
Insektenstichen (äusserlich).
Botanik: Der Gattungsname „cetraria“ lt. „caetra“ bedeutet „kleiner leichter Lederschild“, was sich auf die kräftigen, braunen, lederartigen Blätter bezieht. „islandicus“ verweist vermutlich auf die Nutzung in den nördlichen Gefielden / die erstmalige Nutzung durch die Isländer. Der deutsche Name Isländisch Moos ist irreführend, denn es handelt sich nicht um ein Moos sondern eine Flechte. Also eine Symbiose zwischen Pilz und Alge. Weitere Bezeichnungen sind unter anderem: Lungen-, Brocken-, Fiebermoos, Blätter-, Heide-, Lungen-, Hirschhorn-, Rentierflechte. Flechten sind urtümliche Lebewesen, die uns durch ihre relativ wenig gestaltete Erscheinung, aber auch durch ihren extremen, geradezu lebensfeindlichen Lebensraum primitiv vorkommen. Ohne eigene Wurzeln besiedeln sie nackten Fels, tote Rinde und nährstoffarme Böden. Tatsächlich sind sie ziemlich komplexe Wesen, welche auf eine sehr hohe Luftqualität angewiesen sind. Die Symbiosepartner vermehren sich nicht gemeinsam, sondern jeder für sich und die Nachkommen müssen sich wieder finden. Als „Zwischenwesen“ gehören sie zu mehreren Welten. Algen stammen aus lichtdurchfluteten Wasserschichten, Pilze aus modrig-dunklem Erdreich. Gemeinsam erobern sie Räume, welche jedem einzeln verschlossen bleiben würden. Sie leben durch sich selber, jeder Partner durch den anderen. So vermögen sie Grenzen aufzulösen, zu überwinden, zu negieren.
Wirkung: Reizmildernd auf Schleimhäute, schleimhautschützend, auswurffördernd, entzündungshemmend, immunmodulierend, wundheilend, appetitanregend, verdauungsfördernd, stärkend, phytobiotisch.
Anwendung: Chronische Katarrhe der Luftwege und Schleimhäute, Bronchialhusten, Reizhusten, Entzündungen im Mund und Rachenraum, Stärkung des Atemtraktes, Bronchitis, Stärkungsmittel bei auszehrenden Erkrankungen, Appetitlosigkeit, Gastroenteritis, Akne und Hautunreinheiten, Magenerkrankungen, Durchfall, Wundbehandlung, Tuberkulose, Asthma, Übelkeit und Erbrechen.
Botanik: Efeu gehört zur Familie der Araliengewächse, ist eine immergrüne kriechende oder kletternde Pflanze und kann mit ihren Haftwurzeln bis 20 m (selten 30 m) hoch klettern. Efeu kann über 400 Jahre alt werden. Die dunkelgrünen, glänzenden und ledrigen Blätter sind auf der Unterseite heller und matt. An jungen Pflanzenteilen sind sie handförmig gelappt, an älteren Pflanzenteilen eiförmig und nicht gelappt. Die Blütenstände sind kugelige oder halbkugelige Dolden. Die Blüten sind grünlich-gelb und unscheinbar. Speziell beim Efeu ist die späte Blütezeit von September bis Oktober bzw. die späte Fruchtreife zwischen Januar und April. Die blau-schwarzen Beeren stehen dicht und kugelig zusammen. Efeu ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. Die Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Efeu enthält Glykoside, Saponine, Flavonoide und ätherische Öle.
Wirkung: Die Wirkung von Hedera helix kommt vor allem über das zentrale Nervensystem zustande. So findet man hustenreizstillende, krampflösende und die Kälteempfindlichkeit reduzierende Eigenschaften.
Anwendung: Hedera helix wird bei starkem Reizhusten, Keuchhusten,
(psychisch bedingten) Krampfzuständen der Bronchien und bei Asthma
eingesetzt. Hedera helix wird auch zur Anregung des Bindegewebsstoffwechsels
(Cellulite) verwendet.
Botanik: Die Gundelrebe gehört zu den Lippenblütlern, ist eine immergrüne krautige Pflanze und wird max. 30 cm hoch. Die Stängel und Blattunterseiten sind oft purpurfarben überlaufen. Meist ist die Pflanze glatt, tritt aber auch dicht behaart auf. Die Blätter sind nieren- oder herzförmig und haben einen gekerbten Rand. Die Gundelrebe blüht zwischen April und Juni. Die Blüten sind blau-violett, selten weiss oder rosa, mit purpurfarbenen Punkten auf der Unterlippe. Die Früchte bilden sogenannte Klausenfrüchte, welche die Samen enthalten. Man findet die Gundelrebe fast in ganz Europa, aber auch in Nord- und Westasien, Neuseeland, USA und Kanada. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Sesquiterpene und Flavonoide.
Wirkweise: Stark ausleitend, juckreizstillend, stoffwechselanregend, harntreibend, tonisierend, wundheilend, erwärmend, entzündungshemmend, blutbildend, desinfizierend.
Anwendung: Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, Verstimmungen im
Magen-Darm-Trakt, Diarrhö, schlecht heilende Wunden, Geschwüre, allgemein bei
Hautkrankheiten, Arthritis, Rheuma.
Botanik: Der Liebstöckel gehört zu den Doldenblütlern. Er ist mehrjährig, winterhart und wächst krautig bis zu 2,5 m hoch. Die Blätter sind intensiv grün und gefiedert. Die Blütenstände zeigen sich als Doppeldolden. Die Blüten selbst sind grüngelblich und blühen zwischen Juni und August. Zwischen August und September reifen die braunen, länglichen Samen. Die ganze Pflanze verströmt einen aromatischen Duft. Ursprünglich stammt der Liebstöckel wahrscheinlich aus dem Mittleren Osten. In Europa ist er aber selten verwildert, sondern meist als Kulturpflanze anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen und der Wurzelstock verwendet. Liebstöckel enthält ätherisches Öl.
Wirkung: Levisticum officinale hat harntreibende, magenstärkende, verdauungsfördernde, stuhlfördernde und appetitanregende Eigenschaften, ist aber auch auswurffördernd und hormonsteigernd.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen der Harnorgane, Ödeme und
Mittelohrenentzündungen sind mögliche Anwendungsgebiete. Auch Magen- und
Darmleiden (Schwächen) und Verdauungsstörungen gehören dazu.
Botanik: Die Alraune gehört zu den Nachtschattengewächsen. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze. Die Laubblätter sind behaart oder unbehaart und stehen als grundständige Blattrosette zusammen. Sie sind dunkelgrün gefärbt und haben eine runzelig-nervige Struktur. Aus den Blattachseln wachsen im Zentrum der Blattrosette einzeln gestielte Blüten. Sie sind weisslich-grün oder hellblau bis violett. Nach der Blüte zeigen sich erst grüne, zur Reife hin gelbe bis orangefarbene essbare Beerenfrüchte. Die Alraune ist im ganzen Mittelmeerraum an sonnigen oder halbschattigen Standorten zu finden. In der Pflanzenheilkunde wird die Wurzel verwendet. Sie enthält Alkaloide (Scopalamin, Hyoscamin).
Wirkung: Mandragora wirkt schmerzstillend, ist aber auch schlaffördernd und stimmungsaufhellend.
Anwendung: Mandragora kann als allgemeines Schmerzmittel, bei
Kopfschmerzen, Migräne, rheumatischen Beschwerden und zur Beruhigung, aber
auch bei übermässiger Gasansammlung im Magen (mit Druck auf das Zwerchfell)
eingesetzt werden.
Botanik: Der Gelbe Steinklee gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Es handelt sich um eine zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe zwischen 30 cm und 1 m. Die Stängel sind aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind gestielt und unpaarig gefiedert mit drei Fiederblättchen. Zwischen Juni und September zeigen sich die traubigen, gelben Blütenstände. Der Gelbe Steinklee wächst auf sonnigen Wiesen, an Ufern, Wegrändern und Böschungen mit mässig stickstoffarmem sowie auf steinigem Boden. Er ist in ganz Europa, Westchina, Nordafrika und Nordamerika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Gelber Steinklee enthält Cumarine, Glykoside, Flavonoide, und Gerbstoffe.
Wirkung: Melilotus officinalis verbessert den Blut- und Lymphfluss, ist erweiternd und abdichtend auf die Blutgefässe, wirkt antientzündlich, schmerzstillend, harntreibend, schlaffördernd und hemmt die Bildung von Ödemen.
Anwendung: Melilotus officinalis wird angewendet bei Krampfadern (mit
vermehrter Ödembildung), Gelenkerkrankungen, rheumatischen Schmerzen,
Ameisenlaufen, Unruhe in Armen und Beinen und bei Stauungskopfschmerzen.
Botanik: Die Pfefferminze gehört zu den Lippenblütlern. Sie ist eine mehrjährige, winterharte, krautige Pflanze, die ca. 1 m hoch wächst. Die Stängel sind aufrecht, behaart und wenig verzweigt. Die Blätter sind dunkelgrün, länglich-eiförmig und haben meist eine violette Blattnervatur. Die endständigen ähreförmigen Blütenstände zeigen sich von Juni bis September. Die Blüten sind lilafarben. Die Pfefferminze wird weltweit angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (besonders reich an Menthol), Sesquiterpene, Flavonoide sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Mentha piperita wirkt krampflösend, regt Galle und Leber an, mildert Übelkeit, ist schmerzstillend, keimtötend, stärkt und erwärmt den Magen.
Anwendung: Mentha piperita wird eingesetzt bei krampfartigen Beschwerden im
Magen-Darm-Bereich sowie der Gallenblase und Gallenwege, bei
Verdauungsbeschwerden und Übelkeit (Schwangerschaftserbrechen), Reizdarm,
Katarrhen der oberen Luftwege und bei Muskel- und Nervenschmerzen.
Botanik: Das Bingelkraut gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die ca. 30 cm hoch wird. Der Stängel ist vierkantig und im oberen Teil beblättert. Die Blätter sind länglich-eiförmig. Obwohl das Bingelkraut zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, enthält es keinen Milchsaft. Bingelkraut blüht von April bis Mai mit kleinen unscheinbaren grünen Blüten. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Es ist in ganz Europa und Vorderasien an schattigen, nährstoffreichen Standorten mit lockerem Boden, wie Laub- und Nadelwäldern anzutreffen. Die ganze Pflanze ist in ungetrocknetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Saponine, Methylamin und Trimethylamin.
Wirkung: Mercurialis perennis hat harntreibende und abführende Eigenschaften, ist antimikrobiell, schleimverflüssigend, entzündungshemmend und entstauend.
Anwendung: Magen-Darm-Störungen mit Verstopfung, Erbrechen,
Appetitlosigkeit, rheumatische Kopf- und Gliederschmerzen, Verschleimung,
Bronchitis und Menstruationsbeschwerden sind die Anwendungsgebiete von
Mercurialis perennis.
Botanik: Das Echte Johanniskraut gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse. Es ist eine mehrjährige, krautig wachsende Pflanze und wird bis zu 1 m hoch. Der Stängel ist durchgehend zweikantig, markig ausgefüllt und im oberen Teil der Pflanze buschig verzweigt. Die Blätter sind am Rand mit schwarzen Drüsen, die Blattspreite dicht mit durchsichtigen Öldrüsen punktiert. Von Juni bis August erscheinen die goldgelben Blüten, die das blutrote Hypericin enthalten. Die Frucht ist eine dreifächrige Spaltkapsel. Das Echte Johannikraut ist auf der ganzen Welt an sonnigen oder halbschattigen Plätzen (Wegränder, Brachen, Gebüsche etc.) anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile zur Blütezeit verwendet. Echtes Johanniskraut enthält Gerbstoffe, ätherisches Öl, Harze, Hypericine und Flavonoide.
Wirkung: Die Wirkungen dieser grossen Heilpflanze sind stimmungsaufhellend, antidepressiv, nervenstärkend, beruhigend, wundheilungsfördernd, schmerzlindernd, entzündungshemmend und harmonisierend.
Anwendung: Hypericum perforatum ist DAS Mittel bei allen Schnitt- und
Nervenverletzungen. Aber auch Depressionen, Schlafstörungen, Störungen des
zentralen Nervensystems, die Harmonisierung bei ADHS und Hautkrankheiten
gehören zu den Anwendungsgebieten.
Botanik: Die Königskerze gehört zu den Braunwurzgewächsen. Sie wächst als zwei- oder mehrjährige, immergrüne und krautige Pflanze und wird bis zu 2 m hoch. Die Sprossachse ist gegliedert in einen gestauchten, rosettebildenden und einen gestreckten laubblatttragenden Teil. Die Laubblätter sind gräulich-grün und dicht wollfilzig behaart. Ihre Grösse nimmt von unten nach oben kontinuierlich ab. Der Blütenstand ist langgestreckt und zylindrisch ährenförmig und erreicht eine Länge von ca. 30 cm. Die Blüten sind gelb und zeigen sich zwischen Juli und August. Die Königskerze wächst auf sonnigen, mässig trockenen und steinigen Böden in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine, Xanthophylle, ätherisches Öl, Glucoside, Kämpferol und Rutosid.
Wirkung: Verbascum thapsiforme hat eine deutliche Wirkung auf die Atemwege, ist schleimverflüssigend, auswurffördernd, reizmildernd, hustenreizstillend und hat beruhigende sowie harntreibende Eigenschaften.
Anwendung: Klassische Anwendungsgebiete von Verbascum thapsiforme sind
Katarrhe der Luftwege mit Verschleimung, Reizhusten und Heiserkeit sowie zur
Unterstützung bei Bronchialasthma.
Botanik: Das Maiglöckchen gehört zur Familie der Spargelgewächse, ist mehrjährig und erreicht eine Wuchshöhe von ca. 30 cm. Aus dem Rhizom erscheinen im Frühjahr die jungen Sprosse. Zwei bis drei Laubblätter bilden mit der Blattscheide im unteren Teil einen Scheinstängel, bevor Sie im oberen Teil zur breit-lanzettlichen Blattspreite werden. Zwischen April und Juni blüht das Maiglöckchen in traubigen Blütenständen mit 5-10 weissen glockigen Blüten. Sie verströmen einen intensiven Duft. Die Früchte sind kugelige, bei Reife leuchten rote Beeren. Man findet das Maiglöckchen in ganz Europa und Nordamerika an sonnenwarmen, halbschattigen Standorten (z.B. lichte Laubwälder). Die ganze Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. Verwendet werden in der Heilkunde die oberirdischen Pflanzenteile. Das Maiglöckchen enthält Herzglycoside, Saponine und Flavonoide.
Wirkung: Convalaria majalis ist vor allem wegen seiner Herzwirkung bekannt und ist beruhigend auf den Herzschlag und reguliert den Herzrhythmus. Gleichzeitig ist es leicht harntreibend.
Anwendung: Convalaria majalis ist ein Herzmittel und wird eingesetzt bei
leichten Herzbeschwerden und nervösem Herzklopfen sowie bei Atemnot bei
kleinster Anstrengung.
Botanik: Die Heidelbeere gehört zu den Heidekrautgewächsen. Sie wächst als stark verzweigter, sommergrüner Zwergstrauch und wird bis 60 cm hoch. Die Blätter sind eiförmig bis elliptisch und 2-3 cm lang. Die nickenden Blüten sind kugelig krugförmig und von rötlicher oder grünlicher Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen April und Mai. Von Juli bis September reifen dann die dunkelblauen, blaugrau bereiften Beeren, die abgeplattet, rund und maximal 1 cm gross sind. Im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend rot. Die Heidelbeere wächst in den gemässigten und nordischen Zonen Eurasiens bis auf Höhen von 2350 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden Früchte aber auch die Blätter verwendet. Die Heidelbeere enthält Gerbstoffe, Myrtillin, Neomyrtillin, Vacciniin, Hydrochinon, Chinasäure, Pektin, organische Säuren, Glykoside, Anthocyanidine und Flavonoide.
Wirkung: Für Vaccinium myrtillus sind durchfallhemmende, zusammenziehende, entzündungshemmende und bakteriostatische Wirkungen beschrieben.
Anwendung: Entzündungen der Schleimhäute, Durchfallerkrankungen,
Magenbeschwerden und Blasenschwäche sind die Einsatzgebiete von Vaccinium
myrtillus. Die Essenz kann aber auch bei der unterstützenden Behandlung von
Diabeteserkrankungen eingesetzt werden.
Botanik: Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse. Es ist ein sommergrüner Baum, der eine Höhe von 25 m und ein Alter von 160 Jahren erreichen kann. Die Rinde von jungen Bäumen ist glatt und aschgrau, bei älteren Exemplaren wird die Borke tief rissig und ist schwarzgraubraun gefärbt. Der Walnussbaum ist einhäusig. Zwischen April und Juni zeigen sich zuerst die männlichen Blüten als Kätzchen und später auch die weiblichen Blütenstände. Die unreifen Früchte sind grün und glatt. Später wird die Schale rissig und bräunlich und gibt den Samen, die eigentliche Walnuss, frei. Der Walnussbaum ist in Zentral- und Vorderasien sowie den Mittelmeerländern beheimatet, wird aber seit der Jungsteinzeit in ganz Europa und heute auch in den USA angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, Früchte und Nusskreuzchen verwendet. Sie enthalten Gerbstoffe, ätherisches Öl, Juglon, α-Linolensäure und Flavonoide.
Wirkung: Juglans regia ist stoffwechselanregend (v.a. im Bereich der Lymphe), stärkend, tonisierend, wärmend, trocknend und zusammenziehend.
Anwendung: Innerlich und äusserlich wird Juglans regia bei Hautkrankheiten
(Ekzeme, Akne, Herpes) eingesetzt, kann aber auch unterstützend bei
vergrösserten Mandeln, Polypen und
Lymphknotenschwellungen sowie bei Wachstums – und
Entwicklungsverzögerungen angewendet werden.
Botanik: Die Küchenzwiebel gehört zur Familie der Lauchgewächse. Typisch ist das zur Zwiebel verdickte Speicherorgan und die röhrenförmigen, spitz zulaufenden Blätter. Die Blüte ist eine kugelige Scheindolde, die sich aus mehr als 100 Einzelblüten zusammensetzen kann. Ursprünglich kommt die Zwiebel wahrscheinlich aus Asien, ist aber heute auf der ganzen Welt verbreitet. Wilde Vorkommen sind keine bekannt. Sie ist nur noch als kultivierte Nutzpflanze anzutreffen. Bereits vor über 5000 Jahren war sie eine wichtige Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze. In der Heilkunde wird die frische Zwiebel verwendet. Sie enthält verschiedene schwefelhaltige Verbindungen sowie Vitamine und Mineralstoffe.
Wirkung: Allium cepa beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt, ist schleimverflüssigend, schleimlösend, antibakteriell und regt den Stoffwechsel an. Ebenso ist sie blutdrucksenkend und hemmt das Zusammenkleben der Blutplättchen.
Anwendung: Klassische Einsatzgebiete sind Husten, Schnupfen, Heuschnupfen
und Mittelohrentzündung. Aber auch zur Ausleitung von Schwermetallen und bei
Blasenkatarrh wird Allium cepa eingesetzt.
Botanik: Die Grosse Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und kann zwischen 30 cm und 3 m hoch werden. Der Stängel ist stark kantig. Stängel und Blätter sind mit kieselsäureverstärkten Brennharen besetzt. Die Blätter sind herzförmig mit deutlich gesägtem Rand. Ihre Unterseite ist gräulich behaart, die Oberseite matt und dunkelgrün. Die Blüten sind unscheinbar grünlich oder bräunlich. Die Brennnessel ist zweihäusig. Männliche Blüten sind aufrecht stehend, während die weiblichen herabhängen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und Oktober. Die Grosse Brennnessel ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Nur in den tropischen und arktischen Gebieten fehlt sie. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, aber auch die Wurzeln und Samen verwendet. Brennnessel enthält Flavonoide, Acetylcholin, Chlorophyll, Eisen, Gerbstoffe, Histamin, Kieselsäure und Cumarine.
Wirkung: Urtica dioica regt den gesamten Stoffwechsel an, ist harntreibend, entgiftend, stärkend und verbessert die Eisenverwertung und hat dadurch auch positive Auswirkungen auf die Blutbildung.
Anwendung: Eine klassische Essenz für Frühjahrs- und Entgiftungskuren.
Urtica dioica wird aber auch geschätzt bei rheumatischen Erkrankungen,
Hauterkrankungen, Heuschnupfen, zur Unterstützung bei Eisentherapien und bei
Harnwegsinfektionen.
Botanik: Das Gänseblümchen gehört zu den Korbblütlern, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Es erreicht eine Höhe von 5 cm bis max. 20 cm. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, aus der ununterbrochen zwischen März und November die Blütenstandschäfte mit den typischen weissen Blütenkörbchen mit dem gelben Zentrum hervorwachsen. Das Gänseblümchen ist vom Mittelmeerraum bis nach Nordeuropa verbreitet zu finden. Es bevorzugt nährstoffreichen Boden von Wiesen und Weiden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Gänseblümchen enthält Saponine, ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe.
Wirkung: Bellis perennis hat ähnliche Wirkeigenschaften wie Arnica montana. Es ist wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und abschwellend.
Anwendung: Bellis perennis wird auch als Arnica der Gebärmutter bezeichnet.
Es wird zur Regeneration der Gebärmutter, aber auch nach Verletzungen tiefer
Gewebe, nach Operationen und bei postoperativen Schmerzen eingesetzt. Weiter
Einsatzgebiete sind stumpfe Verletzungen, Blutergüsse und Hautkrankheiten.
Botanik: Die Passionsblume gehört zur Familie der Passionsblumengewächse. Es handelt sich um einen immergrünen, mehrjährigen Kletterstrauch. Die Triebe werden bis zu 6 m lang und klettern mit langen Sprossranken, die am Ende korkenzieherartig gedreht sind. Die Laubblätter sind dreilappig und wechselständig angeordnet. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Die Blüte der Passionsblume ist einzigartig. Die Kelch- und Kronblätter bilden einen zehnblättrigen Kranz. Sie sind weiss, rosa oder hellviolett. Darüber liegt ein Strahlenkranz aus etwa 100 fransenartigen, gewellten Fortsätzen die im Zentrum weiss und nach aussen hin rosa oder violett sind. Im Zentrum stehen an einer Art Mittelsäule 5 kreisförmig angeordnete Staubblätter mit gelben Staubbeuteln und der dreigeteilte Griffel. Die eiförmige grüne Frucht ist eigentlich eine Beere. Die Pulpa mit den dunklen Samen ist essbar. Beheimatet ist die Passionsblume in Nordamerika, wurde aber weit verschleppt und auch in Europa angebaut. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Es enthält Flavonoide, Cumarinderivate und ätherisches Öl.
Wirkung: Passiflora incarnata vereint beruhigende, angstlösende, krampflösende, antidepressive und schlaffördernde Eigenschaften in sich und vermittelt Halt.
Anwendung: Zur Beruhigung bei nervösen Schlafstörungen und Angstzuständen
kann Passiflora incarnata ebenso eingesetzt werden wie bei leichten
Depressionen, Kopfschmerzen und Neuralgien.
Botanik: Die Kapland-Pelargonie gehört zur Familie der Geraniengewächse. Sie ist von strauchartigem Wuchs und wird 20-80 cm hoch. Die herzförmigen Blätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt, was ihnen einen leichten Silberglanz verleiht. Die Blüten sind dunkelrot oder fast schwarz. Die Kapland- Pelargonie wächst in Südafrika von Lesotho bis ins nördliche Kapland, auf bis 2000 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Cumarinderivate, Gerbstoffe, Flavonoide und Benzopyranonderivate (z.B. Umckalin).
Wirkung: Pelargonium reniforme wirkt immunmodulierend, immunaktivierend, ist antibiotisch, entzündungshemmend und auswurffördernd.
Anwendung: Die Einsatzgebiete von Pelargonium reniforme umfassen akute und
chronische virale und bakterielle Katarrhe der Atemwege (Bronchitis,
Sinusitis, Angina der Mandeln, Kehlkopfentzündung), Katarrhe der Ohrtrompete
und Mittelohrentzündungen. Auch als Unterstützung bei der Nachbehandlung von
Tuberkulose.
Botanik: Das Wilde Stiefmütterchen gehört zur Familie der Veilchengewächse. Es wächst krautig, ist ein- bis mehrjährig und wird 10 bis 40 cm hoch. Die Blätter sind je nach Pflanzenabschnitt von unterschiedlicher Gestalt. Von Mai bis September blüht das Wilde Stiefmütterchen dreifarbig. Die beiden oberen Kronblätter sind meist violett bläulich, das untere gelb und die beiden seitlichen weiss oder violett bläulich. Ausserdem weist die Blüte zum Zentrum hin eine dunkelviolette Aderung auf, die den Insekten als Orientierungshilfe dient. Es wächst auf Wiesen, an Wegrändern und Brachflächen in ganz Europa. Nur in den südlichsten und nördlichsten Gebieten fehlt es. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Das Wilde Stiefmütterchen enthält Flavonoide, (Quercetin- und Luteolinglykoside), Carotinoide (Violaxanthin), Anthocyane mit dem Pigment Violanin, Phenolcarbonsäuren und Schleimstoffe.
Wirkung: Viola tricolor stimuliert den Hautstoffwechsel, wirkt harn- und schweisstreibend, ist blutreinigend und schmerzstillend.
Anwendung: Viola tricolor ist eine der grossen Haut-Pflanzen und kommt zum
Einsatz bei trockenen und feuchten Ekzemen, Akne, Milchschorf,
Schuppenflechten sowie bei allergischen und juckenden Hautausschlägen.
Botanik: Die Pestwurz gehört zur Familie der Korbblütler, ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Während der Blütezeit wird sie ca. 40 cm, während der Fruchtzeit bis zu 120 cm hoch. Noch vor den Grundblättern erscheinen zwischen März und Mai die traubigen Blütenstände. Die Blüten sind rötlich-weiss oder rot-violett. Die Laubblätter können einen Durchmesser von 60 cm erreichen und sind auf der Unterseite grauwollig behaart. Man findet Pestwurz oft an Bach- oder Flussufern in ganz Europa bis auf ca. 1700 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter und die Wurzeln verwendet. Die Pestwurz enthält Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Petasin, Pyrrolizidinalkaloide und Sesquiterpene.
Wirkung: Petasites hybridus ist vor allem wegen seiner stark krampflösenden Wirkung bekannt. Sie wirkt aber auch hustenlösend, schleimlösend, schmerzlindernd, beruhigend und wundheilungsfördernd.
Anwendung: Krämpfe im Bereich von Magen und Darm, der Gallenblase und der
Bronchien sind das Haupteinsatzgebiet. Aber auch Husten, Keuchhusten und
schwere Atmung gehören zu den Einsatzmöglichkeiten von Petasites hybridus.
Botanik: Der Spitzwegerich gehört zur Familie der Wegerichgewächse. Spitzwegerich ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 5 und 50 cm hoch. Die Laubblätter sind auf eine grundständige Blattrosette beschränkt. Sie sind länglich, schmal und lanzettlich mit deutlich erkennbarer parallel verlaufender Nervatur. Zwischen Mai und September zeigt sich am Ende eines aufrechten Stängels ein walzenförmiger, ähriger Blütenstand mit kleinen weissen Blüten. Ursprünglich war Spitzwegerich in Europa beheimatet, ist heute aber auf der ganzen Welt bis auf ca. 1700 m.ü.M. anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside, Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe und Kieselsäure.
Wirkung: Plantago lanceolata wirkt schleimlösend, reizmildernd, antibakteriell, kräftigt das Lungen- und Bronchialgewebe, stärkt die Abwehr und hat schmerzstillende und antineuralgische Eigenschaften.
Anwendung: Als Einsatzgebiete von Plantago lanceolata zeigen sich Katarrhe
der Bronchien und entzündliche Veränderungen der Mund und Rachenschleimhaut,
aber auch Gesichtsneuralgien (mit Zahnschmerzen), Insektenstiche und
Blasenschwäche (Bettnässen).
Botanik: Der Ackerschachtelhalm gehört zu den Schachtelhalmgewächsen. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 50 cm hoch. Typisch sind die reichlich und quirlig verzweigten Äste der sterilen grünen Triebe, die ihm das Aussehen einer Flaschenbürste verleihen. Vor den grünen Trieben erscheinen im Frühjahr Sporangien tragende braune Triebe, die nach dem Ausstäuben absterben. Der Ackerschachtelhalm ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet anzutreffen und wächst auf feuchten Wiesen, Böschungen und Gräben. In der Pflanzenheilkunde wird der grüne sterile Trieb verwendet. Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Kieselsäure und enthält weiter Flavonoide, Magnesium, Natrium, Saponine, Kalium, Sterole, Quercetinglykosid.
Wirkung: Equisetum arvense wirkt harntreibend und stoffwechselanregend, bindegewebsstärkend, kräftigend und stärkend auf das Lungengewebe.
Anwendung: Angezeigt ist Equisetum bei Nieren- und Blasenerkrankungen,
Stoffwechselstörungen, rheumatischen Erkrankungen und zur
Bindegewebsfestigung sowie zur Steigerung der Lungenresistenz.
Botanik: Das Schweizer Meerträubel gehört zur Familie der Meerträubelgewächse. Es ist ein mehrjähriger Zwergstrauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 25 cm. Die Äste sind graugrün, rund und fein gefurcht. Das Schweizer Meerträubel bildet keine Laubblätter. Die weiblichen Blüten sind grünlich, die männlichen gelb. Die Früchte sind beerenartig und leuchtend rot. Das Schweizer Meerträubel ist im Alpenraum vom Südtirol, über das Wallis bis in die Französischen Alpen auf trocken-warmen Felsfluren zu finden. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Es enthält Alkaloide (Ephedrin), Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Wirkung: Ephedra distachya wirkt abschwellend auf entzündete Schleimhäute, ist krampflösend, bronchienerweiternd und kreislaufanregend und hat unspezifisch antiallergische Eigenschaften.
Anwendung: Aufgrund der Wirkungen wird Ephedra distachya eingesetzt bei
Bronchialasthma, chronischer Bronchitis, Krämpfen der Bronchialmuskulatur und
bei Keuchhusten, aber auch bei Heuschnupfen und anderen Allergien.
Botanik: Das Echte Süssholz gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Die Pflanze ist mehrjährig und von krautigem Wuchs. Die Laubblätter sind gefiedert. Aus den Blattachseln wachsen im Juni und Juli die ährigen Blütenstände. Die Blüten sind blau-violett und weiss. Nach der Blüte bildet die Pflanze Hülsenfrüchte mit den Samen. Das Echte Süssholz ist in der Mittelmeerregion und in Westasien verbreitet, wird aber auch in Mitteleuropa angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln (Rhizom) verwendet. Sie enthalten Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide, Glyzyrrhizin, Cumarine, Polysaccharide und Saponine.
Wirkung: Glycyrrhiza glabra ist schleimlösend und fördert das Abhusten von zähem Schleim, hemmt die Entstehung von Magengeschwüren hat aber auch schleimhautschützende und entzündungshemmende Wirkungen.
Anwendung: Heiserkeit, Husten und Bronchitis, aber auch
Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Bereich gehören zu den wichtigsten
Anwendungsgebieten von Glycyrrhiza glabra.
Botanik: Das Echte Mädesüss gehört zur Familie der Rosengewächse, ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird bis zu 2 m hoch. Der Stängel ist rötlich gefärbt. Die dunkelgrünen Laubblätter sind gefiedert, an der Unterseite flaumig behaart und stark geadert. Von Juni bis August blüht das Echte Mädesüss in schirmrispigen Dolden mit gelblich-weissen oder cremefarbenen Blüten, die in den Abendstunden einen intensiven, honigartigen Duft verströmen. Es wächst bevorzugt auf nassen und feuchten Lehm-, Ton- oder Sumpfhumusböden und ist fast in ganz Mitteleuropa, aber auch in Nord- und Mittelasien verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile (v.a. die Blüten) verwendet. Echtes Mädesüss enthält ätherische Öle, Salicylate, Flavonoide, Gerbsäuren und Glykoside.
Wirkung: Filipendula ulmaria wirkt schmerzstillend, schweisstreibend und fiebersenkend, ist harntreibend und Harnsäure ausleitend.
Anwendung: Rheumatische Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke,
Sehnenscheidenentzündung, Ischias sowie allgemeine Schmerzen und
Gliederschmerzen bei Grippe können als Anwendungsgebiete genannt werden.
Weiter gehören auch Fieber und Übersäuerung dazu.
Botanik: Der Rosmarin gehört zu den Lippenblütlern. Es handelt sich um einen immergrünen Halbstrauch, der bis zu 2 m hoch wachsen kann. Die Äste sind stark verzweigt. Bei älteren Exemplaren blättert die Rinde ab. Die Blätter sind schmal und linear. Ihre Oberseite ist dunkelgrün und von einer dicken Epidermis überzogen, die Unterseite ist weiss- bis graufilzig behaart. Rosmarin blüht je nach Klima und Standort das ganze Jahr über mit hellblauen, selten rosafarbenen oder weissen Blüten. Die ganze Pflanze verströmt einen intensiven Duft. Rosmarin ist als Wildform im westlichen und zentralen Mittelmeerraum bis hin zum Schwarzen Meer verbreitet, fehlt aber heute in keinem Küchengarten. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Glykoside, Saponin, Cholin, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Rosmarinus officinalis stimuliert den Appetit und die Verdauung, ist wärmend, anregend und krampflösend und hat kreislaufstimulierende und nervenstärkende Eigenschaften.
Anwendung: Rosmarinus officinalis kommt zur Anwendung bei
Verdauungsstörungen, als Unterstützung bei Herz-Kreislaufschwäche und
niedrigem Blutdruck (mit Schwindel), Durchblutungsstörungen, Nierenschwäche,
schwachen Nerven und rheumatischen Beschwerden.
Botanik: Die Damaszenerrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Es handelt sich um einen mehrjährigen, sehr winterharten Strauch mit einer Wuchshöhe von ca 1.5 m. Die Zweige sind lang und hängen bogenartig herab. Sie sind mit Stacheln bewehrt. Die Blätter sind auf der Unterseite leicht behaart. Es gibt ein- und zweimal blühende Sorten. Hauptblütezeit ist im Juni, die zweite Blüte erfolgt im Spätsommer oder Herbst. Die Blüten sind gefüllt, weiss, rosa oder purpurrot und verströmen einen intensiven, betörenden Rosenduft. Ursprünglich ist die Damaszenerrose in Kleinasien beheimatet, wird aber heute auf der ganzen Welt kultiviert. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl (Oleum rosae), Quercitrin, Bitterstoff, fettes Öl und Wachs.
Wirkung: Rosa damascena wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend, krampflösend, entspannend, harmonisierend, regenerierend und fiebersenkend.
Anwendung: Entzündliche Erkrankungen von Mund & Zähnen, Nervenschwäche
und Erschöpfung, psychosomatische Leiden, aber auch Hauterkrankungen und
Menstruationsbeschwerden gehören zu den Einsatzgebieten von Rosa damscena.
Wegen der regenerativen Wirkung wird auch ein Einsatz im Bereich Anti-Aging
diskutiert.
Botanik: Die Christrose ist ein Hahnenfussgewächs. Die Pflanze ist mehrjährig, immergrün und wird 10-30 cm hoch. Die Laubblätter sind ledrig, dunkelgrün und „fussförmig“ in sieben bis neun Abschnitte gegliedert. Die Blüten sind weiss oder rötlich und blühen bei Wildvorkommen zwischen Februar und April. Danach bilden sich Balgfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Die Christrose ist in den Nord- und Südalpen als Wildform anzutreffen. Vom Tal bis auf Höhen von 1900 m.ü.M. trifft man sie auf buschigen Hängen oder in lichten Wäldern. Die ganze Pflanze ist unverarbeitet sehr giftig. In der Pflanzenheilkunde wir meist die Wurzel verwendet. Die Christrose enthält verschiedene Saponine (z.B. Hellebrin).
Wirkung: Helleborus niger ist stark harntreibend und hat Digitalis-ähnliche Wirkungen.
Anwendung: Das Anwendungsgebiet bezieht sich demnach auf das Herz.
Helleborus niger wird eingesetzt bei leichten Herzbeschwerden und Neigung zu
Ödemen.
Botanik: Die Weinraute gehört zur Familie der Rautengewächse. Es handelt sich um einen Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von ca. 1 m. Die Äste sind in Bodennähe schwach verholzt. Die Blätter sind in feine, spatelförmige Blättchen geteilt. Die blaugrüne Farbe beruht auf einer Wachsschicht, welche die Blätter überzeiht. Von Juni bis September zeigen sich trugdoldige Blütenstände mit gelben Blüten. Danach bilden sich vier- bis fünffächrige Kapselfrüchte von ca. 1 cm Durchmesser. Alle Pflanzenteile besitzen Öldrüsen. Wild findet man die Weinraute in Südeuropa, dem östlichen Mittelmeerraum und der Balkanhalbinsel. In Mitteleuropa wird sie angebaut (v.a. in Weinanbaugebieten) und verwildert gelegentlich. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten Cumarine, Furanocumarine, Furanochinolinalkaloide, Rutin und ätherisches Öl.
Wirkung: Ruta graveolens wirkt krampflösend, kräftigend, harntreibend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, nervenstärkend und augenstärkend.
Anwendung: Entzündungen von Muskeln, Sehnen und Schleimbeuteln nach
Überanstrengung und Überbelastung (Tennisellbogen etc.) sind ein wichtiges
Anwendungsgebiet. Weiter wird Ruta graveolens bei Krämpfen,
Schwindelanfällen, Hautausschlägen und zur Stärkung der Augen sowie bei
Augenkrankheiten eingesetzt.
Botanik: Der Echte Salbei gehört zu den Lippenblütlern. Er wächst als mehrjähriger Halbstrauch und wird bis 80 cm hoch. Die Stängel sind im unteren Teil oft verholzt, wachsen stark verzweigt und weisen im oberen Teil eine dichte Behaarung auf. Die Laubblätter wachsen paarweise gegenständig und ihre runzelige Blattoberseite ist filzig behaart. Deshalb sind sie von graugrüner Farbe. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die violetten Blüten wachsen in fünf bis acht lockeren Quirlen an einem kurzen Blütenstiel. In Mitteleuropa ist er selten wild anzutreffen, wird aber weit verbreitet kultiviert. Beheimatet ist der Salbei im Mittelmeerraum. In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die Blätter verwendet. Der Echte Salbe enthält die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe, alpha-Pinen, Salven sowie Bitterstoffe.
Wirkung: Salvia officinalis hat ein breites Wirkspektrum und ist entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, verdauungsfördernd, schweisshemmend und bremst die Milchbildung.
Anwendung: Entsprechend der Wirkungen wird Salvia officinalis eingesetzt
bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut
(Halsschmerzen, Mandelangina, Zahnfleischentzündungen), übermässigem
Schwitzen (Pubertät/Klimakterium) und zur Erwärmung des Magens.
Botanik: Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler, ist einjährig und von krautigem Wuchs. Die Stängel und Blätter sind kurz und flaumig behaart. Zwischen Juni und Oktober bringt die Ringelblume die bekannten dottergelben bis orangefarbenen Blüten hervor. Der Samen ist sichelförmig gebogen oder ringelt sich sogar, woher die Ringelblume ihren Namen hat. Verbreitet ist die Ringelblume in ganz Europa und recht anspruchslos, was den Standort betrifft. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet. Sie enthalten Flavonoide, ätherische Öle und Carotinoide.
Wirkung: Bekannt ist Calendula officinalis wegen der wundheilungsfördernden, antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie fördert aber auch den Lymphfluss, ist blutreinigend und erweichend.
Anwendung: Wunden, Wundheilungsstörungen (z.B. postoperativ, rissige Hände,
Wundliege- und Druckgeschwüre), Katarrh der Ohrtrompete, Entzündungen und
Schwellungen von Drüsen, Weissfluss, sowie Magen- und Darmstörungen sind die
Anwendungsgebiete.
Botanik: Der Gemeine Stechapfel ist ein Nachtschattengewächs, einjährig, von krautigem Wuchs und wird ca. 80 cm hoch. Die Blätter sind spitz gezähnt, dunkelgrün und an der Unterseite graugrün. Von Juni bis Oktober bildet der Gemeine Stechapfel weisse, trichterförmige Blüten, die sich erst in der Nacht öffnen und einen süssen, betörenden Duft verströmen. Danach bilden sich viergeteilte bestachtelte oder unbestachelte Kapselfrüchte, die bis zu 800 Samen enthalten können. Der Gemeine Stechapfel ist in ganz Mitteleuropa als sogenanntes Ackerunkraut verbreitet. Die gesamte Pflanze ist in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Heilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten die Alkaloide Hyoscamin und Scopolamin.
Wirkung: Datura stramonium ist krampflösend sowohl körperlich als auch auf psychischer Ebene.
Anwendung: Die Anwendungsgebiete von Datura stramonium umfassen
Bronchialasthma, Keuchhusten, Reizhusten, aber auch Krampfbereitschaft,
Melancholie und Nervenschwäche.
Botanik: Der Schwarze Holunder gehört zu den Moschuskrautgewächsen und ist eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa. Es handelt sich um einen stark verzweigt wachsenden, bis 11 m hohen Strauch oder kleinen Baum. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Von Mai bis Juli blüht der Schwarze Holunder in weissen Schirmrispen, welche einen intensiven, lieblichen Duft verströmen. Ab August reifen die Beeren heran. Sie sind erst grün, dann rot bis sie schliesslich zu den reifen schwarzen Holunderbeeren werden. In dieser Zeit verfärben sich auch die Stängel der Schirmrispe rot. Der sehr robuste und anspruchslose Schwarze Holunder ist in ganz Europa, dem nördlichen Westsibirien, Nordindien, dem Kaukasus, in Kleinasien und Nordafrika anzutreffen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und die Beeren verwendet. Schwarzer Holunder enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponin, Alkaloid, organische Säuren und das farbgebende Anthocyan.
Wirkung: Sambucus nigra wirkt schleimlösend, fiebersenkend, schweisstreibend, reinigend, harntreibend und magenstärkend.
Anwendung: Als klassische Erkältungspflanze wird Sambucus nigra bei
Schnupfen (Säuglingsschnupfen), Nebenhöhlenentzündungen, Husten, Bronchitis,
Bronchialasthma sowie bei Grippe und Erkältung (mit Fieber) angewendet. Er
hilft aber auch bei neuralgischen und rheumatischen Schmerzen (ziehend,
spannend).
Botanik: Die Tabakpflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist einjährig, von krautigem, aufrechtem Wuchs und kann bis zu 3 m hoch werden. Die ganze Pflanze ist klebrig behaart. Der dicke Stängel trägt die grossen, bis zu 50 cm langen, eiförmigen Laubblätter. Die Blüten sind weiss, pink oder rot gefärbt und zeigen sich in mehrfach verzweigten Rispen zwischen Juni und September. Danach erscheinen die Kapselfrüchte, die den Samen enthalten. Tabak ist selten wild anzutreffen und wird fast auf der ganzen Welt angebaut. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Tabak enthält Nikotin, Rutin, Betain, Asparagin, Gerbstoffe, Harze und Enzyme.
Wirkung: Nicotiana tabacum wirkt stimulierend und mildert Übelkeit, fördert die Konzentration, dämpft das Hungergefühl und lindert Schwindel und Schmerzen.
Anwendung: Starke, lähmende Übelkeit evtl. mit kaltem Schweiss, Schwindel,
reissende Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, aber auch Gesichtsneuralgien
sowie nervöses Herzklopfen und beschleunigter Puls sind die Einsatzgebiete
von Nicotiana tabacum.
Botanik: Die Thuja oder auch Abendländischer Lebensbaum genannt gehört zu den Zypressengewächsen. Es handelt sich um einen immergrünen, sehr langsam wachsenden Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 20 m (selten mehr) und ein Alter von 180 Jahren erreichen kann. Die Borke ist längsrissig und von orangebrauner Farbe. Die Blätter sind schuppenförmig und haben eine hellgrüne bis gelbliche Blattunterseite. Thuja ist einhäusig aber geschlechtlich getrennt. Die männlichen Zapfen sind rötlich, die weiblichen haben eine bräunliche Färbung und sind sehr zahlreich vorhanden. Die Samen sind geflügelt. Thuja ist in Ostkanada und den nordöstlichen US-Bundesstaaten beheimatet. In Europa wird der Baum aber weit verbreitet als Hecke oder Ziergewächs angepflanzt. Alle Pflanzenteile sind in unverarbeitetem Zustand giftig. In der Pflanzenheilkunde werden die Zweigspitzen verwendet. Thuja enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Polysaccharide, Glykoproteine, Thujon, Flavonoide und Sesquiterpene.
Wirkung: Thuja occidentalis aktiviert den Lymphstoffwechsel, fördert die Ausscheidung von Harnsäure und verbessert die Entgiftung über die Haut.
Anwendung: Klassischerweise kommt Thuja in drei Anwendungsgebieten vor. 1.
Warzen, 2. als unterstützende Therapie bei vergrösserten Mandeln und Polypen
und 3. bei rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie als Mittel zur
Impfbegleitung. Thuja wird aber auch zur Unterstützung des Immunsystems
angewendet.
Botanik: Der Huflattich gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 und 30 cm hoch. Die gelben Blüten erscheinen von Februar bis April. Ihre Stängel sind mit auffallenden braungräulichen Schuppenblättern bedeckt. Erst nach dem Verblühen wachsen die Laubblätter. Sie sind herz- oder hufförmig mit gezähntem Rand und einem deutlich sichtbaren Adernetz. Die Blattunterseite ist weissfilzig behaart. Huflattich wächst verbreitet in Europa, Afrika, West- und Ostasien sowie in Nordamerika und bevorzugt trocken-warme Standorte auf durchlässigem Boden. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten und Blätter verwendet. Sie enthalten Schleimstoffe, Gerbstoffe, Inulin, Gallussäure, Mineralsalze, Bitterstoffe, ätherisches Öl und Polysaccharide.
Wirkung: Tussilago farfara ist reizmildernd, entzündungshemmend, auswurffördernd, krampflösend und beruhigt den Hustenreiz.
Anwendung: Erkrankungen der unteren Atemwege wie z.B. Husten mit zähem Schleim,
Asthma bronchiale, Raucherhusten und Reizhusten sowie Heiserkeit sind das
Hauptanwendungsgebiet von Tussilago farfara.
Botanik: Die Bartflechte gehört zur Familie der Flechtengewächse. Es handelt sich um eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Bartflechten sind gräulich-grün bis gelblich, meist bartförmig hängend, selten stehend und können eine Länge von bis zu 1 m erreichen. Sie sind sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung. Je grösser der Bestand und je länger die Flechte, umso sauberer die Luft. Die Bartflechte wächst auf der Rinde von Nadel- und Laubbäumen und bevorzugt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit und Kaltluft. Deshalb ist sie meist nur in den höheren Lagen der Bergregionen zu finden. Die Pflanzenheilkunde verwendet die ganze Flechte. Sie enthält Bitterstoffe, Flechtensäuren (Usninsäure) und Schleimstoffe.
Wirkung: Usnea barbata wirkt antibiotisch, entzündungshemmend, pilzhemmend und immunstimulierend.
Anwendung: Usnea barbata kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum
genauso eingesetzt werden wie bei Atemwegsinfekten, Pilzerkrankungen, zur
Behandlung von Furunkeln und zur Unterstützung der Wundheilung.
Botanik: Der Baldrian gehört zur Familie der Geissblattgewächse. Er ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 1 und 2 m. Die Laubblätter sind gefiedert und ca. 20 cm lang. Von Mai bis Juli zeigen sich schirmrispige Blütenstände mit zahlreichen weissen bis rosa gefärbten Blüten. Sie verströmen einen intensiven, süsslichen Geruch. Baldrian ist in ganz Europa und Asien zu finden und wächst oft auf feuchten Böden an Bach- oder Flussläufen, gedeiht aber auch sonst an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. In der Pflanzenheilkunde werden die Wurzeln verwendet. Sie enthalten Valepotriate, ätherisches Öl, Alkaloide und Aminosäuren.
Wirkung: Valeriana officinalis wirkt beruhigend (ohne müde zu machen), konzentrationsfördernd, krampflösend und unterstützt die körpereigenen Rhythmen.
Anwendung: Valeriana officinalis ist bekannt als Pflanze bei Ein- und
Durchschlafstörungen, nervösen Beschwerden aller Art (auch Herz und Magen),
Spannungszuständen, Angst und Prüfungsangst, Leistungs- und
Konzentrationsschwäche sowie bei geistiger Erschöpfung und Überanstrengung.
Botanik: Die Gewöhnliche Goldrute gehört zu den Korbblütlern. Sie ist mehrjährig, von krautigem Wuchs und wird zwischen 10 cm und 1 m hoch. Die Laubblätter sind im unteren Teil der Pflanze eiförmig und werden nach oben hin schmal lanzettlich. Von Juli bis Oktober blüht die gewöhnliche Goldrute in goldgelben, traubigen Blütenständen. Sie ist in ganz Eurasien von den arktischen bis in die subtropischen Gebiete verbreitet. In der Pflanzenheilkunde werden die oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Die Gewöhnliche Goldrute enthält Saponine, ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide.
Wirkung: Solidago virgaurea stärkt das Nierengewebe, ist harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend.
Anwendung: Als Nierenmittel wird Solidago virgaurea bei Entzündungen der
ableitenden Harnwege, Problemen beim Wasserlassen sowie bei Neigung zu
Harngries und Nierensteinen eingesetzt. Durch die ausleitenden Eigenschaften
sind trockene Hautleiden, Rheuma, Gicht und Arthritis weitere Anwendungsgebiete.
Botanik: Das Echte Eisenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Es handelt sich um eine sommergrüne, krautige Pflanze, die zwischen 20 und 75 cm hoch wird. Die aufrechten, verzweigten Stängel sind vierkantig und flaumig behaart oder kahl. Die Blätter sind schmal und länglich und ihre Unterseite ist rau behaart. Von Mai bis Oktober blüht das Echte Eisenkraut in schlanken, ährigen Blütenständen. Die Blüten sind weiss, rosa oder hellviolett bis bläulich. Das Echte Eisenkraut ist weltweit in allen gemässigten und tropischen Zonen an sonnigen und geschützten Lagen zu finden. Es ist nicht mit der Zitronenverbene, die ebenfalls unter dem Namen Eisenkraut im Handel ist, zu verwechseln. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut verwendet. Echtes Eisenkraut enthält ätherisches Öl, Glykoside, Verbenalin, Alkaloide (Verbenin), Aucubin, Bitterstoffe, Alpha-Sitosterol, Gerbstoff und Gerbsäure.
Wirkung: Verbena officinalis wirkt beruhigen, ausgleichend, stärkend, leicht schmerzlindernd und fördert die Milchbildung.
Anwendung: Erschöpfungszustände, nervliche Überreizung, Schlafstörungen und
leichte Depressionen sind das Hauptanwendungsgebiet von Verbena officinalis.
Die Essenz kann aber auch zur Durchwärmung des Magen-Darm-Traktes und zur
Aktivierung der Milchbildung verwendet werden.
Botanik: Die Gewöhnliche Brechnuss gehört zur Familie der Brechnussgewächse. Sie wächst als immergrüner Laubbaum und kann eine Wuchshöhe von 25 m erreichen. Die Rinde ist schwarzgrau oder gelblichgrau. Die Zweige sind glänzend hellgrün und verzweigt. Sie tragen lederartige glattglänzende und gestielte Laubblätter. Die Blüten sind grünlich weiss, röhrenförmig und die Kronzipfel sind tellerförmig ausgebreitet. Die Früchte sind tischtennisballgrosse Beeren mit einer lederigen Schale und bitterem gallertartigem Fruchtfleisch, in welches 2-4 flache, seidig behaarte Samen eingebettet sind. Verbreitet ist die Brechnuss von Indien bis Nordaustralien und im tropischen Westafrika bis auf Höhen von 1200 m.ü.M. In der Pflanzenheilkunde werden die Samen verwendet. Sie enthalten Strychnin, Brucin, Bitterstoffe, Cholin, und Polysaccharide.
Wirkung: Nux vomica ist schmerzstillend, krampflösend und mildert Übelkeit und Erbrechen.
Anwendung: Nux vomica ist das Mittel bei allem was zu viel ist und die
entsprechenden Symptome nach sich zieht (z.B. Arbeit, Alkohol, Fett,
Tabakrauch...). Nux vomica wird eingesetzt zur Reduktion dieser
Überflutungsnebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen, Nervenschwäche und Schlaflosigkeit.
* Wirkung und Anwendung aus der traditionellen Heilkunde bekannt.
Spagyros AG
Neufeldstrasse 1
CH-3076 Worb
T +41 31 959 55 88
F +41 31 959 55 89